Gil Ofarim will Comeback nach Fake-Davidstern-Skandal: "Jeder Mensch hat eine zweite Chance verdient"

Leipzig - Vor beinahe genau drei Jahren hatte der jüdische Musiker Gil Ofarim mit seinen gelogenen Antisemitismus-Vorwürfen gegen das Leipziger Westin Hotel für Schlagzeilen gesorgt. Jetzt meldet sich der 42-Jährige in einem Instagram-Video zurück.

Gil Ofarim (42) will nach seinem Skandal de Weg zurück ins Rampenlicht finden.
Gil Ofarim (42) will nach seinem Skandal de Weg zurück ins Rampenlicht finden.  © Hendrik Schmidt/dpa

In dem ganz in schwarz-weiß gehaltenen Clip erklärt Ofarim, einige Zeit gebraucht zu haben. Nun sei ihm aber klar: Es ist mehr als nur eine kurze Entschuldigung oder sein Schweigen nötig.

Er gibt zu, mit seinem Verhalten "viele Menschen enttäuscht und verletzt" zu haben, weshalb er sich lange und intensiv mit den Vorwürfen auseinandergesetzt habe: "Die Zweifel und Kritiken, die seitdem immer wieder auf mich zugekommen sind, nehme ich sehr ernst."

Und weiter: "Ich übernehme die Verantwortung für was ich tat. Also über das Juristische hinaus und in jeder Hinsicht." Im Rahmen seiner "Buße" habe sich der 42-Jährige professionelle Hilfe gesucht, 25 Kilo abgenommen und keinen Alkohol mehr angerührt.

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Diese Veränderungen würden ihm dabei helfen, die Dinge und sich selbst viel klarer als vorher zu sehen: "Nicht immer gefällt einem da, was man sieht."

Zuletzt richtet er seine Worte direkt an seine Fans, die er nun vor allem durch den intensiven Fokus auf seine Musik wieder zurückgewinnen möchte. "Es ist ein langer Weg, Vertrauen und Respekt wieder aufzubauen. Ob mir das gelingt, weiß ich nicht", sagt er. "Jeder Mensch hat eine zweite Chance verdient."

Ein Prozess mit vielen Wendungen: Gil Ofarim gestand große Lüge

Gil Ofarim hatte 2021 behauptet, dass ein Westin-Mitarbeiter ihn zum Entfernen seiner Davidstern-Kette aufgefordert habe. Der beschuldigte Angestellte stritt die Vorwürfe sofort ab. Nachdem der Musiker daraufhin wegen Verleumdung und falscher Verdächtigung vor dem Leipziger Landgericht gelandet war, gab er schließlich zu, gelogen zu haben: Den Antisemitismus-Vorfall im Hotel hat es demnach nie gegeben.

Das Landgericht verurteilte den 42-Jährigen zu einer Zahlung von insgesamt 10.000 Euro sowohl an die jüdische Gemeinde in Leipzig als auch den Trägerverein des Hauses der Wannseekonferenz.

Der Prozess wurde eingestellt.

Titelfoto: Montage Hendrik Schmidt/dpa ; Instagram/gilofarim

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