Sternschnuppen-Spektakel zur Adventszeit: Geminiden-Schwarm im Anflug!
Von Andrea Hentschel
Leipzig - Adventszeit ist auch wieder Sternschnuppenzeit: Der alljährliche Meteorstrom der Geminiden ist im Anflug. Ende kommender Woche wird das vorweihnachtliche Spektakel seinen Höhepunkt erreichen.
Höhepunkt in der Nacht zum 14. Dezember
Ihren Höhepunkt erreichen die Geminiden in diesem Jahr in der Nacht zum 14. Dezember. Nach Angaben der Vereinigung der Sternfreunde trübt allerdings ein nahezu voller Mond die Sicht. Deren Vorsitzender Uwe Pilz empfiehlt daher, die Zeit zwei Stunden vor Sonnenaufgang zu nutzen, "weil der Mond dann tief steht".
Bei guten Wetterbedingungen hätten Beobachter dann etwa eine halbe Stunde Zeit, in der möglicherweise 30 bis 40 Geminiden sichtbar sind. "Für diese halbe Stunde lohnt es sich, ins Dunkle zu fahren", sagt Pilz.
Auch in den Nächten davor oder danach können Sternschnuppen am Himmel auftauchen - vorausgesetzt, die Wetterbedingungen spielen mit.
Viele helle Sternschnuppen
Der nach dem Sternbild Zwillinge - lateinisch gemini - benannte Schwarm bringt erfahrungsgemäß viele helle Sternschnuppen hervor.
Zum Beobachten der vorweihnachtlichen Himmelsflitzer eignen sich zwar am besten dunkle Orte fernab der lichtdurchfluteten Städte, die hellsten Geminiden sind aber auch am Großstadthimmel zu sehen.
Wer den Meteorstrom fotografieren will, sollte eine Kamera mit einem Weitwinkelobjektiv auf ein Stativ montieren und eine Langzeitbelichtung wählen.
Kosmischer Staub
Die Schnuppen entstammen einer Staubwolke, die unsere Erde auf ihrer Bahn um die Sonne jedes Jahr um dieselbe Zeit durchquert.
Dabei treten die Staubpartikel in die Erdatmosphäre ein, in der sie dann die als Sternschnuppen bekannten Leuchterscheinungen erzeugen.
Ungewöhnlicher Ursprung
Bei den Geminiden ist der Ursprung dieser Staubwolke allerdings ungewöhnlich. In der Regel gehen Meteorströme auf winzige Überreste von Kometen zurück - Schweifsterne, die bei der Annäherung an die heiße Sonne Staub freisetzen, der sich dann über die Kometenbahn verteilt.
Die Geminidenstaubwolke stammt nicht von einem Kometen, sondern geht offenkundig auf einen kleinen Asteroiden zurück - also einen eher festen Kleinkörper unseres Sonnensystems.
Der Geminidenasteroid heißt Phaeton. Er wurde erst 1983 entdeckt.
Die hellsten Schnuppen kommen zum Schluss
Als eine weitere Eigentümlichkeit der Geminiden gilt, dass in den Stunden des Sternschnuppenmaximums zunächst die lichtschwächeren und erst später die hellsten Meteore aufleuchten.
Titelfoto: Matthias Balk/dpa