Voerde (Niederrhein, NRW) - Wo ist Nick Stolz? Der damals 22-Jährige verschwand 2019 auf rätselhafte Art und Weise. Die Polizei geht von einem bewussten Neustart aus. Seine Familie glaubt nicht an einen freiwilligen Weggang. Und was hat es mit einer flüchtigen Bekannten auf sich, die nicht mit der Sprache herausrücken will?

Nick Peter Stolz ist Dual-Student, arbeitet neben seinem Ingenieurs-Studium auch als Industriemechaniker bei einem Stahlunternehmen, wie in der Sendung "Wenn Menschen verschwinden" (SAT.1 GOLD) skizziert wird.

Seit einem Bandscheibenvorfall, durch den er sein geliebtes Trampolinspringen aufgeben muss, ist der junge Mann aus Voerde am Niederrhein noch zurückhaltender und introvertierter geworden.

Seine Wesensveränderung gipfelt sogar darin, dass er seiner Familie nichts vom Abbruch seines Studiums und von der Kündigung seiner Arbeitsstelle erzählt. Am 28. September 2019 verabschiedet er sich gegen 9.45 Uhr daheim von seiner Schwester Jessica. Es ist das letzte Mal, dass sie ihn sieht. Aufnahmen der hauseigenen Überwachungskamera zeigen, wie er weggeht.

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Gut vier Stunden später steht die Polizei vor Nicks Elternhaus. Zu diesem Zeitpunkt hat er bereits drei Bankkonten geleert, Bausparverträge aufgelöst und seinen Handyvertrag gekündigt.

Eine junge Frau, die er flüchtig von Trampolinwettkämpfen kennt, hat ihn als vermisst gemeldet, nachdem vor ihrer Tür ein Karton mit Wertgegenständen - darunter ein Laptop, eine Spielekonsole sowie den Schlüssel zu seinem VW GTI - und 10.000 Euro in bar abgestellt werden.

In einem ebenfalls beiliegenden Brief fallen Nicks Schwester Schreibweisen auf, die ihr Bruder so nie verwendet hätte. Hat er ihn wirklich selbst geschrieben? Und wenn nicht, wer dann?

140 Kilometer entfernt - im Aachener Ferberpark - wird der 22-Jährige zuletzt gesehen. Daher spezialisieren sich dort Personenspürhunde, sogenannte Mantrailer, auf die Vermisstensuche.

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Die Spur führt ins Parkhaus des Marienhospitals. Während der Suche sieht eine ehrenamtliche Hundeführerin vermeintlich Nick.

"Es war eine Momentaufnahme, aber die Personenbeschreibung könnte gepasst haben", erzählt Volker Bettenbühl vom Mantrailer West Rettungshunde e.V. Aber: "Die Person ist über eine Mauer gesprungen und geflüchtet."

Später findet Nicks Schwester in den Mails ihres Bruders ein Bahnticket nach Düsseldorf und Flugtickets nach Barcelona und Lissabon. Die Airline bestätigt, dass er die Flüge angetreten hat - trotz seiner Flugangst.

Fragwürdig ist hingegen das Verhalten der beschenkten jungen Frau und ihrer Familie. Die 10.000 Euro will diese nur durch eine gerichtliche Anordnung abgeben. Weiß sie mehr über Nicks Schicksal? Hat sie gar etwas mit dem Verschwinden zu tun?

Die zuständige Polizei Wesel sei jedenfalls allen Anhaltspunkten nachgegangen. "Es ergaben sich hier keine belastbaren Hinweise auf Straftaten oder eine Notlage." Vielmehr gehen die Beamten von einem "bewussten Neustart" des jungen Mannes aus.

Für Nicks Schwester Jessica sieht es anders aus: "Ich glaube, dass mein Bruder nicht mehr lebt."

TV-Tipp: "Wenn Menschen verschwinden" zeigt SAT.1 Gold am Montag (11. März) ab 22.10 Uhr. Bei Joyn seht Ihr die Folge mit Nick Stolz bereits jetzt.