Ukraine-Krieg: Selenskyj kündigt Austausch von 1200 Kriegs-Gefangenen an

Ukraine - Bei einem ukrainischen Drohnenangriff auf die russische Metropole Sotschi am Schwarzen Meer ist laut Behörden ein Öldepot in Flughafennähe in Brand geraten.

Ein ukrainischer Drohnenangriff auf Sotchi verursachte einen Brand eines Öldepots.
Ein ukrainischer Drohnenangriff auf Sotchi verursachte einen Brand eines Öldepots.  © Efrem Lukatsky/AP/dpa

Trümmer einer abgeschossenen Drohne seien in ein Tanklager gestürzt und hätten das Feuer ausgelöst, teilte Gouverneur Wenjamin Kondratjew bei Telegram mit. Mehr als 100 Einsatzkräfte und 35 Löschfahrzeuge seien an der Stelle, um den Brand zu löschen.

Derweil sind bei russischem Beschuss in Cherson und Donezk laut Behörden seit Samstag mindestens sieben Menschen getötet worden.

Es habe auch mehr als 20 Verletzte in der Zivilbevölkerung gegeben, teilten die ukrainischen Verwaltungen für die Gebiete Donezk und Cherson mit. Russland hat große Teile der Regionen besetzt.

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Alle relevanten Informationen zum aktuellen Geschehen in der Ukraine und Russland gibt es hier im TAG24-Newsticker.

3. August, 15.13 Uhr: Selenskyj kündigt Austausch von 1200 Kriegsgefangenen an

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat einen neuen Austausch von 1200 Kriegsgefangenen mit Russland angekündigt.

Die Arbeit an den Listen laufe gerade, teilte Selenskyj nach einem Treffen mit dem ukrainischen Verhandlungsführer Rustem Umjerow bei Telegram mit. Russland hatte die Zahl von 1200 bereits bei den direkten Verhandlungen mit der Ukraine am 23. Juli in Istanbul genannt, die konkrete Zahl hatte Kiew an dem Tag aber nicht bestätigt.

Selenskyj sagte, dass nicht nur Soldaten, sondern auch Zivilisten ausgetauscht werden sollen. Zudem gebe es Vorbereitungen für ein neues Treffen mit der russischen Seite. Ein Datum nannte er nicht.

Menschen halten Fotos ihrer vermissten Verwandten in der Hand. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat einen neuen Austausch von Kriegsgefangenen angekündigt.
Menschen halten Fotos ihrer vermissten Verwandten in der Hand. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat einen neuen Austausch von Kriegsgefangenen angekündigt.  © Evgeniy Maloletka/AP/dpa

3. August, 9.57 Uhr: Tote und Verletzte durch russischen Beschuss

Bei russischem Beschuss sind in den von Kiew kontrollierten Teilen der ukrainischen Gebiete Cherson und Donezk laut Behörden seit Samstag mindestens sieben Menschen getötet worden.

Es habe auch mehr als 20 Verletzte in der Zivilbevölkerung gegeben, teilten die ukrainischen Verwaltungen für die Gebiete Donezk und Cherson mit. Russland hat große Teile der Regionen besetzt.

Zwei ukrainische Soldaten stehen neben einem Schild mit der Aufschrift "Gebiet Cherson".
Zwei ukrainische Soldaten stehen neben einem Schild mit der Aufschrift "Gebiet Cherson".  © Bernat Armangue/AP/dpa

2. August, 9.56 Uhr: Großbrand in Sotschi nach ukrainischer Drohnenattacke

Bei einem ukrainischen Drohnenangriff auf die russische Metropole Sotschi am Schwarzen Meer ist laut Behörden ein Öldepot in Flughafennähe in Brand geraten.

Trümmer einer abgeschossenen Drohne seien in ein Tanklager gestürzt und hätten das Feuer ausgelöst, teilte Gouverneur Wenjamin Kondratjew bei Telegram mit. Mehr als 100 Einsatzkräfte und 35 Löschfahrzeuge seien an der Stelle, um den Brand zu löschen.

2. August, 20.31 Uhr Schmiergeld-Skandal bei Beschaffung von Waffen aufgedeckt

In der Ukraine haben Anti-Korruptions-Kämpfer einen neuen Schmiergeld-Skandal bei der Beschaffung von Waffen für die Front aufgedeckt.

Diesmal geht es um Verträge mit Drohnenproduzenten, die zu deutlich überhöhten Preisen abgeschlossen worden seien – zum Schaden des ukrainischen Staatshaushalts, wie die Behörden in Kiew mitteilten. Es gab demnach vier Festnahmen – darunter der Parlamentsabgeordnete Olexij Kusnezow, der zur Partei Sluha Naroda (zu Deutsch: Diener des Volkes) des ukrainischen Präsidenten gehört. Die Fraktionszugehörigkeit wurde nach Parteiangaben für die Zeit der Ermittlungen auf Eis gelegt.

2. August, 15.19 Uhr: Berichte über Explosionen nach ukrainischen Drohnenschlägen

Die Ukraine hat als Reaktion auf Moskaus Angriffskrieg erneut russische Regionen mit Drohnenangriffen überzogen.

Berichten in sozialen Medien zufolge kam es in ölverarbeitenden Betrieben zu Explosionen. Behörden in den betroffenen Gebieten Samara, Pensa und Rjasan bestätigten zwar Drohnenangriffe.

Sie berichteten auch von Einschlägen von Trümmerteilen abgeschossener Flugkörper in Betrieben, nannten aber keine Details. In den Gebieten Pensa und Rostow starben laut Behörden zwei Menschen bei den Drohnenangriffen.

2. August, 7.15 Uhr: Zwei Tote nach Drohnenangriff in Belgorod

In der russischen Region Belgorod an der Grenze zur Ukraine sind zwei Männer nach Behördenangaben bei einem Drohnenangriff getötet worden.

Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow sprach in seinem Kanal bei Telegram von einem ukrainischen Terrorangriff. Ein 18-Jähriger und der zweite Mann seien gerade auf dem Weg zu einer Bushaltestelle gewesen, als sie von der Drohne tödlich getroffen worden seien.

Ein Auto fährt an einem von Kugeln und Granatsplittern beschädigten Straßenschild auf der Straße zur russischen Stadt Belgorod vorbei.
Ein Auto fährt an einem von Kugeln und Granatsplittern beschädigten Straßenschild auf der Straße zur russischen Stadt Belgorod vorbei.  © Vadim Ghirda/AP/dpa

1. August, 23 Uhr: Elf Verletzte nach russischem Drohnenangriff

Bei einem schweren russischen Drohnenangriff auf die ostukrainische Stadt Charkiw sind laut Behörden mindestens elf Menschen verletzt worden.

Unter den Verletzten seien ein fünf Monate alter Säugling und zwei Kinder im Alter von neun und zehn Jahren, teilten die Behörden mit. Die Drohne schlug demnach in der Nähe eines Wohnblocks ein, in dem Scheiben zu Bruch gingen. Fünf Verletzte werden im Krankenhaus behandelt, wie der Militärgouverneur Oleh Synjehubow in seinem Kanal bei Telegram mitteilte.

1. August, 21.09 Uhr: Trump lässt Atom-U-Boote verlegen

US-Präsident Donald Trump hat wegen der Auseinandersetzung mit dem früheren russischen Staatschef Dmitri Medwedew die Verlegung zweier Atom-U-Boote angeordnet.

Dies geschehe "nur für den Fall, dass diese törichten und provokativen Äußerungen mehr als nur das sind", schrieb der Republikaner auf seiner Plattform Truth Social. Wohin die U-Boote genau verlegt werden, war zunächst unklar. Trump schrieb lediglich von "geeigneten Regionen".

Weiter schrieb der US-Präsident: "Worte sind sehr bedeutend und können oft zu unbeabsichtigten Folgen führen." Er hoffe, dass das nicht einer dieser Fälle sein werde.

Trump und Medwedew streiten sich bereits seit Tagen öffentlich. Ausgangspunkt war Trumps neues Ultimatum, bei dem er die Frist für eine Waffenruhe oder einen Frieden zwischen Russland und der von Moskau angegriffenen Ukraine auf zehn Tage verkürzte - und mit Sanktionen drohte.

Seit Tagen gehen sich US-Präsident Trump und Ex-Kremlchef Medwedew gegenseitig verbal an. Nun legt Trump nach.
Seit Tagen gehen sich US-Präsident Trump und Ex-Kremlchef Medwedew gegenseitig verbal an. Nun legt Trump nach.  © Mark Schiefelbein/AP/dpa

1. August, 15.38 Uhr: Putin gibt Kiew Schuld an stockenden Friedensgesprächen

Der russische Präsident Wladimir Putin versucht, der Ukraine die Schuld an stockenden Gesprächen über eine Friedenslösung zu geben.

Gespräche seien immer nützlich, sagte Putin bei einem Treffen mit dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko auf der nordrussischen Klosterinsel Walaam. Sie sollten aber nicht mit Erwartungen überfrachtet werden und besser im Verborgenen laufen.

"Wenn die Führung der Ukraine meint, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt sei, sondern man warten müsse, bitte schön, dann sind wir bereit, zu warten", sagte der Kremlchef nach Angaben der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass. Er bezog dies auf Äußerungen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, dass sinnvolle Gespräche eigentlich erst nach einem Machtwechsel in Moskau möglich seien.

Bei seinem Besuch auf der nordrussischen Klosterinsel Walaam gab Wladimir Putin der Ukraine die Schuld an den stockenden Friedensgesprächen.
Bei seinem Besuch auf der nordrussischen Klosterinsel Walaam gab Wladimir Putin der Ukraine die Schuld an den stockenden Friedensgesprächen.  © Gavriil Grigorov/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa

1. August, 13.05 Uhr: Patriot-Lieferung an die Ukraine kann anlaufen

Die Lieferung zweier Patriot-Luftverteidigungssysteme an die Ukraine kann nach Angaben der Bundesregierung anlaufen.

Voraussetzung sei gewesen, dass der US-Hersteller im Gegenzug schnellstmöglich neue Systeme liefern werde, damit Deutschland seinen Nato-Verpflichtungen auch weiterhin gerecht werden könne, sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD). "Diese Zusage von US-Seite ist da." Daher könne Deutschland die Ukraine zunächst mit Startgeräten und dann mit weiteren Systemanteilen unterstützen.

Konkret soll die Bundeswehr in den kommenden Tagen in einem ersten Schritt weitere Patriot-Startgeräte ("Launcher") an die Ukraine liefern, wie das Ministerium mitteilte. In einem zweiten Schritt werde sie innerhalb der nächsten zwei bis drei Monate weitere Systemanteile übergeben, um damit die Luftverteidigung der Ukraine mit zusätzlichen Patriot-Batterien zu stärken.

Die Lieferung zweier Patriot-Luftverteidigungssysteme an die Ukraine kann nach Angaben der Bundesregierung anlaufen.
Die Lieferung zweier Patriot-Luftverteidigungssysteme an die Ukraine kann nach Angaben der Bundesregierung anlaufen.  © Jens Büttner/dpa

1. August, 9.24 Uhr: Zahl der Toten nach Angriff in Kiew steigt auf 28

Nach dem massiven russischen Angriff auf Kiew in der Nacht zum Donnerstag haben Einsatzkräfte weitere Tote aus den Trümmern geborgen.

Damit wurden nach Angaben des Zivilschutzes insgesamt 28 Menschen getötet, am Vorabend hatte die Zahl der gemeldeten Opfer noch bei 16 gelegen. Unter den Toten sind demnach zwei Kinder im Alter von zwei und sechs Jahren sowie ein Jugendlicher im Alter von 17 Jahren. Verletzt wurden nach offiziellen Angaben rund 160 Menschen.

Auch in der Nacht zum Freitag attackierte Russland sein Nachbarland weiter. In der Region Saporischschja wurde nach Angaben des Militärgouverneurs Iwan Fedorow ein 63-jähriger Mann getötet. Sein Haus sei getroffen worden. Außerdem seien vier Menschen in der Region verletzt worden.

In der Region Dnipropetrowsk wurden ebenfalls vier Menschen bei Drohnenangriffen verletzt, wie Gouverneur Serjih Lyssak mitteilte. Darunter seien ein vier Jahre alter Junge und eine 14-Jährige. Zwei Bauernhöfe, ein Gymnasium und eine Post brannten demnach, auch auf dem Gelände eines Privathauses sei Feuer ausgebrochen.

Titelfoto: Evgeniy Maloletka/AP/dpa

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