Muttertag allein reicht nicht: "Tatort"-Star fordert echte Anerkennung für Mütter!
Berlin - Die Blumenläden sind in diesen Tagen prall gefüllt, denn Ehemänner, Söhne und Töchter werden die Geschäfte stürmen, um kleine Geschenke für den anstehenden Muttertag zu kaufen. Sarina Radomski (37, "WaPo Berlin", "Unterleuten"), selbst Mutter von zehnjährigen Zwillingen, misst diesem Ehrentag keine besondere Bedeutung bei. Stattdessen wünscht sich die Schauspielerin für alle Mütter das ganze Jahr über gehört, gesehen und ernst genommen zu werden - vor allem im Job!

Die gebürtige Leipzigerin, die am Sonntag im Bremer Muttertags-"Tatort" eine Episodenhauptrolle übernommen hat und von ihren Kindern regelmäßig Aufmerksamkeiten und Liebeserklärungen bekommt, wünscht sich generell "mehr Empathie für das Konstrukt Familie in allen Businesses - nicht nur in der Schauspielbranche", erklärt sie im Interview mit TAG24.
Dabei gehe es ihr nicht nur, um kürzere, effektivere Arbeitstage, sondern von vornherein um das Gefühl, gesehen zu werden. Vom Arbeitgeber gefragt, zu werden, ob man Kinder hat, ob man Hilfe braucht.
"Ich persönlich würde in 90 Prozent der Fälle vermutlich sagen, dass ich keinen Support brauche. Aber für diejenigen, für die es mit Support entspannter sein könnte, wäre diese Frage ganz toll."
Stattdessen werde sich - "sehr überspitzt gesagt" - nur nach der Lohnsteueridentifikationsnummer erkundigt.
"Also warum nicht, um nur ein Beispiel zu nennen, einen Set-Kindergarten haben? Ich will mich zwar nicht aus dem Fenster lehnen, aber in Deutschland habe ich von sowas noch nie gehört", so Radomski.
Sarina Radomski fordert mehr Unterstützung für Eltern in der Filmbranche

Die Wahl-Berlinerin wisse um den riesigen Stress den Produktionen, die teilweise Hunderte Menschen koordinieren müssen, haben.
"Das ist der Wahnsinn! Und natürlich kann man dann sagen, wie soll das auch noch mit den Kindern funktionieren", führt die Schauspielerin aus.
Doch gleichzeitig ist sie der Meinung, dass sich das ganze System mehr entspannen würde, wenn Väter und Mütter wüssten, dass die Kindererziehung organisiert und keine Privatsache ist.
"Wir sollten uns einfach mehr die Hand reichen, damit mir nicht noch mehr junge Frauen, die Schauspielerin sind oder werden wollen, gegenüber sitzen und überhaupt nicht wissen, ob sie Kinder haben können, weil das mit der Schauspielerei vermeintlich nicht zusammenpasse. Da blutet mir immer das Herz.“
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