Und das nach zwei Jahren Böller-Pause: Naturschützer will Feuerwerk in Sachsen verbieten

Dresden - Nach zwei Jahren pandemiebedingtem Böller-Verkaufsverbot können es die Sachsen zu Silvester wieder richtig krachen lassen. Aber nicht, wenn es nach dem sächsischen Naturschutzbund (NABU) geht: Der Umweltverband fordert ein Verbot von privatem Silvesterfeuerwerk.

Gibt es bald zentral organisierte Feuerwerke? (Archivbild)
Gibt es bald zentral organisierte Feuerwerke? (Archivbild)  © Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

Knaller und Raketen können ab 29. Dezember (Donnerstag) auch bei Discountern und Co. wieder gekauft werden. Daran stören sich die Naturschützer. "Die bunte Knallerei ist sowohl für die menschliche Gesundheit als auch für die Natur eine enorme Belastung", begründet Landesvorsitzender Bernd Heinitz (64) die Forderung nach einem Verbot privaten Feuerwerks. "Vor allem bei Vögeln verursacht der Lärm großen Stress."

So lösen Knallgeräuche ihren Fluchtreflex aus, verjagen sie von ihren Schlafplätzen, sagt der Messtechniker und Umweltexperte.

"Dabei verlieren sie Energie, die sie im Winter dringend benötigen. Auch Familienverbände werden durch die Flucht auseinandergerissen. Manche Vögel kehren nie wieder an ihre Schlafplätze zurück."

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Aber auch andere Wildtiere leiden. Fuchs oder Biber etwa könnten einen Gehörschaden erleiden. "Für die Natur haben die Corona-Schutzmaßnahmen der letzten beiden Jahre einen positiven Impuls geliefert. Ein Zurück zum privaten Silvesterfeuerwerk wäre ein Schritt in die falsche Richtung", sagt Heinitz.

NABU-Landesvorsitzender Bernd Heinitz (64) will privates Silvesterfeuerwerk verbieten lassen.
NABU-Landesvorsitzender Bernd Heinitz (64) will privates Silvesterfeuerwerk verbieten lassen.  © Nabu Deutschland

Stattdessen plädiert er für zentral organisierte Feuerwerke oder Lichtshows von Gemeinden, um das neue Jahr naturfreundlicher zu begrüßen.

Titelfoto: Montage: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa, Nabu Deutschland

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