Ukraine-Krieg: Preisgekrönter Journalist in Ukraine von Drohne getötet

Ukraine - Kremlchef Wladimir Putin (72) hat die USA für den Fall der Lieferung weitreichender Tomahawk-Raketen an die Ukraine vor einer neuen Eskalation gewarnt.

Der Kremlchef Wladimir Putin (72).
Der Kremlchef Wladimir Putin (72).  © Mikhail Metzel/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa

Der Einsatz solcher Waffen sei nicht ohne die Beteiligung von US-Militärs möglich, sagte der russische Präsident auf dem politischen Waldai-Forum in Sotschi am Schwarzen Meer. "Das ist gefährlich."

Zwar werde sich das Kräfteverhältnis auf dem Schlachtfeld im Ukraine-Krieg nicht verändern. Die Waffen könnten die Beziehungen zwischen Russland und den USA beschädigen und zu einer "absolut neuen, qualitativ neuen Etappe der Eskalation" führen.

Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj (47) bestätigte, dass er mit US-Präsident Donald Trump (79) über eine mögliche Lieferung von Tomahawk gesprochen habe.

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In Sotschi sprach Putin vor Außenpolitikexperten des vom Kreml initiierten Diskussionsklubs und äußerte sich zu vielen Themen.

Alle relevanten Informationen zum aktuellen Geschehen in der Ukraine und Russland gibt es hier im TAG24-Newsticker.

3. Oktober, 22.20 Uhr: Preisgekrönter Journalist in Ukraine von Drohne getötet

Der französische Fotojournalist Antoni Lallican ist im ostukrainischen Donbass bei einem Drohnenangriff getötet worden. Dies berichteten die Internationale und Europäische Journalisten-Föderation (IFJ und EFJ).

Es handelte sich um eine russische Drohnenattacke in der Nähe der Stadt Druschkiwka, hieß es von der Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF) unter Berufung auf eine ukrainische Brigade. Bei dem Vorfall wurde den Angaben nach außerdem ein ukrainischer Journalist verletzt. Beide Reporter trugen Schutzwesten mit der Aufschrift "Press", wie es hieß.

Lallican (37) war ein preisgekrönter Fotograf aus Paris, dessen Arbeit in großen französischen Zeitungen wie Le Monde und Le Figaro erschien sowie in deutschen Medien wie Der Spiegel und Zeit, hieß es weiter.

3. Oktober, 12.39 Uhr: Ukraine greift russische Industrieanlagen im Uralgebiet an

Die Ukraine hat eine russische Erdölraffinerie im Südural mit Drohnen angegriffen. "In der Region wurde durch feindliche Drohnen ein Angriffsversuch auf ein Industrieobjekt unternommen", schrieb der Gouverneur des Gebiets Orenburg, Jewgeni Solnzew, bei Telegram.

Verletzte habe es nicht gegeben, und die technischen Prozesse im Unternehmen seien nicht gestört worden.

Dagegen zeigten Videos in sozialen Netzwerken mehrere Drohneneinschläge auf dem Gelände einer Raffinerie in Orsk. Die Großstadt nahe der kasachischen Grenze ist fast 1.500 Kilometer von Stellungen der Ukraine entfernt.

Zuvor hatte es auch einen ukrainischen Drohnenangriff auf ein Düngemittelwerk in Beresniki im Gebiet Perm am Ural gegeben. Bei dem Angriff sei ein Wohnhaus beschädigt worden, teilte Gouverneur Dmitri Machonin bei Telegram mit. Opfer habe es nicht gegeben. Der Produktionsprozess im Werk sei nur kurz gestört gewesen. Beresniki ist auch über 1.500 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt.

3. Oktober, 11.12 Uhr: Russland greift ukrainische Energieinfrastruktur an

Das russische Militär hat ukrainische Energieanlagen in mehreren Gebieten mit Drohnen und Raketen angegriffen.

Die Hauptschläge seien dabei im zentralukrainischen Gebiet Poltawa und im ostukrainischen Gebiet Charkiw durchgeführt worden, teilte die ukrainische Luftwaffe bei Telegram mit. Schäden habe es auch in den Gebieten Sumy, Dnipropetrowsk, Odessa und im Kiewer Umland gegeben.

Insgesamt seien dabei fast 400 Drohnen und 35 Raketen unterschiedlichen Typs eingesetzt worden. 18 Raketen und 78 Kampfdrohnen sind den Angaben zufolge an 15 Orten eingeschlagen. Zudem seien Trümmer an weiteren 6 Stellen abgestürzt.

3. Oktober, 7.42 Uhr: Luftalarm auch in der Ukraine

In der Ukraine, die Putin seit dreieinhalb Jahren mit Krieg überzieht, herrschte in der Nacht auf Freitag ebenfalls Luftalarm. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe drangen russische Kampfdrohnen bis in den Westen des Landes vor.

Auch über der Hauptstadt Kiew war nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko die Flugabwehr im Einsatz. Drohnenangriffe gab es nach offiziellen Angaben auch in anderen Städten, unter anderem in Odessa und Dnipro.

Aus der zentralukrainischen Stadt Poltawa wurde in der Nacht ein Angriff russischer Marschflugkörper gemeldet. Die Flugabwehr trat in Aktion, in der Umgebung der Stadt waren zahlreiche Explosionen zu hören. Über die Auswirkungen all dieser Angriffe lagen bis zum Morgen zunächst keine offiziellen Angaben vor.

Dabei litt der Norden der Ukraine immer noch unter den Folgen russischer Angriffe auf die Energieversorgung in der Nacht zuvor. Das Gebiet Tschernihiw musste wieder gestaffelte Stromsperren einführen. Krankenhäuser, die Wasserversorgung und andere lebenswichtige Objekte wurden mit Notstrom versorgt.

Russische Kampfdrohnen griffen in der Nacht die Ukraine an.
Russische Kampfdrohnen griffen in der Nacht die Ukraine an.  © Andreas Stein/dpa

3. Oktober, 7.35 Uhr: Drohnenalarm in Sotschi nach Putin-Auftritt

Kurz nach Putins Auftritt wurde für die russische Schwarzmeer-Region Alarm wegen ukrainischer Drohnen ausgelöst

Die Flughäfen von Sotschi und Gelendschik mussten den Betrieb einstellen, wie die Luftfahrtbehörde Rosawiazija mitteilte. Handybesitzer in der Region erhielten eine Warn-SMS: "Verlassen Sie die Straßen, halten Sie sich in Gebäuden von Fenstern fern!"

Wo sich der Kremlchef befand, war nicht bekannt. Für den russischen Präsidenten gibt es in Sotschi eine stark gesicherte Residenz, von der aus Putin oft arbeitet. Dem Flugzeugtracker Flightradar 24 zufolge kreisten mehrere russische Flugzeuge, die in Sotschi landen sollten, über dem Nordkaukasus.

2. Oktober, 20.30 Uhr: Putin schließt Schläge gegen ukrainische AKWs nicht aus

Russlands Präsident Wladimir Putin (72) hat mit Schlägen gegen ukrainische Kernkraftwerke gedroht, wenn die Ukraine nicht ihre angeblichen Attacken gegen das russisch besetzte AKW Saporischschja einstellt.

Er warf der ukrainischen Armee, zwar nicht das AKW direkt, aber dessen Umfeld mit Artillerie zu beschießen. So sei die letzte Hochspannungsleitung zum Kernkraftwerk Saporischschja zerstört worden, das derzeit nur noch mit Strom aus Dieselgeneratoren gekühlt werde.

2. Oktober, 19.15 Uhr: Putin gibt Europa Schuld an andauerndem Krieg

Der russische Präsident Wladimir Putin (72) hat Europa die Schuld dafür gegeben, dass der von ihm befohlene Krieg gegen die Ukraine weiter anhält.

Viele Länder hätten versucht, eine friedliche Lösung für den Konflikt zu finden, sagte er bei einem Auftritt beim politischen Diskussionsklub Waldai. Die europäischen Länder mit ihrer Politik der ständigen Eskalation seien dafür verantwortlich, dass dies nicht gelungen sei.

Putin kündigte auch Reaktionen auf die Aufrüstung der europäischen Staaten an. "Wir verfolgen die immer stärkere Militarisierung Europas aufmerksam", sagte er. "In Deutschland heißt es zum Beispiel, dass die deutsche Armee die stärkste in Europa werden soll. Also gut. Wir hören das, schauen, was damit gemeint ist", sagte Putin. "Niemand zweifelt, dass Schritte Russlands, Gegenmaßnahmen Russlands nicht lange auf sich warten lassen." Details nannte er nicht.

Der russische Präsident Wladimir Putin (72) hat mal wieder einen neuen Schuldigen am Ukraine-Krieg ausgemacht - natürlich nicht sein Land.
Der russische Präsident Wladimir Putin (72) hat mal wieder einen neuen Schuldigen am Ukraine-Krieg ausgemacht - natürlich nicht sein Land.  © -/Kremlin/dpa

2. Oktober, 16.23 Uhr: Merz will Entscheidung über russisches Vermögen in diesem Monat

Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) strebt eine Entscheidung über die Nutzung des in der EU eingefrorenen Vermögens für die Ukraine-Hilfe noch im Oktober an.

"Wir werden das jetzt sorgfältig prüfen und es wird in drei Wochen auf dem nächsten Europäischen Rat, aller Voraussicht nach, dazu eine konkrete Entscheidung geben", sagte der CDU-Vorsitzende nach dem Europa-Gipfel in Kopenhagen.

Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) drückt beim russischen Vermögen aufs Tempo.
Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) drückt beim russischen Vermögen aufs Tempo.  © Michael Kappeler/dpa

2. Oktober, 15.50 Uhr: Russland und Ukraine tauschen Hunderte Kriegsgefangene

Russland und die Ukraine haben erneut Kriegsgefangene ausgetauscht.

Jeweils 185 Soldaten seien übergeben worden, teilten sowohl das russische Verteidigungsministerium als auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) mit. Außerdem durften den Angaben zufolge auf beiden Seiten je 20 Zivilisten zurückkehren.

2. Oktober, 6.12 Uhr: Letzte Leitung nach Saporischschja gekappt

Am besetzten AKW Saporischschja ist seit dem 23. September die letzte Hochspannungsleitung außer Betrieb.

"Europas größtes Atomkraftwerk hat jetzt seit mehr als einer Woche keinen Strom von außen, was mit Abstand der längste Fall in mehr als dreieinhalb Jahren Krieg ist", erklärte IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi in Wien. Er sei mit Russland wie der Ukraine in Kontakt, um die Stromversorgung wiederherzustellen.

Solange die Generatoren die abgeschalteten Reaktoren versorgten, bestehe keine unmittelbare Gefahr, sagte Grossi. "Aber es ist eindeutig kein Dauerzustand mit Blick auf die nukleare Sicherheit." Der Diesel reiche nach Angaben der von Moskau eingesetzten Werksleitung noch für etwa zehn Tage.

Das Kernkraftwerk Saporischschja bekommt seit dem 23. September keinen Strom von außen.
Das Kernkraftwerk Saporischschja bekommt seit dem 23. September keinen Strom von außen.  © Kateryna Klochko/AP/dpa

2. Oktober, 6.10 Uhr: Treffer auf Umspannwerke im Norden

Der Blackout am sogenannten Sarkophag von Tschernobyl (ukr.: Tschornobyl) wurde nach Angaben des Energieministeriums durch einen Treffer auf ein Umspannwerk in der Stadt Slawutytsch im Norden verursacht.

Die Kleinstadt liegt etwa 50 Kilometer vom AKW entfernt; dort lebten früher die Bedienungsmannschaften. Russland müsse gewusst haben, dass dieser Angriff solche Auswirkungen habe, schrieb Präsident Wolodymyr Selenskyj auf Telegram.

Der 100 Meter hohe Sarkophag über dem explodierten vierten Block wurde zeitweise mit Dieselgeneratoren versorgt. Spätabends sei die Versorgung wieder hergestellt worden, teilte Ministerin Switlana Hryntschuk mit. Die gemessene Strahlung entspreche der Norm. Im Februar 2025 hat eine russische Drohne die doppelwandige Konstruktion beschädigt.

Die russischen Angriffe trafen auch andere Teile des Gebietes Tschernihiw im Norden, so dass dort wieder stundenweise Stromsperren eingeführt wurden.

Titelfoto: Efrem Lukatsky/AP/dpa

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