Gerst hält bei Mondmission nichts von Astronauten-Wettkampf

Nördlingen - Der Astronaut Alexander Gerst (46) hält nichts von einem internen Wettbewerb der europäischen Raumfahrer bei der Auswahl der Teilnehmer für eine mögliche Mondmission.

Der Astronaut Alexander Gerst (46) plädiert dafür, dass nicht unbedingt die besten, sondern die richtigen Bewerber auf den Mond geschickt werden.
Der Astronaut Alexander Gerst (46) plädiert dafür, dass nicht unbedingt die besten, sondern die richtigen Bewerber auf den Mond geschickt werden.  © Soeren Stache/dpa

"Wir sind alle gut befreundet im Astronautenkorps", sagte der 46-Jährige nach einer mehrtägigen Expedition im Nördlinger Ries, einem fast 15 Millionen Jahre alten Meteoritenkrater in Bayern und Baden-Württemberg.

"Es hängt nicht davon ab, dass man besser sein muss als der andere, um früher fliegen zu können."

Die Europäische Weltraumorganisation (Esa) bereitet ihre Astronauten darauf vor, dass sie in einigen Jahren bei einer der geplanten "Artemis"-Missionen der US-Weltraumagentur Nasa mit zum Mond fliegen können.

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Bislang sehe es so aus, dass es bei drei Missionen Plätze für Europäer gebe, meinte Gerst. Dafür kämen derzeit sieben Astronauten infrage. Europa sei ein wichtiger Teil der neuen Mondmissionen, betonte Gerst.

"Wir fliegen nicht als Gäste mit, sondern wir bauen die Hälfte des Raumschiffes", sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Betritt Stephanie Wilson als erste Frau die Mondoberfläche?

Der Geophysiker, Vulkanologe und frühere ISS-Kommandant Gerst hatte mit der Nasa-Anwärterin Stephanie Wilson rund um Nördlingen Gesteinsproben untersucht.

Sie könnte die erste Frau werden, die die Mondoberfläche betritt. Seit einem halben Jahrhundert bereiten sich immer wieder Astronauten in dem Krater in Deutschland auf Raumflüge vor, um auf dem Mond Proben sammeln zu können. "Jede Art von Gesteinen hat eine eigene Geschichte", sagte Gerst.

Ein Meteoriteneinschlag wie bei Nördlingen hinterlasse andere Steine als ein früherer Vulkan.

Titelfoto: Soeren Stache/dpa

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