Wissenschaftliche Sensation in Thüringen: Neandertaler und moderne Menschen zeugten Kinder
Ranis - Nach Ausgrabungen in Thüringen haben Wissenschaftler spektakuläre Ergebnisse präsentiert.
Die Forscher untersuchten rund 45.000 Jahre alte Knochenfragmente von Menschen. Diese stammten von Grabungen in der Ilsenhöhle bei Ranis im Saale-Orla-Kreis und von einer Fundstätte in der Nähe von Prag.
Die Analyse dieser Fragmente brachte neue Erkenntnisse bezüglich der Ausbreitung des Homo sapiens und seiner Begegnungen mit Neandertalern.
Bisher war durch die Analyse von DNA-Resten bereits klar, dass die Homo sapiens die Neandertaler trafen und mit ihnen Kinder gezeugt hatten. Nun konnten Forscher erstmals genau eingrenzen, dass es ein einziger Zeitraum war, in dem Neandertaler und Sapiens ihre Gene miteinander vermischten - rund 50.500 bis 43.400 Jahre vor unserer Zeit.
Die Studien wurden vom Max-Planck-Institut in Leipzig geleitet und in den Fach-Zeitschriften Nature und Science veröffentlicht.
Eine zentrale Rolle für die neueste Entdeckung spielten fossile Überreste der damaligen Homo sapiens, die in das heutige Thüringen eingewandert waren.
Titelfoto: NEWS5 / Stephan Fricke