"Bin durchs System gerasselt": YouTube-Star Tanzverbot brach die Schule in der achten Klasse ab

Berlin - Vor seinem Erfolg als Social-Media-Star stand für Tanzverbot (26) zunächst ein großes Scheitern: Mit seinen Fans teilte der YouTuber nun die bewegende Geschichte seiner missglückten Schullaufbahn.

Die Doppel-Peace-Geste (rechts im Bild) gilt als Markenzeichen von Tanzverbot (26). In einem neuen Statement hat der YouTuber jetzt ernstere Töne angeschlagen.
Die Doppel-Peace-Geste (rechts im Bild) gilt als Markenzeichen von Tanzverbot (26). In einem neuen Statement hat der YouTuber jetzt ernstere Töne angeschlagen.  © Screenshot/Instagram/tanzverbotrl (Bildmontage)

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: 1,1 Millionen Abonnenten hat Tanzverbot auf seinem Hauptkanal auf YouTube, 708.000 Menschen folgen dem 26-Jährigen auf dem Streaming-Portal Twitch. Man könnte sagen: Tanzverbot hat es geschafft und sich eine erfolgreiche Karriere als Webvideo-Produzent erarbeitet.

Doch zu Beginn sahen die Zukunftsaussichten des Kilian Heinrich, so Tanzis bürgerlicher Name, eher düster aus: Denn Tanzverbot verließ die Schule schon zu Beginn der achten Klasse ohne Abschluss - und ohne Perspektive.

"Ich bin durchs Schulsystem gerasselt", schrieb der Berliner in einem sehr persönlichen Beitrag, den er kürzlich mit seinen Anhängern auf Twitter teilte.

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Darin erzählt Tanzverbot die ungeschönte Geschichte eines Jungen, der schon früh Schwierigkeiten hatte, sich anzupassen - und am Ende durchs Raster fiel.

Nach einem halben Jahr auf einer regulären Schule, habe er den Rest seiner Schulzeit in Einrichtungen mit sonderpädagogischem Förderschwerpunkt verbracht, so der Wahl-Brandenburger. Weiter verriet Tanzverbot: "Dazu kommt dann noch, dass ich die Schule Anfang 8. Klasse abgebrochen habe."

Das verfrühte Ende der Schullaufbahn brachte neue Probleme mit sich: Denn in Berlin endet die Schulpflicht erst mit Ablauf des zehnten Schulbesuchs-Jahres. Um einer Schulversäumnis-Klage zu entgehen, sei er im Jahr 2012 mit richterlicher Anordnung zwangseingewiesen worden, berichtet Tanzi weiter. Die Diagnose: Computerspiel-Sucht.

Ein Befund, den der Social-Media-Star aus heutiger Sicht nicht nachvollziehen kann: "Ich denke bis heute nicht, dass ich computerspielsüchtig war. Ich hatte einfach keine Freunde und wusste nichts mit meiner Zeit anzufangen", erklärte Tanzverbot in seinem Twitter-Statement.

Tanzverbot: Der YouTuber war wegen Computerspiel-Sucht in der Psychiatrie

Tanzverbot: Von seinen Fans wird der bekennende Fastfood-Liebhaber für seine authentische Art und die Berliner Schnauze gefeiert.
Tanzverbot: Von seinen Fans wird der bekennende Fastfood-Liebhaber für seine authentische Art und die Berliner Schnauze gefeiert.  © Screenshot/Instagram/tanzverbotrl (Bildmontage)

Sechs Wochen verbrachte der damals 15-Jährige in der geschlossenen Abteilung einer Psychiatrie - "mit Suizidgefährdeten und Drogenabhängigen", wie der YouTuber erzählte. Der junge Kilian fühlt sich abgeschoben, unverstanden, sei "wie ein Idiot" behandelt worden.

"Wenn ich den Computer im Sekretariat angeguckt habe, wurde mir befohlen wegzugehen, weil sie davon ausgingen, dass meine Sucht mich übermannte und ich an den Rechner musste", erinnerte sich Tanzverbot.

Einem Intelligenztest bei einem Psychologen habe er sich verweigert, in dem späteren Bericht habe ihm der Therapeut dann eine Intelligenzminderung bescheinigt.

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Doch wie erklärt sich Tanzverbot selbst seine missglückte Schullaufbahn? "Ich hatte einfach keine Lust mehr, auf eine Schule zu gehen, welche nur dem einzigen Zweck diente, Schüler zu beherbergen, die vom Schulsystem aufgegeben wurden", stellte der Streamer klar.

Auch wenn er es heute trotz allem zu etwas gebracht hat, macht sich für Tanzverbot die mangelnde Schulbildung immer noch im Alltag bemerkbar. Der Berliner sagte: "Bis heute muss ich die Blicke ertragen, wenn mich Leute fragen, welchen Abschluss ich gemacht habe." Alltagsaufgaben würden ihm oft schwerer fallen als anderen.

Am Ende richtete sich Tanzi noch mit einer Botschaft an seine Fans: "Gebt euch niemals auf. Die Schule ist ein wichtiger aber auch nur kleiner Teil deines Lebens. Deswegen mach das Beste aus der Zeit und kack nicht ab wie ich."

Seine Anhänger feiern den YouTuber für seine ehrlichen Worte und geben Tanzverbot in den Kommentaren viel Zuspruch. "Es hat dich auch irgendwo geprägt und dahin gebracht, wo du jetzt bist. Du bist eine starke Seele", heißt es da. Ein anderer Nutzer schreibt: "Hast aber krass was aus dir gemacht, absolut respektabel."

Titelfoto: Screenshot/Instagram/tanzverbotrl (Bildmontage)

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