Studie zeigt: So sinnvoll ist die 4-Tage-Woche!

Boston - Vier Tage Arbeit reichen auch!? Wenn es nach Wissenschaftlern aus Cambridge und Boston geht, bietet die heiß debattierte 4-Tage-Woche spürbare gesundheitliche Vorteile für Arbeitnehmer. Doch trotz aller Begeisterung für das Modell, gibt es auch Grund für Skepsis.

Die Befürworter der 4-Tage-Woche sind zahlreich.
Die Befürworter der 4-Tage-Woche sind zahlreich.  © Fabian Sommer/dpa

Wie Wissenschaftler der Universität Cambridge und dem Boston College herausfanden, gibt es gute Gründe, nur an vier statt an fünf Wochentagen zu arbeiten.

Denn: Auf diese Weise könnte sich das Wohlbefinden der Angestellten verbessern - und das, ohne der Produktivität des Unternehmens einen Abbruch zu tun!

Die britischen und amerikanischen Forscher hatten hierzu 2022 über einen Zeitraum von sechs Monaten insgesamt 61 Unternehmen mit knapp 3000 Angestellten unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse des Abschlussberichts können getrost als revolutionär bezeichnet werden.

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71 Prozent der Studienteilnehmer gaben an, ein niedrigeres Burnout-Level bei sich auszumachen, weitere 39 Prozent stellten eine spürbare Stressreduzierung im Vergleich zur 5-Tage-Woche fest und auch in Hinblick auf die Krankheitstage konnten die Forscher eine signifikante Zahl nennen: Die Unternehmen hatten sage und schreibe 65 Prozent weniger Krankheitstage zu beklagen. Auf unter 50 Prozent sank gar die Kündigungsrate.

Was die Firmenproduktivität betrifft, könnten die Zahlen ebenso schlechter aussehen. Diese waren im Testzeitraum um geringfügige 1,4 Prozent gestiegen.

4-Tage-Woche: Puffer am freien Tag sorgt für mehr persönlichen Gestaltungsfreiraum

Die 4-Tage-Woche bietet Arbeitnehmern den großen Vorteil, mehr Zeit mit der Familie zu verbringen. (Symbolbild)
Die 4-Tage-Woche bietet Arbeitnehmern den großen Vorteil, mehr Zeit mit der Familie zu verbringen. (Symbolbild)  © Christin Klose/dpa

An ihrem freien Tag konnten Angestellte organisatorische Tätigkeiten verrichten oder sich um alltägliche Dinge kümmern.

Dadurch war es den Mitarbeitern möglich, ihre Wochenenden ausschließlich erholsamen Zwecken, wie der Familie oder Freizeitvergnügungen zu widmen.

Ein imposanter Anteil von 92 Prozent der Unternehmen, die sich dem Pilotprojekt angeschlossen hatten, zeigten sich positiv über den Testverlauf und befürworteten eine Fortsetzung des Programms.

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18 Unternehmen waren so sehr von der 4-Tage-Woche angetan, dass sie diese dauerhaft einführen möchten.

Einen Unsicherheitsfaktor birgt die Studie dennoch: Der knapp bemessene Testzeitraum von einem halben Jahr konnte kurzfristig zwar eindeutig positive Einflüsse auf das Wohlbefinden der Angestellten nachweisen, jedoch müssen diese nicht zwangsläufig auch auf lange Sicht zutreffen.

Aufgrund eines anzunehmenden Gewöhnungsfaktors würden sich aller Wahrscheinlichkeit nach nur noch begrenzte wohltuende Aspekte auf die Gesundheit herausstellen. Das Stresslevel wäre dann wieder auf einem ähnlichen Niveau wie vor der 4-Tage-Woche.

Titelfoto: Fabian Sommer/dpa

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