Ukraine-Krieg: Selenskyj - "Dies ist auch ein Schlag Russlands gegen Präsident Trump"

Ukraine - UN-Generalsekretär António Guterres (76) hat die jüngsten Raketen- und Drohnenangriffe Russlands auf die ukrainische Hauptstadt Kiew scharf verurteilt.

UN-Generalsekretär António Guterres (76) will endlich eine bedingungslose Waffenruhe.
UN-Generalsekretär António Guterres (76) will endlich eine bedingungslose Waffenruhe.  © Kay Nietfeld/dpa

"Angriffe auf Zivilisten und zivile Infrastruktur sind inakzeptabel und müssen sofort beendet werden", schrieb Guterres auf der Plattform X.

Er rufe erneut zu einer vollständigen, sofortigen und bedingungslosen Waffenruhe auf, "die zu einem gerechten, umfassenden und nachhaltigen Frieden in der Ukraine führt". Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) bedankte sich für die unterstützenden Worte des UN-Generalsekretärs.

Bei den schwersten russischen Luftangriffen mit Raketen und Drohnen auf die Ukraine seit Ende Juli wurden in der Nacht zu Donnerstag nach offiziellen Angaben mindestens 18 Menschen in Kiew getötet, darunter vier Kinder. Laut Behörden gab es rund 50 Verletzte. Auch die EU-Vertretung und das britische Kulturinstitut in Kiew wurden beschädigt.

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Das russische Verteidigungsministerium gab an, die Angriffe hätten Rüstungsbetrieben und ukrainischen Luftwaffenstützpunkten gegolten. Alle Ziele seien getroffen worden, hieß es.

Alle relevanten Informationen zum aktuellen Geschehen in der Ukraine und Russland gibt es hier im TAG24-Newsticker.

28. August, 22.24 Uhr: Selenskyj: "Dies ist auch ein Schlag Russlands gegen Präsident Trump"

Nach dem schweren russischen Luftangriff mit mehr als 20 Toten in Kiew hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) Moskau jeglichen Friedenswillen abgesprochen. "Dieser Schlag zeigt ganz klar, dass sich die Ziele Russlands nicht geändert haben", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft in Kiew.

"Russland greift derzeit alle Menschen auf der Welt an, die sich nach Frieden sehnen. Dies ist ein Schlag gegen die Ukraine. Dies ist ein Schlag gegen Europa", sagte der ukrainische Staatschef. "Dies ist auch ein Schlag Russlands gegen Präsident Trump und andere globale Akteure."

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) spricht Russland jeglichen Friedenswillen ab.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) spricht Russland jeglichen Friedenswillen ab.  © Efrem Lukatsky/AP/dpa

28. August, 20.10 Uhr: Merz rechnet nicht mehr mit Putin-Selenskyj-Treffen

Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) geht nicht mehr von einem baldigen Treffen zwischen Kremlchef Wladimir Putin (72) und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47) aus.

Bei einer Zusammenkunft mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron (47) in dessen Sommerresidenz Fort de Brégançon an der Côte d'Azur sagte Merz zu den diplomatischen Bemühungen für ein Ende des Ukraine-Kriegs: "Wir müssen uns mit diesem Thema heute erneut beschäftigen und dies vor dem Hintergrund der Tatsache, dass es offensichtlich nicht zu einem Treffen zwischen Präsident Selenskyj und Präsident Putin kommen wird."

Das sei "anders, als es zwischen Präsident (Donald) Trump und Präsident Putin in der letzten Woche verabredet war, als wir gemeinsam in Washington waren", sagte Merz.

Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) und der französische Präsident Emmanuel Macron (47) am Donnerstag bei ihrer gemeinsamen Pressekonferenz.
Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) und der französische Präsident Emmanuel Macron (47) am Donnerstag bei ihrer gemeinsamen Pressekonferenz.  © Kay Nietfeld/dpa

28. August, 16.13 Uhr: Merz verurteilt neue russische Luftangriffe

Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) hat die schweren russischen Luftangriffe auf die Ukraine "auf das Schärfste" verurteilt. "Russland hat in der Nacht wieder sein wahres Gesicht gezeigt", schrieb Merz am Donnerstag im Internetdienst X zu den Attacken vor allem gegen die ukrainische Zivilbevölkerung.

"Dass nun auch die EU-Vertretung ins Fadenkreuz geraten ist, zeugt von der wachsenden Skrupellosigkeit des russischen Regimes", fügte er hinzu.

28. August, 16 Uhr: Von der Leyen spricht mit Selenskyj und Trump

Nach dem Raketeneinschlag nahe der EU-Vertretung in Kiew hat die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (66, CDU) mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47) und danach mit US-Präsident Donald Trump (79) gesprochen.

"Wir müssen einen gerechten und dauerhaften Frieden für die Ukraine mit soliden und glaubwürdigen Sicherheitsgarantien sichern, die das Land in ein stählernes Stachelschwein verwandeln werden", teilte von der Leyen im Anschluss auf der Plattform X mit.

Europa werde seinen Teil dazu beitragen, schrieb die Kommissionspräsidentin. Sie forderte außerdem, dass Kremlchef Wladimir Putin (72) an den Verhandlungstisch komme.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (66, CDU) will endlich ein Kriegsende.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (66, CDU) will endlich ein Kriegsende.  © Uncredited/AP/dpa

28. August, 15.44 Uhr: Kiew fordert neue Sanktionen

Bei den schwersten russischen Luftangriffen mit Raketen und Drohnen auf die Ukraine seit Ende Juli sind nach offiziellen Angaben mindestens 18 Menschen in der Hauptstadt Kiew getötet worden. Dazu zählten auch vier Kinder, erklärte der Chef der Kiewer Militärverwaltung, Tymur Tkatschenko, auf Telegram. Laut Behörden gab es rund 50 Verletzte. Auch die EU-Vertretung und das britische Kulturinstitut in Kiew wurden beschädigt.

"Schreckliches und absichtliches Töten von Zivilisten. Die Russen wollen den Krieg nicht beenden, nur neue Schläge", schrieb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) auf der Plattform X.

Das russische Verteidigungsministerium behauptete hingegen, die Angriffe hätten Rüstungsbetrieben und ukrainischen Luftwaffenstützpunkten gegolten. Alle Ziele seien getroffen worden, hieß es.

Kiew: Städtische Arbeiter beseitigen Trümmer eines Gebäudes, in dem das britische Kulturinstitut British Council untergebracht war, nachdem es bei russischen Raketen- und Drohnenangriffen im Zentrum der Stadt getroffen wurde.
Kiew: Städtische Arbeiter beseitigen Trümmer eines Gebäudes, in dem das britische Kulturinstitut British Council untergebracht war, nachdem es bei russischen Raketen- und Drohnenangriffen im Zentrum der Stadt getroffen wurde.  © Danylo Antoniuk/AP/dpa

28. August, 15.30 Uhr: Rutte verurteilt russische Angriffe auf Kiew

Nato-Generalsekretär Mark Rutte (58) hat die nächtlichen Luftangriffe Russlands auf die ukrainische Hauptstadt Kiew scharf verurteilt. Es sei eine "schreckliche Attacke", die zeige, dass die russische Führung alles unternehme, um sich im Krieg in eine vorteilhafte Situation zu bringen, sagte Rutte in Würzburg, wo er Gast einer Klausur der Regierungskoalitionen war.

"Menschen starben. Wir wissen, dass unschuldige Zivilisten und die zivile Infrastruktur getroffen werden", sagte Rutte. Auch das Gebäude der EU-Delegation sei getroffen worden.

Nato-Generalsekretär Mark Rutte (58): "Wir sollten nicht naiv in Bezug auf Wladimir Putin sein. Und die vergangene Nacht ist Beweis dafür."
Nato-Generalsekretär Mark Rutte (58): "Wir sollten nicht naiv in Bezug auf Wladimir Putin sein. Und die vergangene Nacht ist Beweis dafür."  © Daniel Karmann/dpa

28. August, 13.27 Uhr: Ukrainisches Kriegsschiff offenbar durch Seedrohne versenkt

Das russische Militär hat nach eigenen Angaben ein ukrainisches Aufklärungsschiff mit einer Seedrohne im Donaudelta versenkt.

Getroffen worden sei das Schiff "Simferopol", teilte das russische Verteidigungsministerium in Moskau mit. Es wäre der erste Einsatz einer Seedrohne durch Russland. Unabhängig bestätigen lassen sich die Angaben nicht.

Bei der "Simferopol" handelt es sich offen zugänglichen Informationen nach um ein in der Erprobungsphase befindliches mittelgroßes Aufklärungsschiff.

28. August, 12.02 Uhr: Auch britisches Kulturinistut bei nächtlichem Angriff auf Kiew getroffen

Bei den nächtlichen russischen Luftangriffen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew ist das Gebäude des britischen Kulturinstituts British Council zu Schaden gekommen.

Dieses sei "stark beschädigt" und müsse deshalb vorerst geschlossen werden, teilte das Institut in einem Facebook-Beitrag mit. Die Zusammenarbeit mit den ukrainischen Partnern im Bildungs- und Kulturbereich werde jedoch fortgesetzt.

28. August, 9.17 Uhr: Russen beschießen EU-Vertretung in Kiew

Bei den nächtlichen russischen Luftangriffen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew ist auch die Vertretung der Europäischen Union zu Schaden gekommen.

Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha warf Russland auf der Plattform X vor, gezielt Diplomaten ins Visier genommen zu haben.

Es handele sich um einen Verstoß gegen die Wiener Konvention, erforderlich sei eine internationale Verurteilung des Angriffs. "Wie drücken den EU-Kollegen unsere Solidarität aus und sind bereit, Unterstützung zu leisten", sagte Sybiha, der auch Fotos von Schäden in Büroräumen veröffentlichte.

Die EU-Kommissarin für Erweiterung, Maria Kos, hat diese Bilder geteilt. Sie zeigen, die Schäden an der EU-Vertretung in Kiew.
Die EU-Kommissarin für Erweiterung, Maria Kos, hat diese Bilder geteilt. Sie zeigen, die Schäden an der EU-Vertretung in Kiew.  © X/@MartaKosEU

28. August, 7.12 Uhr: Mehrere Tote bei russischen Luftangriffen auf Kiew

Bei erneuten massiven russischen Luftangriffen mit Raketen und Drohnen auf die Ukraine sind in der Hauptstadt Kiew Medienberichten zufolge mehrere Menschen getötet worden.

Unter den Todesopfern sei auch ein 14-jähriges Kind, wie etwa "The Kyiv Independent" unter Berufung auf Behördenangaben berichtete. Mehr als 20 Menschen seien verletzt worden, darunter ebenfalls mehrere Kinder, wie das Portal unter Berufung auf Bürgermeister Vitali Klitschko schrieb. Fast alle Verletzten kamen demnach ins Krankenhaus.

Dieses Haus in Kiew haben die Russen in der Nacht in Schutt und Asche gelegt. Acht Tote wurden in den Trümmern gefunden, berichtet der ukrainische Katastrophenschutz. Darunter ein Kind.
Dieses Haus in Kiew haben die Russen in der Nacht in Schutt und Asche gelegt. Acht Tote wurden in den Trümmern gefunden, berichtet der ukrainische Katastrophenschutz. Darunter ein Kind.  © Screengrab: Telegram/DSNS Ukraine

27. August, 21.38 Uhr: Selenskyj schickt Chefunterhändler nach Washington

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) schickt seine Chefunterhändler nach Washington zu Gesprächen über Sicherheitsgarantien für sein von Russland angegriffenes Land.

Präsidialamtschef Andrij Jermak (53) und Ex-Verteidigungsminister Rustem Umjerow 843) sollten am Freitag mit der Führung von US-Präsident Donald Trump (79) sprechen, kündigte Selenskyj in einer Videoansprache in Kiew an. Von US-Seite hat Trumps Nahost- und Russlandunterhändler Steve Witkoff (68) das Treffen bestätigt.

Kürzlich noch selbst in Washington: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) will dieses Mal seine Unterhändler schicken. (Archivfoto)
Kürzlich noch selbst in Washington: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) will dieses Mal seine Unterhändler schicken. (Archivfoto)  © Jacquelyn Martin/AP/dpa

27. August, 19.44 Uhr: Russische Angriffe legen Strom und Gas in der Ukraine lahm

Russische Luftangriffe haben nach offiziellen ukrainischen Angaben gezielt das Energiesystem der Ukraine beschädigt.

Im nordukrainischen Gebiet Sumy sei nachts ein Umspannwerk getroffen worden, teilte das Energieministerium in Kiew auf Telegram mit. Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) schrieb auf dem Portal X, bis zu 100.000 Verbraucher seien zeitweise ohne Strom gewesen.

Titelfoto: Efrem Lukatsky/AP/dpa

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