Ukraine-Krieg: Raffinerie in Russland angegriffen

Ukraine - Eine starke ukrainische Armee muss nach Ansicht von Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) zentrales Element künftiger Sicherheitsgarantien für sein Land sein.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47).  © Ludovic Marin/POOL AFP/AP/dpa

"Ihre Fähigkeiten – Finanzierung, Waffen, Produktion – sichern wir jetzt und sollten das auch in einem Jahr, in fünf Jahren, in zehn Jahren tun", schrieb er nach Beratungen mit westlichen Unterstützern der Ukraine auf der Plattform X.

Zuvor hatte die sogenannte Koalition der Willigen aus mehr als 30 Staaten über Formen der Unterstützung für die Ukraine gesprochen, um das Land nach einem möglichen Waffenstillstand oder Friedensschluss mit Russland vor einer neuen Aggression des Nachbarn zu schützen.

Zu den Beratungen in Paris waren manche Teilnehmer wie Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) per Video zugeschaltet. Anschließend gab es ein Gruppen-Telefonat mit US-Präsident Donald Trump (79).

Ukraine Aus 4000 Metern getroffen: Ukrainischem Scharfschützen soll Rekord-Schuss gelungen sein

Alle relevanten Informationen zum aktuellen Geschehen in der Ukraine und Russland gibt es hier im TAG24-Newsticker.

Anzeige

5. September, 13.39 Uhr: Ukraine greift Raffinerie in Russland an

Die Ukraine hat nach eigenen Angaben eine Ölraffinerie in der russischen Region Rjasan angegriffen. Der Chef der ukrainischen Drohnentruppen, Robert Browdi, schrieb bei Facebook von Angriffen auf die Raffinerie in dem Gebiet rund 200 Kilometer südöstlich von Moskau sowie auf ein Öldepot in dem von Russland besetzten Gebiet Luhansk.

In sozialen Medien wurden nicht unabhängig überprüfbare Fotos und Videos veröffentlicht, die den Brand der Raffinerie und des Öldepots zeigen sollen. Die Ölraffinerie in Rjasan ist eine der größten in Russland.

Der Gouverneur des Gebiets Rjasan, Pawel Malkow, schrieb bei Telegram, dass acht Drohnen über der Region abgeschossen worden seien. Verletzte, Schäden an Wohnhäusern und Infrastruktur gebe es nicht. Er räumte aber ein, dass Trümmerteile auf das Gelände eines Industriebetriebs gefallen seien, die Folgen würden beseitigt.

Anzeige
Langstreckendrohnen des Typs An-196 Ljutyj stehen vor dem Start in einer Reihe an einem ungenannten Ort in der Ukraine.  © Evgeniy Maloletka/AP/dpa

5. September, 13.37 Uhr: Putin will sich nicht im Ausland mit Selenskyj treffen

Russlands Präsident Wladimir Putin hat die Forderung nach einem Treffen mit seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj an einem Verhandlungsort im Ausland zurückgewiesen.

Wenn sich Selenskyj mit ihm treffen wolle, aber gleichzeitig von ihm fordere, dafür irgendwohin zu reisen, dann sei das zu viel verlangt, sagte Putin auf dem Wirtschaftsforum in Wladiwostok. "Der beste Ort dafür (für ein Treffen) ist die Hauptstadt der Russischen Föderation, die Heldenstadt Moskau", sagte er. Selenskyj hatte zuvor ein Treffen in Moskau abgelehnt.

Nach ukrainischen Angaben gibt es sieben Länder, die bereit sind, einen Gipfel auszutragen. Putin beharrte in Wladiwostok auf dem von ihm bereits bei seinem Besuch in China vorgeschlagenen Verhandlungsort Moskau. Die Sicherheit der Gäste werde zu 100 Prozent gewährleistet, sagte er.

5. September, 6.15 Uhr: Kämpfe gehen weiter

Die Kämpfe in der Ukraine gehen weiter. Auch in der Nacht wurde in vielen Landesregionen wieder Luftalarm ausgelöst.

An russischen Flughäfen in Kaluga, Wolgograd und Tambow kam es nach Angaben der Luftfahrtbehörde Rosawiazija am Abend und in der Nacht ebenfalls zu vorübergehenden Einschränkungen.

5. September, 6.12 Uhr: Moskau bleibt bei alten Forderungen

Russland sei bereit, weiter Krieg zu führen, sollte es nicht zu einer für Moskau akzeptablen Einigung kommen, sagte Putin am Mittwoch.

Das russische Außenministerium lehnte die westlichen Überlegungen für Sicherheitsgarantien einschließlich der Entsendung von Truppen aus Nato-Staaten in die Ukraine ab.

"Russland wird nicht über eine zutiefst unannehmbare und jede Sicherheit untergrabende ausländische Intervention in der Ukraine diskutieren", sagte Ministeriumssprecherin Maria Sacharowa.

Der russische Präsident Wladimir Putin (72).  © Vyacheslav Viktorov/Roscongress Foundation/dpa

5. September, 6.09 Uhr: 26 Staaten wollen Truppen bereitstellen

Macron und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen teilten mit, dass 26 westliche Länder bereit seien, Truppen zur Absicherung eines Waffenstillstands oder Friedens zwischen Russland und der Ukraine zu entsenden.

Die Länder hätten sich bereiterklärt, Bodentruppen, Kräfte in der Luft oder auf See dafür einzusetzen, sagte von der Leyen. Sie führte aber nicht aus, welche Länder sich konkret auf welche Weise und mit wie vielen Soldaten beteiligen wollen.

Deutschland will sich noch nicht auf eine Beteiligung festlegen, wie Kanzler Merz zu verstehen gab. Zunächst müssten Finanzierung, Bewaffnung und Ausbildung der ukrainischen Streitkräfte im Mittelpunkt stehen, sagte er nach Angaben seines Regierungssprechers.

5. September, 6.05 Uhr: Selenskyj strebt EU-Beitritt der Ukraine an

Im Rahmen der Diskussion über Sicherheitsgarantien für sein Land drang Selenskyj auf einen EU-Beitritt der Ukraine.

"Unter den Sicherheitsgarantien, die wir sehen, ist eine Mitgliedschaft in der Europäischen Union eine zwingende ökonomische, politische und geopolitische Sicherheitsgarantie", sagte er bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit Macron. In den EU-Verträgen ist auch eine militärische Beistandsklausel enthalten.

Selenskyj fordert seit langem ein direktes Treffen mit Putin und wirft Moskau Verzögerungstaktik vor, um den Krieg fortzuführen. "Wenn du willst, dass kein Treffen stattfindet, dann lädst du mich nach Moskau ein", sagte Selenskyj an die Adresse des Kremlchefs gerichtet. Aber es sei zumindest "nicht schlecht", dass Russland überhaupt über ein mögliches Treffen spreche.

Putin hatte am Mittwoch bei einer Pressekonferenz gesagt, Selenskyj könne nach Moskau kommen, wenn es die Aussicht auf ein gutes Ergebnis gebe. Der Ukrainer wiederum sagte, von diesem Vorschlag habe er von den "amerikanischen Partnern" erfahren.

Der ukrainische Präsident Selenskyj (47, r.) fordert seit langem ein direktes Treffen mit Putin (72).  © Gavriil Grigorov/Pool Sputnik Kremlin via AP/Stephanie Lecocq/Pool Reuters/dpa/dpa

5. September, 6.03 Uhr: Trump hält Europäern Ölgeschäfte vor

Medienberichten zufolge soll Trump den Europäern in dem gemeinsamen Telefonat vorgehalten haben, trotz ihres Widerstands gegen Russland weiterhin Öl von dort zu beziehen und damit Putins Kriegsführung zu finanzieren.

Er habe gefordert, die Ölgeschäfte zu beenden und auch mehr Druck auf China zu machen, berichteten das US-Nachrichtenportal "Axios" und der TV-Sender CNN unter Berufung auf Quellen im Weißen Haus. Die "Bild" sprach von einem "hitzigen Telefon-Gespräch" mit den Europäern.

4. September, 22.27 Uhr: Tote und Verletzte nach Angriff auf Minenräumer

Bei einem russischen Angriff sind nach ukrainischen Angaben mindestens zwei Mitarbeiter einer Minenräummission getötet worden. Laut dem Gebietsgouverneur von Tschernihiw, Wjatscheslaw Tschaus, wurden außerdem fünf Personen verletzt.

Der Angriff traf Behörden zufolge Mitarbeiter der humanitären Minenräummission des Dänischen Flüchtlingsrats. Die Organisation bestätigte einen Raketenangriff auf einen ihrer humanitären Minenräumstandorte. Die Teams hätten zu dem Zeitpunkt rein zivile humanitäre Arbeiten ausgeübt, Minen und explosive Kriegsrückstände geräumt, hieß es in einer Mitteilung.

In einem Post auf der Plattform X zeigte sich das dänische Außenministerium entsetzt und verurteilte Angriffe auf humanitäre Helfer.

4. September, 20.11 Uhr: Trump fordert von Europäern plötzlich Druck auf China

Im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine hat US-Präsident Donald Trump (79) von den Europäern eine härtere Gangart gegenüber China gefordert.

Ein hochrangiger Mitarbeiter des Weißen Hauses sagte am Donnerstag in Washington, Trump habe bei seiner Videoschalte mit europäischen Staats- und Regierungschefs "wirtschaftlichen Druck auf China" verlangt, das Russland bei der Kriegsfinanzierung helfe.

Trump rief die Europäer zudem auf, "kein russisches Öl mehr zu kaufen, das den Krieg finanziert", wie es aus dem Weißen Haus weiter hieß. Russland habe darüber zuletzt rund 1,1 Milliarden Euro eingenommen.

US-Präsident Donald Trump (79) hatte sich bereits am Mittwoch erneut "sehr enttäuscht" über den russischen Präsidenten Wladimir Putin (72) geäußert, der seine Angriffe auf die Ukraine unvermindert fortsetzt.  © Mark Schiefelbein/AP/dpa

4. September, 18.14 Uhr: EU-Beitritt gehört für Selenskyj zu den Sicherheitsgarantien

Im Rahmen der Diskussion um Sicherheitsgarantien für die Ukraine hat Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) auf einen EU-Beitritt seines Landes gedrängt.

"Unter den Sicherheitsgarantien, die wir sehen, ist eine Mitgliedschaft in der Europäischen Union eine zwingende ökonomische, politische und geopolitische Sicherheitsgarantie", sagte Selenskyj bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem französischen Kollegen Emmanuel Macron (47). Das sei bei den Gesprächen ein "gesonderter Punkt". Zuvor berieten die Unterstützerstaaten der sogenannten Koalition der Willigen in Paris.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (47) bei der gemeinsamen PK.  © Ludovic Marin/POOL AFP/AP/dpa

4. September, 16.52 Uhr: 26 Länder wollen laut Macron Truppen Richtung Ukraine entsenden

26 Länder sind nach Angaben von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (47) bereit, Truppen zur Absicherung eines Waffenstillstands oder Friedens in der Ukraine einzusetzen.

Diese Länder hätten sich formell verpflichtet, Truppen als Rückhalt in der Ukraine zu stationieren oder auf dem Land, auf See oder in der Luft präsent zu sein, um die Ukraine nach einem Kriegsende zu stärken und einen Frieden abzusichern, sagte Macron nach Beratungen der sogenannten Koalition der Willigen in Paris. Weitere Länder prüften noch, ob sie sich beteiligen werden.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (47) führt den heutigen Gipfel an.  © Ludovic Marin/POOL AFP/AP/dpa

4. September, 15.18 Uhr: Europäer beraten derzeit mit Trump über Ukraine

Mehrere europäische Staats- und Regierungschefs und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) haben Beratungen mit US-Präsident Donald Trump (79) über mögliche Sicherheitsgarantien für die Ukraine aufgenommen.

Im Anschluss an Beratungen von mehr als 30 Staats- und Regierungschefs im hybriden Format begann am Donnerstagnachmittag ein Telefonat mit Trump, wie der Élysée-Palast in Paris mitteilte.

US-Präsident Donald Trump (79) ist mal wieder sehr zurückhaltend, was die Ukraine betrifft. Schlägt er bald einen neuen Kurs ein?  © Michael Kappeler/dpa POOL/dpa

4. September, 14.55 Uhr: Russischer Luftangriff tötet Zivilisten in Donezk

Bei einem russischen Luftangriff sind im ostukrainischen Gebiet Donezk zwei Zivilisten getötet worden.

Drei Bomben seien auf den Ort Illiniwka abgeworfen worden, teilte Gouverneur Wadym Filaschkin bei Telegram mit. Dabei seien fünf nicht bewohnte Gebäude beschädigt worden.

Mehr zum Thema Ukraine: