Persönlicher Rachefeldzug im "Tatort"? Drei Leichen und eine Frage

Zürich - Was hat die Mafia mit Wohltätigkeitsprojekten zu tun? Vor dieser Frage stehen die beiden Züricher Ermittlerinnen Tessa Ott (Carol Schuler, 36) und Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher, 46) im neuen "Tatort: Seilschaft", der am heutigen Sonntag um 20.15 Uhr im Ersten ausgestrahlt wird.

Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher, 46, l.) und Tessa Ott (Carol Schuler, 36) suchen nach der Verbindung zwischen den Mordfällen.
Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher, 46, l.) und Tessa Ott (Carol Schuler, 36) suchen nach der Verbindung zwischen den Mordfällen.  © ARD Degeto/SRF/Sava Hlavacek

James McDermott (David Chrisman), der in einem Luxus-Hotel am Zürichsee eine Charity-Gala moderierte, wird tot in seiner Suite aufgefunden.

Die Zehen seines rechten Fußes sind abgetrennt. Kurz darauf wird der Unternehmer Werner Mathers an sein Ruderboot gefesselt auf dem Grund des Sees gefunden. Die Art und Weise, wie beide ermordet wurden, deutet auf ein Verbrechen der ’Ndrangheta hin.

Parallel dazu erhält der Veranstalter des Charity-Abends, Dominic Mercier (Leonardo Nigro, 49), einen Drohbrief. Dadurch geraten die Kommissarinnen unter Zugzwang.

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Während Grandjean mit einem Mafia-Experten die Geldgeschäfte unter die Lupe nimmt, ermittelt Ott in eine ganz andere Richtung. Ihre Spur führt über einen Boxclub zu einem Waisenheim.

Wenig später wird die Direktorin Ursula Schöpfer (Marietta Jemmi) ebenfalls ermordet aufgefunden.

Züricher "Tatort": Lohnt sich das Einschalten?

Eine Spur führt in den Boxclub, wo Gina "Gogo" Keller (Rabea Egg, 25, M.) trainiert.
Eine Spur führt in den Boxclub, wo Gina "Gogo" Keller (Rabea Egg, 25, M.) trainiert.  © ARD Degeto/SRF/Sava Hlavacek

Nur bedingt. Dieser "Tatort" braucht trotz der brutalen Morde lange, um richtig spannend zu werden. Wer ruhige Krimis eher nicht mag, wird schnell nach einer Nebenbeschäftigung suchen. Dabei hat dieser Fall noch ein emotionales Ende in petto.

Wie Tessa Ott als Erste erkennt, handelt es sich bei den Morden nämlich um einen persönlichen Rachefeldzug.

"Sie ist davon überzeugt, dass der Täter über versteckte Zeichen mit ihr kommuniziert", erklärt Schauspielerin Carol Schuler im ARD-Interview.

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Doch der Fall belastet die Profilerin mental. "Tessa verliert sich zunehmend in dem Fall, beginnt auf eigene Faust zu ermitteln und bringt sich dadurch selbst in Gefahr."

Das schweißt sie wiederum mit ihrer Kollegin Grandjean, zu der Ott bisher ein sehr distanziertes Verhältnis pflegte, zusammen.

"Isabelle empfindet in diesem Fall vielleicht das, was eine ältere Schwester für ihre jüngere Schwester empfinden kann. Liebe und die Notwendigkeit, den anderen zu beschützen, wenn er es braucht", so Anna Pieri Zuercher. Und genau das tut sie am Ende auch.

Titelfoto: ARD Degeto/SRF/Sava Hlavacek

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