Von China bis zum Iran: Wer steht im Ukraine-Krieg auf Putins Seite?

Moskau - Der Westen versucht derzeit, mit Sanktionen, Russland und seinen Präsidenten Wladimir Putin (69) geopolitisch zu isolieren. Einige Unterstützer werden dem Kremlchef auf der internationalen Bühne aber wohl bleiben. Eine Übersicht über die Putin-Freunde.

Belarus

Russland und Belarus sind enge Verbündete, der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko (67) ist letztlich ein Stück weit abhängig vom östlichen Nachbarn und dem Wohlwollen Putins. Zuletzt hielten die beiden Länder gemeinsame Militärmanöver in Belarus ab. Nach Lukaschenkos Darstellung beteiligen sich seine Soldaten aber nicht am Angriff auf die Ukraine.

Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko (67) hält zu Putin.
Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko (67) hält zu Putin.  © Alexei Nikolsky/POOL SPUTNIK KREMLIN/AP/dpa

Syrien

Präsident Baschar al-Assad (56) hat in einem Telefonat mit Putin Verständnis für den russischen Angriff auf die Ukraine gezeigt. "Was heute geschieht, ist eine Korrektur der Geschichte und die Wiederherstellung des Gleichgewichts in der Welt", zitierte Syriens staatliche Nachrichtenagentur Sana Assad. Er gab dem Westen die Schuld für das Blutvergießen in der Ukraine. Die Nato-Erweiterung sei eine Bedrohung für die ganze Welt.

Putin ist Assads wichtigster Verbündeter im syrischen Bürgerkrieg. Dank Moskaus und Teherans Hilfe beherrschen die Anhänger des syrischen Präsidenten inzwischen wieder rund zwei Drittel des Landes.

Der syrische Präsident Baschar al-Assad (56) braucht Russland als Verbündeten für den Bürgerkrieg in seinem eigenen Land.
Der syrische Präsident Baschar al-Assad (56) braucht Russland als Verbündeten für den Bürgerkrieg in seinem eigenen Land.  © ---/Syrian Arab News Agency/dpa

Iran

Der iranische Präsident Ebrahim Raisi (61) hält die Nato-Osterweiterung für eine Bedrohung Russlands - entsprechend zeigte er in einem Gespräch mit Putin Verständnis für Russlands Sicherheitsbedenken, wie die iranische Nachrichtenagentur Irna am Freitag berichtete.

Irans Präsident Ebrahim Raisi (61) sieht in der Nato eine Bedrohung für Russland.
Irans Präsident Ebrahim Raisi (61) sieht in der Nato eine Bedrohung für Russland.  © -/Iranian Presdiency/dpa

Venezuela

Das südamerikanische Land stärkte Putin nach dem russischen Angriff den Rücken - und kritisierte, dass die Nato das Minsker Abkommen gebrochen habe. "Der Bruch des Abkommens hat internationales Recht verletzt und stellt eine schwere Bedrohung der Russischen Föderation, seiner territorialen Integrität und Souveränität dar", hieß es in einer Stellungnahme, die Staatschef Nicolás Maduro (59) auf Twitter veröffentlichte.

Venezuela gehört neben Kuba und Nicaragua zu den engsten Verbündeten Russlands in Lateinamerika. Der russische Parlamentschef Wjatscheslaw Wolodin (58) besuchte erst in den vergangenen Tagen Kuba und Nicaragua und verteidigte dort die russische Invasion in die Ukraine als "friedensstiftende Operation".

Dem venezolanischen Staatschef Nicolás Maduro (59) zufolge hätte die Nato, nicht Russland internationales Recht gebrochen.
Dem venezolanischen Staatschef Nicolás Maduro (59) zufolge hätte die Nato, nicht Russland internationales Recht gebrochen.  © Matias Delacroix/AP/dpa

Myanmar

Die Generäle der Militärjunta zeigen Verständnis für Putins Handeln. Russland arbeite daran, seine Souveränität zu festigen. "Der zweite Grund ist, dass das Land der Welt zeigen will, dass es eine Weltmacht ist", sagte Zaw Min Tun, ein Sprecher der Junta, am Freitag dem Sender Voice of America (VOA). Der neue Machthaber Min Aung Hlaing (65) hatte Russland im vergangenen Juni besucht. Beide Länder präsentierten sich dabei als enge Freunde.

Min Aung Hlaing (65) ist der Oberbefehlshaber der Streitkräfte und der neue Machthaber Myanmars - er hat Verständnis für Putins Angriff auf die Ukraine.
Min Aung Hlaing (65) ist der Oberbefehlshaber der Streitkräfte und der neue Machthaber Myanmars - er hat Verständnis für Putins Angriff auf die Ukraine.  © Alexander Zemlianichenko/Pool AP/dpa

Indien

Premierminister Narendra Modi (71) hat Russlands Präsident Wladimir Putin zwar zu einem sofortigen Ende der Gewalt in der Ukraine aufgerufen - verurteilt hat er den Angriff aber nicht. Auch Sanktionen hat Indien bisher nicht erlassen. Die beiden Länder unterhielten schon zu Zeiten der Sowjetunion enge Beziehungen. Indien ist auch strategisch stark mit Russland verbunden, da ein Großteil der indischen Militär-Hardware aus Russland stammt.

Der indische Premierminister Narendra Modi (71) fordert zwar Frieden in der Ukraine, Sanktionen gegen Russland möchte er aber nicht erlassen.
Der indische Premierminister Narendra Modi (71) fordert zwar Frieden in der Ukraine, Sanktionen gegen Russland möchte er aber nicht erlassen.  © -/Indian government via PTI/dpa

China

Die Volksrepublik und Russland wollen enger zusammenarbeiten, auch gemeinsame Manöver wurden bereits abgehalten. Zum Angriff auf die Ukraine hat sich China bisher nicht klar geäußert. "Wir sollten die Mentalität des Kalten Krieges aufgeben und den legitimen Sicherheitsbedenken aller Länder Bedeutung beimessen", sagte Staats- und Parteichef Xi Jinping (68) chinesischen Angaben zufolge am Freitag in einem Gespräch mit Putin.

Die chinesische Führung sprach sich auch gegen Sanktionen gegen Russland aus. Außenamtssprecherin Hua Chunying sagte am Donnerstag: "Die Ukraine-Frage ist in ihrem historischen Hintergrund komplex." Auf der Münchner Sicherheitskonferenz hatte der chinesische Außenminister betont, dass die "Souveränität, Unabhängigkeit und territoriale Integrität eines jeden Landes" geschützt und respektiert werden sollte.

Chinas Präsident Xi Jinping (68) hat Putins Angriff auf die Ukraine bislang zumindest nicht ausdrücklich verurteilt.
Chinas Präsident Xi Jinping (68) hat Putins Angriff auf die Ukraine bislang zumindest nicht ausdrücklich verurteilt.  © Ju Peng/XinHua/dpa

Alle aktuellen Informationen zu den Geschehnissen in Osteuropa findet Ihr im TAG24-Liveticker zum Krieg in der Ukraine.

Titelfoto: Alexei Nikolsky/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa, Ju Peng/XinHua/dpa, Alexei Nikolsky/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa und Alexander Zemlianichenko/Pool AP/dpa

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