Franz Beckenbauer über seine Alkohol-Abstinenz und WM-Vergabe 2006

München - Der Fußball-Legende Franz Beckenbauer (74) ist regelmäßiges Beten wichtig. Außerdem trinkt der "Kaiser" keinen Alkohol mehr.

Franz Beckenbauer (74) trinkt seit seiner Herz-OP keinen Alkohol mehr.
Franz Beckenbauer (74) trinkt seit seiner Herz-OP keinen Alkohol mehr.  © Sven Hoppe/dpa

Vom Alkohol musste sich Beckenbauer nach einer Herz-Operation abwenden. "Einmal habe ich damit wieder angefangen, da kam sofort das Herzflimmern. Seitdem lasse ich es ganz - und habe festgestellt, es geht auch ohne", sagte der Fußball-Weltmeister von 1974 und Weltmeister-Trainer von 1990 kurz vor seinem 75. Geburtstag am Freitag in einem Bild-Interview.

Beckenbauer wurde 2016 und 2017 zwei Mal am Herzen operiert. 2019 erlitt er einen Augeninfarkt. 

Beckenbauer bewegt sich nach eigenen Angaben viel, darf sich aber nicht mehr belasten. "Ich habe im Haus ein kleines Schwimmbad und eine Sauna. Das tut mir gut. Ich laufe im Wasser gegen den Widerstand an. Das mache ich sehr gerne", sagte der Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannschaft.

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Wie fühlt man sich kurz vor dem 75. Geburtstag? "Der 50. war mir wurscht. Der 70. war mir auch wurscht. Jetzt, beim 75., ist es das erste Mal, dass ich anfange nachzudenken. 75 ist ein Alter, da kannst du das Ende erahnen", so Beckenbauer.

"Ich hoffe, dass mir vom Lieben Gott noch viele Jahre gegeben werden. Aber du weißt es nicht. Die Endlichkeit wird dir bewusst. Und das beschäftigt dich natürlich."

Franz Beckenbauer bedankt sich bei Gott für sein schönes Leben

Angst vor dem Tod habe er nicht, sagte Beckenbauer, der in der katholischen Kirche ist. "Ich habe nie daran gedacht auszutreten. Gottesdienste besuche ich allerdings kaum noch. Aber ich bete regelmäßig." 

Dies seien Dankesgebete. "Ich bedanke mich für das schöne Leben, das ich führen durfte. Da ist es schon angebracht, sich jeden Tag zu bedanken", führte der ehemalige Profi aus.

Beckenbauer über WM-Vergabe 2006: Wird akzeptiert, dass da nichts war

Das Präsidium des Organisationskomitees für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland (l-r): Vizepräsident Wolfgang Niersbach, Vizepräsident Theo Zwanziger, Präsident Franz Beckenbauer und der 1. Vizepräsident Horst R. Schmidt.
Das Präsidium des Organisationskomitees für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland (l-r): Vizepräsident Wolfgang Niersbach, Vizepräsident Theo Zwanziger, Präsident Franz Beckenbauer und der 1. Vizepräsident Horst R. Schmidt.  © Kunz/Fotoagentur Kunz/dpa

Auch zur umstrittenen Vergabe der Fußball-WM 2006 äußerte sich Franz Beckenbauer in dem Interview. Auf die Frage, wie es ihm gehe, antwortete der damalige WM-Organisationschef: "Den Umständen entsprechend, würde ich sagen. Was da alles war in den letzten Jahren. Mit all den Operationen und auch mit der Geschichte 2006. Das hat mich schon sehr mitgenommen. Ich sehe zwar, dass mittlerweile akzeptiert wird, dass da nichts war, aber die letzten Jahre waren schon hart."

Der sogenannte Sommermärchen-Prozess war Ende April wegen des Eintritts der Verjährung eingestellt worden. In dem Verfahren unter anderem gegen drei ehemalige Top-Funktionäre des Deutschen Fußball-Bundes ging es um weiterhin nicht geklärte Zahlungen von umgerechnet 6,7 Millionen Euro aus den Jahren 2002 und 2005. 

Beckenbauer hatte vom Unternehmer Robert Louis-Dreyfus einen Kredit in dieser Höhe erhalten. Das Geld floss auf Konten des damaligen FIFA-Funktionärs Mohammed Bin Hammam. Die Rückzahlung drei Jahre später wurde von einem DFB-Konto über die FIFA abgewickelt.

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Beckenbauer konnte in dem Verfahren kein Vergehen nachgewiesen werden. Er habe "ein so schönes Leben, dass ich für immer dankbar sein werde. Jetzt ist es nicht mehr ganz so aufregend und hektisch wie früher. Ich wünsche mir inzwischen mehr Ruhe", sagte Beckenbauer.

Titelfoto: Sven Hoppe/dpa

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