Netflix-Kriegsdrama geht für Deutschland ins Oscar-Rennen

München - Der Film "Im Westen nichts Neues" von Edward Berger soll 2023 den Oscar für Deutschland holen. Das hat eine Jury am Mittwoch in München entschieden, wie German Films, die Auslandsvertretung des deutschen Films, mitteilte.

Hollywoods begehrtester Filmpreis könnte im nächsten Jahr auch nach Deutschland gehen.
Hollywoods begehrtester Filmpreis könnte im nächsten Jahr auch nach Deutschland gehen.  © Nicolas Armer/dpa

"Erich Maria Remarque hat vor fast 100 Jahren ein Buch geschrieben, das heute leider relevanter ist, als wir es erwartet haben", sagte Regisseur Berger (52).

"Dass wir nun mit unserem Film in das Rennen um die Oscars gehen sollen, ist für uns eine sehr große Ehre. Es ist ein weiter Weg."

Im Winter 2022 erscheint "Im Westen nichts Neues" in der Streamingflatrate von Netflix.

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Bergers Film setzte sich gegen acht weitere Bewerber durch, darunter "Lieber Kurt" von Regisseur, Produzent und Schauspieler Til Schweiger (58).

Die Verfilmung des Bestsellers "Kurt" von Sarah Kuttner erzählt die Geschichte vom Schicksal einer jungen Patchwork-Familie, Schweiger spielt eine der Hauptrollen.

Die anderen Kandidaten waren

  • "Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush" von Andreas Dresen (59),
  • "Alle reden übers Wetter" von Annika Pinske (40),
  • "Alles in bester Ordnung" von Natja Brunckhorst (55),
  • "Der Passfälscher" von Maggie Peren (48),
  • "Nico" von Eline Gehring (38),
  • "Niemand ist bei den Kälbern" von Sabrina Sarabi (39) und
  • "Wir könnten genauso gut tot sein" von Natalia Sinelnikova (33).

Til Schweiger wird mit "Lieber Kurt" keinen Oscar holen

Deutschland holte zuletzt vor 15 Jahren den Auslands-Oscar

Die Wahl des deutschen Beitrags ist nur eine Vorstufe im Rennen um den Auslands-Oscar. Im Dezember wird die 15 Titel umfassende Shortlist aus den internationalen Bewerbern bekannt gegeben. Aus dieser Shortlist werden wiederum die fünf nominierten Filme gekürt. Die Verleihung der Oscars ist dann am 12. März 2023.

Im vergangenen Jahr hatte es Maria Schraders (56) futuristische Tragikomödie "Ich bin dein Mensch" auf die Shortlist, aber nicht in die Endrunde geschafft.

Deutschlands letzter Erfolg in der Oscar-Kategorie bester nicht-englischsprachiger Film liegt inzwischen 15 Jahre zurück. Damals gewann Florian Henckel von Donnersmarcks (49) Stasi-Drama "Das Leben der Anderen".

Titelfoto: Nicolas Armer/dpa

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