Dünkirchen (Frankreich) - Wie kann das passieren? Im Norden Frankreichs ist ein Familienvater auf der Toilette eines Schnellrestaurants gestorben. Unglaublich: Erst 30 Stunden später wurde die Leiche des Mannes gefunden.
Seine eigenen Angehörigen waren es, die Issam Zouhairi (†46) am vergangenen Wochenende tot in einer Filiale der Fastfood-Kette Kentucky Fried Chicken (KFC) in Grande-Synthe am Rande der nordfranzösischen Stadt Dünkirchen entdeckten.
Laut einem Bericht des Senders BFMTV habe sich der 46-Jährige während seiner Mittagspause 30 Stunden zuvor in dem Schnellrestaurant etwas zu Essen bestellt und sei danach auf die Toilette in der zweiten Etage gegangen.
Offenbar hat sich das Personal danach nicht gewundert, dass der Mann seine Bestellung nicht abgeholt hat.
Seine Kinder hingegen machten sich schon wenige Stunden später Sorgen, als sie lange nichts von ihrem Vater gehört hatten. Sie klapperten Krankenhäuser ab, alarmierten die Polizei - ohne Erfolg.
"Wir waren sicher, dass etwas passiert sein muss", sagte einer der Söhne im Gespräch mit BFMTV.
Mit diesem Plakat suchten Familie und Freunde nach Issam Zouhairi
Warum fiel 30 Stunden lang niemandem die verschlossene Tür auf?
Auch in der Firma, in der der Familienvater arbeitete, wusste niemand etwas - Zouhairi sei nach seiner Mittagspause nicht zur Arbeit zurückgekehrt.
Weil seine Kinder aber wussten, dass er öfter bei KFC aß, fuhren sie schließlich zu der Filiale.
Überwachungsaufnahmen von dort bestätigten, dass der 46-Jährige sich am Tag zuvor gegen 13 Uhr das Essen bestellt hat. Die Angehörigen konnten darauf auch sehen, dass Zouhairi in Richtung Toiletten ging.
Eine KFC-Mitarbeiterin schaute nach, öffnete eine von innen verschlossene Tür und fand den Toten.
Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft leiteten Ermittlungen ein. Die Leiche Zouhairis wurde obduziert, Hinweise auf Fremdeinwirkung liegen aber nicht vor.
Die Familie fragt sich nun natürlich, ob sein Tod nicht hätte verhindert werden können. "Das Restaurant hat seine Hygieneroutine nicht befolgt. Die Tür war von innen verschlossen, kein Angestellter fragte sich, warum", prangern die Angehörigen an.
Sie behalten sich rechtliche Schritte gegen KFC vor, wollen einen Anwalt einschalten.