Geschlossen! In Thüringen gibt es immer weniger Apotheken

Erfurt - In Thüringen werden nach wie vor Apotheken geschlossen.

Das Apothekensterben in Thüringen geht weiter. (Symbolfoto)  © Jens Kalaene/dpa

Bis zum 1. August habe es in diesem Jahr im Freistaat zwölf Schließungen gegeben, eine Apotheke wurde neu eröffnet, teilte die Apothekenkammer auf Anfrage in Erfurt mit. Zum Vergleich: Im gesamten vergangenen Jahr gab es sieben Apothekenschließungen und eine Neueröffnung.

Der Negativtrend, der seit Jahren anhalte, habe sich damit in diesem Jahr fortgesetzt – eine Trendumkehr sei nicht in Sicht, erklärte Stefan Fink, Vorsitzender des Thüringer Apothekerverbandes. Gründe für die Entwicklung seien wirtschaftlicher Druck und fehlender Nachwuchs. Es gebe einen "eklatanten Nachwuchsmangel im pharmazeutischen Bereich".

"Seit Jahren kämpfen wir mit einer verfehlten Honorierungspolitik. Die Vergütung für unsere Leistungen wurde faktisch seit über zehn Jahren nicht angepasst – und das in einem Umfeld steigender Kosten, zunehmender Bürokratie und wachsender Versorgungsaufgaben", erklärt Fink.

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"Wenn wir in Thüringen überhaupt noch Hoffnung auf eine Stabilisierung oder gar Trendumkehr haben wollen, dann müssen wir in die Qualifizierung des Nachwuchses investieren", betont der Vorsitzende des Thüringer Apothekenverbandes.

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In Thüringen gibt es derzeit 478 Apotheken. Vor zehn Jahren waren es noch 557. Aktuell sei außerdem eine Apotheke geschlossen, die von einer neuen Inhaberin Mitte August weitergeführt werden soll, teilte ein Sprecher der Apothekenkammer mit.

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