Carina (†17) nach Trennung von Freund vermisst: Dann wird verbrannte Leiche entdeckt

Iserlohn - Wenn der eigene (Ex-)Partner zum Mörder wird: Carina ist gerade einmal 17 Jahre alt, als sie sich von ihrem Freund trennt - wenige Wochen später wird sie tot aufgefunden. Die True-Crime-Serie "Ermittler!" (ZDFinfo) arbeitet den Fall in der Folge "Femizid - Wenn Männer töten" auf.

Die verbrannte Leiche der 17-Jährigen wurde an diesem Feldweg in Hamm gefunden.  © Markus Wüllner/dpa

Es ist der 24. Juni 2022, als ein Radfahrer an einem Feldweg im nordrhein-westfälischen Hamm die verbrannte Leiche einer jungen Frau findet - sofort alarmiert er die Polizei.

Eine Obduktion ergibt, dass der Toten ein Kupferkabel um den Hals geschnürt wurde, wodurch sie erstickt ist. Am Fundort werden außerdem Spuren eines Brandbeschleunigers entdeckt.

Noch am selben Tag kann die Leiche identifiziert werden: Es handelt sich um die 17-jährige Carina S. aus dem 40 Kilometer entfernten Iserlohn, die zehn Tage zuvor von ihren Eltern vermisst gemeldet worden ist. Sie war zuvor von einem Spaziergang mit ihrem Hund nicht zurückgekehrt.

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Für ihre beste Freundin Leonie ist es bis heute unbegreiflich, dass Carina nicht mehr da ist. "In diesem Moment bin ich zusammengebrochen."

Sie kennt auch den Mann, mit dem die 17-Jährige seit 2020 zusammen war. Mit 15 hatte Carina den fast zehn Jahre älteren Mark B. aus Dortmund im Internet kennen und lieben gelernt - die beiden waren rund eineinhalb Jahre ein Paar.

Bis wenige Wochen vor ihrem Tod, als die Schülerin genug hatte von der besitzergreifenden Art des Elektrikers. Ständig wollte er wissen, wo Carina sich aufhält, mit wem sie unterwegs ist. Dass er sogar eine Spyware auf ihrem Handy installiert hat, um sie auf Schritt und Tritt zu kontrollieren, ahnte die Jugendliche nicht.

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Carina starb, kurz nachdem sie sich von ihrem zehn Jahre älteren Freund getrennt hatte.  © ZDF/Christoph Bühl

Ex-Freund von Carina schweigt im Prozess: Beweise für Mordanklage fehlen

Mark B. wurde wegen Totschlags zu 13 Jahren Haft verurteilt, könnte aber bei guter Führung schon früher aus dem Gefängnis entlassen werden.  © ZDF/ZDF-Archivmaterial

Mark B. gerät früh in den Fokus der Ermittler, bei der Vollstreckung eines Durchsuchungsbeschlusses haben "Leichenspürhunde angeschlagen an seinem Lieferwagen", so Mordermittlerin Anja Ballentin. Damit transportierte er ihren leblosen Körper zum Fundort.

In dem Transporter wird auch Carinas Handy gefunden. Die darauf gefundenen Chatverläufe sind eindeutig: Der junge Mann hat sie unter falscher Identität in einen Wald gelockt. Er konnte offenbar einfach nicht akzeptieren, dass der Teenager sich von ihm getrennt hatte.

Was genau passiert ist, als die beiden aufeinander trafen, verschweigt er bis heute. Ebenso, wo er zehn Tage lang die Leiche versteckt hat. Weil Mark B. während der Ermittlungen und in der Verhandlung weiter schweigt, wird in einem Indizienprozess gegen ihn verhandelt.

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Schließlich wird er 2023 wegen Totschlags zu 13 Jahren Haft verurteilt. Totschlag - für Familie und Freunde bis heute unbegreiflich, doch für eine Mordanklage fehlten wichtige Beweise.

Bei guter Führung könnte Mark B. schon nach neun Jahren wieder in Freiheit sein. "Mein erster Gedanke nach dem Urteil war: warum so wenig? Er hat sie ja nicht nur ermordet, er hat ihr ja gewissermaßen auch die Würde genommen", so Freundin Leonie.

Die ganze Folge "Ermittler! Femizid - Wenn Männer töten" mit diesem und zwei weiteren Fällen seht Ihr am Sonntag um 7.30 Uhr bei ZDFinfo oder vorab in der Mediathek.

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