Hamburg testet erstmals KI-Roboter gegen Plastikmüll im Meer

Hamburg - Die Verschmutzung der Meere durch Plastikmüll ist eines der größten Umweltprobleme unserer Zeit. Ein Forschungsprojekt setzt nun auf KI und Robotik, um den Müll direkt vom Meeresgrund zu bergen. Am Mittwoch kam die Technik erstmals in Hamburg zum Einsatz.

Rund 25 Millionen Tonnen Plastik schwimmen in den Weltmeeren, etwa 90 Prozent davon liegen auf dem Meeresboden.  © David Hammersen/dpa

Das Robotersystem "SeaClear2.0" wurde am Mittwoch vom Forscherteam im Harburger Werfthafen vorgestellt. Es besteht aus einer Flotte verschiedener KI-gesteuerter Fahrzeuge, darunter Drohnen, unbemannte Wasserfahrzeuge und ferngesteuerte Tauchroboter.

Gemeinsam spüren sie Plastikmüll auf, klassifizieren ihn und sammeln ihn ein - vom Meeresgrund bis zur Wasseroberfläche. Während die Drohnen Müllansammlungen aus der Luft lokalisieren, durchkämmen unbemannte Fahrzeuge gezielt die Gewässer.

Die eigentliche Bergung übernehmen schließlich die Tauchroboter, die das Plastik vom Meeresboden aufnehmen.

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Neu ist ein besonders leistungsfähiger Greifarm, der auch größere Objekte sicher greifen kann. Unterstützt wird das System durch ein Begleitboot, das den geborgenen Müll direkt an Land bringt - der erste Testlauf fand im Hamburger Hafen statt.

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Das Projekt wird von der Technischen Universität München, dem Fraunhofer CML und der HPA realisiert.  © David Hammersen/dpa

Hamburg zeigt: So holt KI den Plastikmüll aus dem Meer

Mit KI wollen Forscher die riesige Plastikflut in den Meeren bekämpfen und dabei ganz konkret vor der Haustür beginnen.  © David Hammersen/dpa

Die Hansestadt mit ihrem riesigen Hafen ist nicht nur ein bedeutender Wirtschaftsstandort, sondern auch der ideale Ort für genau solche Tests, bevor sie weltweit eingesetzt werden.

SeaClear2.0 ist die Weiterentwicklung eines bereits 2022 getesteten Systems. Die neue Version arbeitet jedoch präziser, robuster und kann auch unter anspruchsvollen Bedingungen eingesetzt werden.

Nach erfolgreichen Tests soll die Technik in den kommenden Jahren schrittweise für größere Einsätze in unterschiedlichen Gewässern bereitstehen.

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