Studie zeigt: Tiere, Pflanzen und Gewässer leiden unter der Landwirtschaft

Dessau-Roßlau - Viele Kleingewässer in Deutschland sind durch den landwirtschaftlichen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln stark verschmutzt. Das zeigt eine am Montag veröffentlichte Studie des Umweltbundesamtes (UBA).

Eine Studie zeigt, dass Pflanzenschutzmittel einen negativen Einfluss auf Flora und Fauna an Kleingewässern haben. (Symbolbild)
Eine Studie zeigt, dass Pflanzenschutzmittel einen negativen Einfluss auf Flora und Fauna an Kleingewässern haben. (Symbolbild)  © Thomas Warnack/dpa

Demnach überschritten die gemessenen Rückstände von Pflanzenschutzmitteln in 80 Prozent der untersuchten Bäche die festgelegten Grenzwerte, teilte das Amt mit Sitz in Dessau-Roßlau am Montag mit.

"Das Kleingewässermonitoring zeigt deutlich, dass unsere Gewässer nicht ausreichend vor Belastungen, insbesondere durch Pflanzenschutzmittelrückstände, geschützt sind", sagte UBA-Präsident Dirk Messner. Die Pestizide wirkten sich einzeln und als Mischung schädlich auf die Gewässerökologie aus.

Für die Studie haben Forscherinnen und Forscher vom Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung in Leipzig den Angaben zufolge über 100 Gewässerabschnitte mit einem landwirtschaftlich geprägten ⁠Einzugsgebiet untersucht. Sie waren den Angaben zufolge in der Regel weniger als 30 Quadratkilometer groß.

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Zudem wurden zum ersten Mal auch Anwendungsdaten landwirtschaftlicher Betriebe an zehn Messstellen ausgewertet. Die Messstellen lagen demnach in Hessen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Thüringen.

Landwirtschaft verschmutzt Kleingewässer

Das Ergebnis: Je mehr Pflanzenschutzmittel auf den umgebenden Äckern eingesetzt wurden, desto stärker waren die Gewässer mit deren Rückständen belastet. Dies habe unter anderem Einfluss auf den Lebensraum zahlreicher Tiere und Pflanzen. So waren die Lebensgemeinschaften von Insekten in vier von fünf Bächen nur in einem mäßigen bis schlechten Zustand. Gleichzeitig gelange das Wasser der Kleingewässer auch in größere Gewässer, die auch zur Trinkwassergewinnung genutzt werden.

Ein wesentlicher Teil der Pflanzenschutzmittel gelange durch Niederschläge in die Gewässer, so das Umweltbundesamt. Um zukünftig Schäden in Bereichen entlang von landwirtschaftlichen Flächen deutlich zu vermindern, könnten die Gewässer beispielsweise durch bewachsene Randstreifen geschützt werden, die den Abfluss reduzierten, hieß es. "Sie sollten überall eingerichtet werden, wo es möglich ist", forderte Messner.

"Sie sollten überall eingerichtet werden, wo es möglich ist", forderte Messner.

Titelfoto: Thomas Warnack/dpa

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