Uraltes Massengrab entdeckt: Skelette in spezieller Haltung geben Rätsel auf

Von Sebastian Schlenker

Mintraching - Im Zuge der Bauarbeiten für die Stromtrasse Südostlink sind Archäologen bei Mintraching (Landkreis Regensburg) auf ein größeres Gräberfeld gestoßen, das mehrere tausend Jahre alt sein soll.

Bei Bauarbeiten ist bei Mintraching ein größeres Gräberfeld entdeckt worden. Die Skelette werden nun freigelegt.
Bei Bauarbeiten ist bei Mintraching ein größeres Gräberfeld entdeckt worden. Die Skelette werden nun freigelegt.  © --/Tennet/dpa

In der Nähe des Ortsteils Sengkofen seien rund 20 gut erhaltene menschliche Skelette entdeckt worden, teilte ein Sprecher des Stromnetzbetreibers Tennet mit.

Dabei handele es sich um sogenannte Hockerbestattungen - eine Form der Beisetzung mit angewinkelten Armen und Beinen. Wie alt die Knochen sind, müssten weitere Untersuchungen zeigen.

Aufgrund der Bestattungsform und gut erhaltener Grabbeigaben wie Keramikgefäßen lasse sich der Fund jedoch in die Zeit zwischen 2800 bis 2200 vor Christus einordnen. Das entspreche dem Übergang von der späten Jungsteinzeit bis zur frühen Bronzezeit.

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Ein besonderer Befund sei zudem ein Doppelgrab, das viele Forschungsfragen aufwerfe. Bislang ist demnach unklar, warum hier zwei Menschen gemeinsam bestattet wurden.

Zu weiteren Funden zählen ein Ofen aus Brandlehm sowie Pfostenlöcher und Siedlungsgruben. Sie sollen zum Teil mehrere hundert Jahre vor den Gräbern entstanden sein.

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Bereits 2027 sollen durch den Südostlink bis zu vier Gigawatt Strom durch Deutschland transportiert werden.  © Sven Hoppe/dpa

Auch eine laut erster Einschätzungen wohl rund 1000 Jahre vor den Gräber entstandene Brunnenanlage entdeckten Archäologen dort.

Sollte sich das Alter bestätigen, könnte der Brunnen der sogenannten Altheimer Kultur zugeordnet werden und wäre demnach nicht nur für Süddeutschland, sondern auch im europäischen Vergleich außergewöhnlich und sehr selten.

Über die rein über Erdkabel verlaufene Stromtrasse Südostlink soll ab 2027 grüner Strom von Klein Rogahn nahe Schwerin in Mecklenburg-Vorpommern über Wolmirstedt in Sachsen-Anhalt bis zu einem Netzverknüpfungspunkt bei Landshut transportiert werden. Der Abschnitt in Bayern ist rund 270 Kilometer lang.

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Auf den Fortschritt der Bauarbeiten haben die Ausgrabungen laut Tennet keine Auswirkungen.

Titelfoto: --/Tennet/dpa

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