Weniger Flüchtlinge kommen: Asylzahlen in Thüringen stark gesunken
Von David Hutzler
Alles in Kürze
- Weniger Flüchtlinge kommen nach Thüringen.
- Asylzahlen sind um 44 Prozent gesunken.
- Migrationsministerin Meißner begründet Rückgang mit politischen Maßnahmen.
- Abschiebungen gingen leicht zurück, freiwillige Ausreisen stark an.
- Neue Abschiebehaftanstalt in Arnstadt hat vier von zehn Plätzen belegt.
Erfurt - In Thüringen kommen deutlich weniger Flüchtlinge als noch vor einem Jahr an.

Im laufenden Jahr seien 1998 Asylsuchende im Freistaat aufgenommen worden, teilte das Migrationsministerium mit. Das sei ein Rückgang um knapp 44 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Ministerin Beate Meißner (43, CDU) führte das auf die migrationspolitischen Maßnahmen auf Landes- und Bundesebene zurück. Auch bundesweit gehen die Zahlen zurück.
Die Zahl der Abschiebungen ging im Jahresvergleich ebenfalls leicht zurück. Bis Ende Juli wurden laut Ministerium 250 Menschen aus Thüringen abgeschoben. Im Vorjahreszeitraum lag die Zahl der Abschiebungen bei 266.
Hinzu kamen dieses Jahr 317 Menschen, die freiwillig ausreisten. Das waren den Angaben zufolge mehr als doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum. In der neuen Abschiebehaftanstalt in Arnstadt sind laut Meißner aktuell vier von zehn Plätzen belegt.
Seit der Inbetriebnahme Mitte August seien dort sieben Menschen untergebracht worden, drei seien inzwischen abgeschoben worden. Es gebe auch Interesse von anderen Bundesländern, Flüchtlinge in Arnstadt unterzubringen.
Titelfoto: Julian Stratenschulte/dpa