Tragödie zu Schichtbeginn: Pizzabäcker wird von Roboter zerquetscht
Milwaukee (USA) - In einer Produktionshalle für Tiefkühlpizza ereignete sich am Mittwoch im US-Bundesstaat Wisconsin eine Tragödie.

Bäckereileiter Robert Cherone (45) hatte gegen 6.30 Uhr gerade seine Schicht im Werk von Palermo's Pizza begonnen, dann passierte es: Der 45-Jährige wurde laut Milwaukee Journal Sentinel von einer Roboteranlage zerquetscht. Cherone überlebte das Unglück nicht.
Firmensprecherin Rebecca Schimke bestätigte den Arbeitsunfall. Warum ihr Kollege wahrscheinlich qualvoll sterben musste, werde derzeit untersucht. Angehörige des Bäckereileiters bekamen vom Unternehmen Hilfe zugesagt. "Wir werden auch Beratungsstellen für das Team von Palermo's in dieser schwierigen Zeit anbieten", sagte Schimke.
Bei der Gewerkschaft Wisconsin AFL-CIO schrillten nach dem Unfall die Alarmglocken: Arbeitnehmer, Arbeitgeber und zuständige Behörden sollten jetzt zusammenarbeiten, damit Arbeitsplätze sicherer werden.
"Jeder, der zur Arbeit geht, um für sich und seine Familie zu sorgen, muss am Ende des Tages sicher nach Hause kommen", sagte AFL-CIO-Präsidentin Stephanie Bloomingdale.
Robert Cherone beschreibt sich selbst als gewissenhaften, motivierten Arbeiter

Robert Cherone sieht seine Liebsten nicht mehr wieder. Der 45-Jährige beschrieb sich auf seinem Linkedin-Profil als "effektive Führungskraft" mit einer "unübertroffenen Arbeitsmoral". Mithilfe modernster Technologie habe er Arbeitsabläufe optimieren, Produktivität steigern und Kosten senken wollen. Ausgerechnet ein Roboter kostete ihn das Leben.
Cherones Arbeitgeber Palermo's Pizza wurde laut Firmenangaben 1954 gegründet. Seit 1979 produziert das Unternehmen Tiefkühlpizzen. 1989 brachte Palermo's seine erste Pizza-Kreation auf den Markt, deren Kruste beim Backen knusprig-luftig aufgeht.
Die Werkhalle in West Milwaukee, in der Cherone ums Leben kam, wurde erst im Juni dieses Jahres eröffnet.
Titelfoto: Montage: 123RF/laircortex, Rob Cherone/Linkedin