Ukraine-Krieg: Trotz neuer Trump-Initative gehen die Kämpfe weiter

Ukraine - Im Ringen um eine mögliche Friedenslösung im Ukraine-Krieg bringt US-Präsident Trump einen Gebietstausch ins Spiel.

Ukrainische Rekruten bei einer Übung in einem Sonnenblumenfeld.  © Photo by ANDRIY ANDRIYENKO / 65th Mechanized Brigade of Ukrainian Armed Forces / AFP

Am Freitag wollen Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin im US-Bundesstaat Alaska über eine mögliche Friedenslösung in dem seit rund dreieinhalb Jahren dauernden russischen Angriffskrieg verhandeln.

Trump sprach in diesem Kontext von einem möglichen Gebietstausch zwischen der Ukraine und Russland. Die Ukraine lehnt Gebietsabtretungen strikt ab.

Nach Beratungen mit seinen EU-Kollegen hat Außenminister Johann Wadephul Spekulationen über mögliche Gebietsabtretungen der Ukraine für einen Frieden mit Russland eine Absage erteilt. "Gewalt darf keine Grenzen verschieben", schrieb der CDU-Politiker am Abend auf X.

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Derweil gehen die Kämpfe weiter.

Alle relevanten Informationen zum aktuellen Geschehen in der Ukraine und Russland gibt es hier im TAG24-Newsticker.

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12. August, 7.25 Uhr: Ukraine meldet Rückeroberung von Dorf

Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben ein von Russland besetztes Dorf in der Region Sumy im Nordosten der Ukraine zurückerobert.

"Die ukrainischen Truppen haben die Ortschaft Bessaliwka befreit", teilte der ukrainische Generalstab am Sonntag im Onlinedienst Telegram mit. Die russischen Besatzer seien "vollständig" vertrieben und 18 russische Soldaten getötet worden.

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12. August, 7.18 Uhr: Ungarn boykottiert Erklärung der EU-Staaten zum Ukraine-Krieg

Ungarns Regierung hat sich einer gemeinsamen Stellungnahme der anderen 26 EU-Staaten verweigert, in der die Bemühungen von US-Präsident Donald Trump um ein Ende des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine begrüßt werden.

Diesmal handelt es sich um eine Erklärung aller Mitgliedstaaten - außer eben Ungarn. Die rechtskonservative Regierung von Ministerpräsident Viktor Orban lehnt nicht nur Militärhilfe der Europäischen Union für die Ukraine als sinnlos und kriegsverlängernd ab.

Auch die EU-Sanktionen gegen Russland hält Orban für nicht zielführend: Er hat sie wiederholt als nutzlos und schlecht für die europäische Wirtschaft kritisiert - und in der Vergangenheit auch schon die Aufhebung von EU-Sanktionen gegen mehrere Russen erzwungen.

11. August, 22.23 Uhr: Wadephul bekräftigt, dass Gewalt keine Grenzen in Ukraine verschieben darf

Nach Beratungen mit seinen EU-Kollegen hat Außenminister Johann Wadephul (62, CDU) Spekulationen über mögliche Gebietsabtretungen der Ukraine für einen Frieden mit Russland eine Absage erteilt.

"Gewalt darf keine Grenzen verschieben", schrieb der CDU-Politiker am Abend auf X. Deutschland unterstütze das Ziel von US-Präsident Donald Trump (79), den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine zu beenden. Ergebnis müsse ein gerechter und dauerhafter Friede sein.

Wadephul betonte mit Blick auf die Videokonferenz der Außenminister: "Wo unsere Sicherheit berührt ist, müssen wir mitentscheiden." Deswegen habe man sich mit der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas (48) beraten.

11. August, 20.27 Uhr: EU bereitet nächstes Sanktionspaket gegen Russland vor

Die EU bereitet ein neues Sanktionspaket gegen Russland vor. Das kündigte die Außenbeauftragte der Staatengemeinschaft, Kaja Kallas (48), nach einer Videokonferenz der EU-Außenminister an. Es wäre das 19. Paket mit Strafmaßnahmen gegen Moskau. Details zu den geplanten Sanktionen nannte sie nicht.

Zudem teilte sie mit: "Solange Russland nicht einem vollständigen und bedingungslosen Waffenstillstand zugestimmt hat, sollten wir nicht einmal über irgendwelche Zugeständnisse diskutieren." Ein Waffenstillstand müsse streng überwacht werden und es brauche "eiserne Sicherheitsgarantien".

Die EU-Außenbeauftragte der Staatengemeinschaft, Kaja Kallas (48), will den Druck auf Russland weiter erhöhen.  © Geert Vanden Wijngaert/AP/dpa

11. August, 19.23 Uhr: Russland will laut Selenskyj nur Zeit schinden

Kurz vor dem russisch-amerikanischen Gipfel in Alaska an diesem Freitag zu einer möglichen Friedenslösung für die Ukraine sieht deren Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) darin nur weiteres Zeitschinden Moskaus.

In einem Gespräch mit dem kanadischen Premier Mark Carney sei die ukrainische Einschätzung von Russlands wahren Absichten und Plänen erörtert worden, schrieb Selenskyj auf X.

"Wir sehen es gleichermaßen, und es ist klar, dass die Russen einfach nur Zeit gewinnen und nicht den Krieg beenden wollen." Die Lage auf dem Schlachtfeld und Russlands "bösartige Angriffe" auf die zivile Infrastruktur der Ukraine und einfache Menschen seien Beweis für diese Behauptung.

11. August, 18.28 Uhr: Trump macht krasse Wende vor Putin-Treffen: Werde kein Abkommen schließen

US-Präsident Donald Trump (79) strebt für das Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin (72) kein Abkommen zum Ukraine-Krieg an. "Ich werde keinen Deal machen", sagte er bei einer Pressekonferenz in Washington und verwies darauf, dass das dies nicht seine Aufgabe sei. Trump fügte unterdessen hinzu, dass er gerne eine Waffenruhe sehen würde. "Ich möchte den besten Deal sehen, der für beide Seiten erzielt werden kann."

Am Freitag will Trump nach Alaska reisen, um sich mit seinem russischen Amtskollegen zu treffen und mit ihm über eine Friedenslösung in dem seit rund dreieinhalb Jahren dauernden russischen Angriffskrieg zu verhandeln. Der US-Präsident kündigte bereits an: "Wir werden uns die Rahmenbedingungen ansehen und dann werde ich direkt nach dem Treffen Präsident Selenskyj und die europäischen Staats- und Regierungschefs anrufen."

Trump stellte ferner ein Treffen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit Putin in Aussicht: "Das nächste Treffen wird mit Selenskyj und Putin sein, oder mit Selenskyj, Putin und mir." Der US-Präsident bot an, dass er hinzukommen wolle, sofern er bei einem Treffen der beiden benötigt werde.

US-Präsident Donald Trump (79) kocht die Erwartungen plötzlich massiv herunter.  © Alex Brandon/AP/dpa

11. August, 16.04 Uhr: Bundeskanzler berät am Mittwoch mit Trump und Selenskyj

Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) will nach deutschen Regierungsangaben am Mittwoch mit US-Präsident Donald Trump (79), dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47) und europäischen Regierungschefs zum Ukraine-Krieg beraten.

Trump will dann am Freitag in Alaska mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin über ein Ende des Kriegs in der Ukraine verhandeln.

Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) will Europa und Kiew mit in den Verhandlungen halten.  © Soeren Stache/dpa

11. August, 14.19 Uhr: Bundesregierung - Friede nicht über Köpfe der Ukrainer hinweg

Die Bundesregierung hat vor dem geplanten Treffen von US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin die Bedeutung einer Beteiligung der Ukraine an jeder Friedenslösung betont.

Zugleich könne dies "ein sehr, sehr wichtiger Moment sein für den weiteren Verlauf dieses schrecklichen Krieges", sagte der stellvertretende Regierungssprecher Steffen Meyer in Berlin.

Am Freitag wollen Trump und Putin im US-Bundesstaat Alaska über eine mögliche Friedenslösung in dem seit rund dreieinhalb Jahren dauernden russischen Angriffskrieg verhandeln. Trump stellt das Treffen als Versuch dar, einem Ende der Kämpfe näherzukommen. Er sprach in diesem Kontext von einem möglichen Gebietstausch zwischen der Ukraine und Russland.

11. August, 6.27 Uhr: Russland meldet zwei Tote bei ukrainischem Drohnenangriff

Bei einem ukrainischen Drohnenangriff in Tula sind russischen Angaben zufolge zwei Menschen getötet worden.

Unter Berufung auf den Gouverneur der Region berichtete die Nachrichtenagentur Tass von einem Luftangriff auf ein ziviles Unternehmen in der zentralrussischen Stadt, es habe dabei zudem drei Verletzte gegeben. Sie kamen demnach mit unterschiedlich schweren Verletzungen ins Krankenhaus. Elf Drohnen seien zerstört worden.

Soldaten einer Luftverteidigungseinheit feuern auf Kampfdrohnen in der Region Dnipropetrovsk.  © Evgeniy Maloletka/AP/dpa

11. August, 5 Uhr: Botschafter Makeiev - Es geht nicht um Gebiete, sondern um Menschen

Vor dem geplanten Treffen von US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin in Alaska mahnt der ukrainische Botschafter in Deutschland, bei der Suche nach einer Friedenslösung die Aufmerksamkeit nicht allein auf territoriale Fragen zu richten.

"Wir müssen verstehen, es geht nicht um Gebiete, es geht auch um Menschen", sagte Oleksii Makeiev im ZDF-"heute journal" angesprochen auf die Debatte, ob die Ukraine für einen Friedensschluss Teile ihres Staatsgebiets aufgeben sollte.

Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer lebten heute unter russischer Besatzung, sagte Makeiev weiter. Da seien Hunderttausende Kinder, die zu russischen umerzogen würden. Auch welche Menschenrechtsverletzungen in den besetzten Gebieten passierten, "können wir uns kaum vorstellen, weil wir kaum Zugänge haben." Deswegen könne es sich die Ukraine und Europa nicht leisten, dies Putin zu überlassen.

Viele der kriegsmüden Menschen in der Ukraine hätten auch Verwandte in den besetzten Gebieten. Auch deswegen sei es nicht so einfach, Gebiete abzutreten, sagte Makeiev.

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