Neuer "Polizeiruf 110": Insolventer Pilger tot aufgefunden

Frankfurt (Oder) - "Die Wege des Herrn führen also auch durch Brandenburg", stellt Kriminalhauptkommissar Vincent Ross (André Kaczmarczyk, 37) zu Beginn seines neuen Falls erstaunt fest. Im "Polizeiruf 110: Der Gott des Bankrotts" am heutigen Sonntag (20.15 Uhr, Das Erste) muss er erstmals allein ermitteln und den Mörder eines Pilgers finden.

Vincent Ross (André Kaczmarczyk, 37) hat anders als die meisten TV-Kommissare eine emphatische, den Menschen zugewandte Seite.
Vincent Ross (André Kaczmarczyk, 37) hat anders als die meisten TV-Kommissare eine emphatische, den Menschen zugewandte Seite.  © rbb/Volker Roloff

Antoni Mazur (Frank Jendrzytza, 56) wird tot in der Nähe des Jakobsweges gefunden, der durchs Märkische führt. Revierpolizist Karl Rogov (Frank Leo Schröder, 62) ist als Erster am Fundort und übernimmt sofort die Befragungen.

Der psychologisch geschulte Ermittler Ross sieht die Qualitäten des Kollegen und lässt ihn am Fall mitarbeiten.

Bei den Ermittlungen stellt sich heraus, dass der Tote verzweifelt war, weil er große finanzielle Probleme hatte. Ein Insolvenzverfahren stand ihm bevor.

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Seine Frau Lina (Katrin Heller, 53) wusste nicht viel. Klaudiusz (Roman Wieslaw Zanowicz, 70), der Vater des Toten, begegnet der Polizei abweisend. Beide deuten aber an, dass Insolvenzverwalter Udo Schick (Bernhard Schir, 60) und sein Schuldenberater Jonathan Hüter (Godehard Giese, 50) großen Druck auf den Toten ausgeübt haben sollen.

Schicks Tochter Maria (Anna-Maria Bednarzik, 27) ist ebenfalls mit der Pilgergruppe unterwegs, der sich das Opfer angeschlossen hatte. Als herauskommt, dass der Insolvenzverwalter seine Tochter kurz vor dem Tod von Mazur abgefangen hat, gerät er unter Tatverdacht.

Lohnt sich das Einschalten?

Udo Schick (Bernhard Schir, 60) erklärt seinen Mandaten die Konsequenzen einer Insolvenz.
Udo Schick (Bernhard Schir, 60) erklärt seinen Mandaten die Konsequenzen einer Insolvenz.  © rbb/Volker Roloff

Durchaus. Der Krimi greift ein aktuelles Thema auf: nämlich die Existenznot, in die man in einer Krise geraten kann, in der sich menschliche Tragödien abspielen können und persönliche Pleiten sichtbar werden.

Auch André Kaczmarczyk überzeugt in seinem ersten Solo-Fall. Er bleibt ein wohltuend anderer Kommissar.

Die Rolle hat nichts von der üblichen Forschheit und Hast, die Zuschauer auch unzufrieden zurücklassen kann.

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Kaczmarczyks Darstellung eines Kommissars ohne klassisches Rollenverständnis ist eine große Bereicherung für den Polizeiruf. Ermittler Ross folgt seinen Emotionen und schaut in die Seele seiner Mitmenschen.

"Wenn man das kritisch sieht, dass die Grenzen zwischen Ermittler und Psychologe ineinander übergehen, finde ich das auch gut", sagt Kaczmarczyk.

Titelfoto: rbb/Volker Roloff

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