Flugzeug im Himalaya abgestürzt: 68 Tote geborgen, Europäer unter Opfern

Kathmandu (Nepal) - In der nepalesischen Stadt Pokhara ist ein Passagierflugzeug mit 68 Passagieren und vier Crew-Mitgliedern an Bord abgestürzt.

Hunderte Polizisten und Armeeangehörige beteiligen sich an den Rettungsmaßnahmen, nachdem ein Flugzeug in Nepal abgestürzt ist.
Hunderte Polizisten und Armeeangehörige beteiligen sich an den Rettungsmaßnahmen, nachdem ein Flugzeug in Nepal abgestürzt ist.  © KRISHNA MANI BARAL / AFP

Rund 300 Polizisten und zusätzlich Armeeangehörige seien für Rettungsarbeiten vor Ort, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag.

Laut Polizei seien inzwischen bereits 68 Leichen geborgen worden.

An Bord seien neben 53 Fluggästen aus Nepal auch 5 Inder, 4 Russen, 2 Koreaner, sowie je eine Person aus Irland, Australien, Argentinien und Frankreich gewesen, hieß es von Seiten der Flughafenbehörden. Zudem habe es vier Crew-Mitglieder gegeben.

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Der Flieger der örtlichen Yeti Airlines verunglückte demnach am Sonntagmorgen auf der Strecke zwischen der Hauptstadt Kathmandu nach Pokhara kurz vor der Landung.

Auf Videos und Fotos in sozialen Medien waren Rauchwolken und Feuer am mutmaßlichen Ort des Absturzes zu sehen. Auch ein Video, das die Sekunden vor dem Unglück zeigt, ging viral.

Video zeigt Sekunden vor dem Absturz

Fluggesellschaft wegen Sicherheitsbedenken auf schwarzer Liste der EU

Sie bergen nach und nach die Opfer aus den verkohlten Wrackteilen.
Sie bergen nach und nach die Opfer aus den verkohlten Wrackteilen.  © YUNISH GURUNG / AFP

Der nepalesische Premierminister Pushpa Kamal Dahal (68) sprach seinen Kummer aus und wies Sicherheitskräfte, alle Behörden der nepalesischen Regierung und Einheimische an, bei den Sicherheitsarbeiten zu helfen.

Rettungsarbeiten und Ermittlungen zur Absturzursache dauerten an. Die Fluggesellschaft Yeti Airlines befindet sich wegen Sicherheitsbedenken wie mehrere andere nepalesische Fluggesellschaften auf einer schwarzen Liste der EU für Airlines.

Bei der Unglücksmaschine handelte es sich um eine ATR 72-500, ein Regionalverkehrsflugzeug für Kurzstrecken, das von einem Joint Venture der europäischen Airbus und Leonardo hergestellt wird.

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Die Flotte von Yeti Airlines besteht nach Unternehmensangaben aus sechs Fliegern dieses Typs. ATR teilte mit, sie würden bei den Untersuchungen mithelfen.

Pokhara liegt etwa 200 Kilometer nordwestlich von Kathmandu und ist Ausgangspunkt für zahlreiche Trekkingtouren im Himalaya, darunter die Annapurna-Runde. Das Annapurna-Massiv ist eine beliebte Wanderregion in dem Land.

In der bergigen Region gab es schon mehrere Flugzeugabstürze. Erst im vergangenen Mai war eine Passagiermaschine im Himalaya abgestürzt und hatte 22 Menschen, darunter zwei Deutsche aus Hessen, in den Tod gerissen.

Erstmeldung von 7.32 Uhr, zuletzt aktualisiert um 12.14 Uhr

Titelfoto: KRISHNA MANI BARAL / AFP

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