Von Inga Jahn
Sangerhausen - Wegen der Vogelgrippe am Stausee Kelbra muss Geflügel in Teilen der Region ab Dienstag streng geschützt werden.
Die Tiere müssten entweder in geschlossenen Ställen oder unter gesicherten Vorrichtungen untergebracht werden, erklärte der Landkreis Mansfeld-Südharz. Zuvor hatte es dort bestätigte Fälle von Geflügelpest gegeben.
Der Stausee liegt an der Grenze zwischen Sachsen-Anhalt und Thüringen. Auch der Kyffhäuserkreis wollte eine entsprechende Verfügung erlassen.
In den vergangenen Tagen waren insgesamt über 100 tote Kraniche an dem See gefunden worden. Den Angaben nach wurden außerdem sichtlich kranke Tiere beobachtet. Das Gebiet rund um den Stausee ist ein wichtiger Rastplatz für die Vögel auf dem Weg nach Süden.
Die Geflügelpest wird umgangssprachlich auch als Vogelgrippe bezeichnet und ist eine hochansteckende Infektionskrankheit. Tests hatten in mehreren Fällen den Geflügelpestvirus H5N1 nachgewiesen.
Die Allgemeinverfügung gilt den Angaben nach etwa für Ortsteile und Teilorte der Verbandsgemeinde Goldene Aue, der Gemeinde Südharz, der Stadt Sangerhausen und der Gemeinde Seegebiet Mansfelder Land.
Verbot von bestimmten Veranstaltungen
Das Geflügel soll durch die besonderen Schutzmaßnahmen vor Wildvögeln und deren Kot geschützt werden, hieß es. So soll sich die Geflügelpest nicht weiter verbreiten.
Nachdem die ersten toten Kraniche gefunden wurden, hatte der Landkreis erste Schutzmaßnahmen eingeleitet. Demnach durften zuletzt nur Mitarbeitende des Veterinäramtes, des Talsperrenbetriebs und Einsatzkräfte auf das Areal um den Fundort am Stausee.
Die ab Dienstag geltende Verfügung besagt auch, dass Geflügelausstellungen, Geflügelmärkte und ähnliche Veranstaltungen vorerst verboten sind. Der Landkreis verwies darauf, weitergehend auch das Futter der Tiere vor Wildvögeln zu schützen.
Außerdem sollten Halterinnen und Halter ihre Hände waschen und desinfizieren, nachdem sie im Stall waren. Auffällige und tote Tiere sollten dem Veterinäramt des Kreises gemeldet werden, hieß es.
Das Gebiet rund um den Stausee Kelbra gehört nach Angaben des Naturparks Kyffhäuser zu den größten Binnenrastplätzen für Kraniche in Deutschland auf ihrem Weg nach Süden. Ab Mitte Oktober sind dort viele Vögel zu beobachten, Anfang November wird dann der Höhepunkt mit bis zu 50.000 Tieren pro Tag erreicht.