Ukraine-Krieg: Kreml meckert über Merz-Äußerung

Ukraine - Mehr als 500 russische Drohnen und Marschflugkörper zählt das ukrainische Militär in einer Nacht. Erneut betroffen: die Eisenbahn des angegriffenen Landes.

Ein Polizeiwagen fährt auf der Straße mit Anti-Drohnennetzen im ukrainischen im Kostjantyniwka.  © Evgeniy Maloletka/AP/dpa

Wie die ukrainische Luftwaffe morgens mitteilte, konnten 430 Drohnen und 21 von 24 Marschflugkörpern abgefangen werden. An 14 Orten habe es aber Einschläge gegeben.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) sprach von "einem weiteren massiven Angriff" und Dutzenden beschädigten Wohnhäusern in verschiedenen Regionen des Landes. "Jedem russischen Angriff muss mit einer echten Antwort begegnet werden", schrieb er auf der Plattform X. In den kommenden Tagen werde die Ukraine mit ihren Partnern über die Notwendigkeit starker Druckmaßnahmen beraten.

Durch einen Drohnenangriff wurden im zentralukrainischen Gebiet Kirowohrad mindestens fünf Menschen verletzt, wie die regionale Militärverwaltung mitteilte. Getroffen wurden auch Bahnanlagen, so dass Verspätungen für mehr als 20 Züge gemeldet wurden. Russland hat Angriffe auf die Bahn zuletzt verstärkt.

Ukraine Aus 4000 Metern getroffen: Ukrainischem Scharfschützen soll Rekord-Schuss gelungen sein

Alle relevanten Informationen zum aktuellen Geschehen in der Ukraine und Russland gibt es hier im TAG24-Newsticker.

Anzeige

3. September, 15.24 Uhr: Kreml meckert über Merz-Äußerung

Russland hat mit Kritik auf die jüngsten Äußerungen von Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) reagiert, der Kremlchef Wladimir Putin (72) wegen seines Überfalls auf die Ukraine als Kriegsverbrecher bezeichnet hat.

"Merz hat sich in den letzten Stunden sehr viele ungute Äußerungen erlaubt. Seine Meinung kann man zum gegenwärtigen Moment wohl kaum berücksichtigen", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow (57) russischen Agenturen zufolge am Rande eines Besuchs Putins in Peking. Russische Medien berichteten über diese Moskauer Reaktion, viele umgingen aber das Wort Kriegsverbrecher.

Anzeige
Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU). (Archivfoto)  © Michael Kappeler/dpa

3. September, 12.02 Uhr: Putin lobt Kim

Russlands Präsident Wladimir Putin hat bei einem Treffen mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un den Einsatz der gegen die Ukraine entsandten nordkoreanischen Soldaten gepriesen.

Die nordkoreanischen Truppen hätten "mutig und heldenhaft" gekämpft, sagte Putin am Mittwoch bei einem Treffen mit seinem nordkoreanischen Kollegen anlässlich einer großen Militärparade in Peking. Zugleich lobte der Kreml-Chef "Vertrauen und Freundschaft" zwischen Moskau und Pjöngjang.

Wladimir Putin (72) und Kim Jong-un (41) liegen sich im Arm. Die beiden Despoten sind mittlerweile enge Verbündete.  © Alexander KAZAKOV / POOL / AFP

3. September, 8.32 Uhr: Brände nach russischen Luftangriffen auf Ukraine

Die russische Armee hat die Ukraine in der Nacht laut Militärangaben aus Kiew massiv mit mehr als 500 Drohnen und Marschflugkörpern angegriffen.

Wie die ukrainische Luftwaffe morgens mitteilte, konnten 430 Drohnen und 21 von 24 Marschflugkörpern abgefangen werden. An 14 Orten habe es aber Einschläge gegeben.

Durch einen Drohnenangriff wurden im zentralukrainischen Gebiet Kirowohrad mindestens fünf Menschen verletzt, wie die regionale Militärverwaltung mitteilte. Getroffen wurden auch Bahnanlagen, so dass Verspätungen für mehr als 20 Züge gemeldet wurden. Russland hat Angriffe auf die Bahn zuletzt verstärkt.

3. September, 6.32 Uhr: Putin, Xi und Kim Jong Un kommen bei China-Parade zusammen - Trump wittert Verschwörung

US-Präsident Donald Trump hat die Staatenlenker von China, Nordkorea und Russland beschuldigt, sich gegen die USA zu verschwören.

Während sich Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un und Kreml-Chef Wladimir Putin zu einer großen Militärparade in Peking zum 80. Jahrestag der Kapitulation Japans im Zweiten Weltkrieg aufhielten, schrieb Trump am Dienstagabend (Ortszeit) an den chinesischen Präsidenten Xi Jinping gerichtet in seinem Onlinedienst Truth Social: "Richten Sie Wladimir Putin und Kim Jong Un meine herzlichsten Grüße aus, während Sie gegen die Vereinigten Staaten von Amerika konspirieren."

2. September, 22.32 Uhr: Ukrainer bei Fluchtversuch aus dem Kriegsland getötet

In der südukrainischen Region Odessa ist ein Ukrainer bei der versuchten Flucht aus dem Kriegsland durch Schüsse getötet worden.

Einer Mitteilung des Grenzschutzes zufolge hatten Grenzer zuvor "Warnschüsse" nach der Entdeckung eine Gruppe Unbekannter abgegeben. Eine Person sei an einer Grenzschutzbefestigung festgenommen worden. Ein weiterer Mann sei mit Schussverletzungen ohne Lebenszeichen aufgefunden worden. Die Behörden leiteten demnach Ermittlungen zu den Todesumständen des ukrainischen Staatsbürgers ein.

Ein ukrainischer Grenzschützer sucht mit einem Fernglas die Umgebung ab.  © -/Ukrinform/dpa

2. September, 22.30 Uhr: Putin und Xi betonen Einigkeit - Gut 20 Abkommen besiegelt

Die Präsidenten Russlands und Chinas haben bei einem Treffen in Peking ihr gutes Verhältnis betont. Die Beziehungen hätten die Prüfung des internationalen Wandels überstanden und könnten noch ausgebaut werden, sagte Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping laut der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua.

Demnach unterzeichneten beide Seiten mehr als 20 Kooperationsabkommen, unter anderem in den Bereichen Energie, Luftfahrt, Künstliche Intelligenz sowie Landwirtschaft. Wladimir Putin sagte laut Kreml, die russisch-chinesischen Beziehungen seien auf "beispiellos hohem Niveau".

Was Xi und Putin zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sagten, blieb unklar. Angaben aus Peking zufolge unterhielten sich beide über "regionale Fragen von gemeinsamem Interesse".

Die Präsidenten Russlands und Chinas haben bei einem Treffen in Peking ihr gutes Verhältnis betont.  © Sergei Bobylev/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa

2. September, 11.11 Uhr: 2000 nordkoreanische Soldaten sollen laut Südkorea in der Ukraine getötet worden sein

Im Ukraine-Krieg sind nach südkoreanischen Angaben inzwischen schätzungsweise 2000 nordkoreanische Soldaten getötet worden.

Der Abgeordnete Lee Seong Kweun sagte am Dienstag in Seoul, der südkoreanische Geheimdienst gehe auf Grundlage neuer Schätzungen davon aus, dass die Zahl der getöteten nordkoreanischen Soldaten auf rund 2000 gestiegen sei. Im April war der Geheimdienst noch von mindestens 600 getöteten Nordkoreanern ausgegangen.

2. September, 6.02 Uhr: Russen-Vormarsch verlangsamt?

Der Vormarsch der russischen Streitkräfte in der Ukraine hat sich im August etwas verlangsamt.

Wie eine Analyse der Nachrichtenagentur AFP von Daten des in den USA ansässigen Instituts für Kriegsstudien (ISW) ergab, brachte Russland im August 594 Quadratkilometer ukrainisches Gebiet unter seine Kontrolle.

In den vergangenen Monaten hatte sich der russische Vormarsch beschleunigt, im Juli hatte Moskau Geländegewinne im Umfang von 634 Quadratkilometern erzielt - abgesehen von den ersten Kriegsmonaten war dies der höchste Wert seit November 2024.

1. September, 21.15 Uhr: Moskau wischt Putin-Selenskyj-Gipfel nebenbei vom Tisch

Russland hat der Darstellung von US-Präsident Donald Trump (79) über Absprachen für ein geplantes Dreier-Gipfeltreffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47) widersprochen.

Kremlchef Wladimir Putins (72) außenpolitischer Berater Juri Uschakow sagte dem russischen Staatsfernsehen am Rande des Gipfeltreffens der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) in China: "Jetzt reden alle über einen trilateralen Gipfel oder ein Treffen zwischen Putin und Selenskyj, aber eine konkrete Absprache darüber gab es zwischen Putin und Trump nicht."

Viele ahnten es sofort nach der Verkündung eines Treffens zwischen Putin und Selenskyj: Früher oder später würde der Kreml davon gar nichts mehr wissen wollen. Jetzt ist es soweit.  © ---/Kremlin/dpa

1. September, 20.50 Uhr: Slowakischer Ministerpräsident will Putin und Selenskyj treffen

Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico (60) will in dieser Woche sowohl Kremlchef Wladimir Putin (72) als auch den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47) treffen. Am Dienstagabend wolle er Putin in Peking im Rahmen einer China-Reise treffen, am Freitag dann Selenskyj in der Ostslowakei, sagte Fico in einer Videobotschaft.

Fico reist nach China, um dort an Gedenkveranstaltungen zum Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs teilzunehmen, darunter am Mittwoch einer Militärparade. Am Donnerstag werde ihn Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping (72) empfangen, sagte der linksnationale Regierungschef. Die EU-Partner seien über seine Reise informiert.

Fico will sich als Friedensstifter zwischen der Ukraine und Russland anbieten. Das gelang ihm bisher aber nicht, weil ihm Selenskyj und führende EU-Politiker einen zu russlandfreundlichen Kurs vorwerfen.

Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico (60) will sich als Friedensstifter zwischen der Ukraine und Russland anbieten.  © Virginia Mayo/AP/dpa

1. September, 20.25 Uhr: Moskau erobert laut AFP 594 Quadratkilometer im August - Vormarsch verlangsamt

Der Vormarsch der russischen Streitkräfte in der Ukraine hat sich im August etwas verlangsamt. Wie eine Analyse der Nachrichtenagentur AFP von Daten des in den USA ansässigen Instituts für Kriegsstudien (ISW) ergab, brachte Russland im August 594 Quadratkilometer ukrainisches Gebiet unter seine Kontrolle.

In den vergangenen Monaten hatte sich der russische Vormarsch beschleunigt, im Juli hatte Moskau Geländegewinne im Umfang von 634 Quadratkilometern erzielt - abgesehen von den ersten Kriegsmonaten war dies der höchste Wert seit November 2024. Die ukrainischen Streitkräfte führten derweil in den vergangenen Wochen mehrere erfolgreiche Gegenoffensiven aus.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) betrachtet in Kiew die Zerstörung eines Wohnhauses, in dem russische Raketen 22 Bewohner getötet haben.  © Ukraine Presidency/Ukrainian Pre/Planet Pix via ZUMA Press Wire/dpa

1. September, 16.59 Uhr: Unterstützer wollen Garantien für Ukraine konkretisieren

Die in der Koalition der Willigen zusammengeschlossenen Unterstützerländer der Ukraine wollen am Donnerstag in Paris militärische Sicherheitsgarantien für das von Russland angegriffene Land konkretisieren.

Über die beim Ukraine-Gipfel im Weißen Haus erörterten Garantien solle unter dem Vorsitz von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (47) und des britischen Premiers Keir Starmer (62) weiter beraten werden, teilte der Élysée-Palast mit. Wie Macron am Freitag sagte, soll es auch um das Entsenden von Bodentruppen zur Absicherung eines Friedens in der Ukraine gehen.

Bei dem Pariser Treffen will die Koalition nach Pariser Angaben auch über Konsequenzen für Russland beraten, weil das Land sich hartnäckig einer Friedenslösung verweigere. Auf den geplatzten Gipfel zwischen Kremlchef Wladimir Putin (72) und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47) wollen die Europäer mit neuen Sanktionen reagieren.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (47) hat diesmal den Vorsitz der Koalition der Willigen.  © Kay Nietfeld/dpa

1. September, 16.53 Uhr: Russische Luftangriffe - Nato-Ukraine-Rat tagt in Brüssel

Wegen der schweren russischen Luftangriffe in der vergangenen Woche hat die Regierung in Kiew den Nato-Ukraine-Rat einberufen.

Das Treffen begann am Nachmittag auf Ebene der politischen Berater, wie ein Sprecher sagte. Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha (50) hatte zuvor im sozialen Netzwerk X geschrieben: "Moskau muss mehr Druck spüren als Konsequenz, weil es den Krieg verlängert."

1. September, 11.42 Uhr: Spahn und Miersch offen für Nutzung russischen Vermögens

Die Fraktionschefs von Union und SPD, Jens Spahn und Matthias Miersch, haben sich offen für die Nutzung des eingefrorenen russischen Vermögens zur Unterstützung der Ukraine gezeigt.

"Wenn jemand sein Nachbarland brutal überfällt, Grenzen wieder verschieben will, mordet, vergewaltigt, (...) dann muss das Konsequenzen haben", sagte Spahn bei dem gemeinsamen Besuch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. "Insofern braucht es eine Diskussion, ob und wie diese eingefrorenen Vermögenswerte auch genutzt werden können bei allen rechtlichen Bedenken."

Miersch vierwies auf die laufenden Gespräche zwischen den Europäern über weitere Sanktionen gegen Russland und sagte: "Insofern liegen alle Optionen auf dem Tisch."

Jens Spahn (45) und Matthias Miersch (56) gedenken bei ihrem Besuch in Kiew zusammen mit Martin Jäger (60, M.), deutscher Botschafter in der Ukraine, auf dem Michaelsplatz den getöteten ukrainischen Soldaten.  © Michael Fischer/dpa

1. September, 11.15 Uhr: Modi fordert bei Treffen mit Putin Ende des Ukraine-Kriegs

Indiens Ministerpräsident Narendra Modi hat bei einem Treffen mit Russlands Staatschef Wladimir Putin ein Ende des Ukraine-Krieges und eine dauerhafte Friedenslösung gefordert.

Der Regierungschef habe seine Unterstützung für die jüngsten Initiativen zur Beilegung des Konflikts bekundet, teilte das indische Außenministerium offiziell mit. Putin und Modi trafen sich in der chinesischen Stadt Tianjin beim Gipfeltreffen des Sicherheitsbündnisses Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ).

Auch der Kreml zitierte Modi mit etwa diesen Worten. Putin ging in seinen öffentlich gemachten Aussagen nicht auf den Krieg ein, sondern betonte die gute und enge Zusammenarbeit. "Russland und Indien unterhalten seit Jahrzehnten besondere Beziehungen - freundschaftliche, vertrauensvolle", sagte er nach Kreml-Angaben.

Mehr zum Thema Ukraine: