Zensur bei "Verstehen Sie Spaß?": TV-Gau wegen Tampon-Menschen und Klitoris-Talk
Berlin/München - "Verstehen Sie Spaß?" – Von wegen! Bei der ARD und Elyas M'Barek (40) sind die Humorkoordinaten wohl nicht deckungsgleich. Ein Auftritt des Schauspielers musste offenbar zensiert werden.
Stein des Anstoßes war laut einem Bericht der "Bild"-Zeitung der neue Film des Münchners mit dem Titel "Liebesdings", den er am 25. Juni in der beliebten Samstagabendshow im SWR vorstellen wollte.
Im dazugehörigen Trailer sind allerdings Menschen zu sehen, die als Tampons verkleidet auf der Bühne eines feministischen Off-Theaters tanzen. Außerdem witzelt darin Chefin Frieda (gespielt von Lucie Heinze, 34) darüber, dass sie studierten Männern erklären muss, wie die Klitoris funktioniert.
Das war offenbar zu viel für den öffentlich-rechtlichen Sender: Er ließ angeblich zensieren, was nicht zur familienfreundlichen Abendunterhaltung passt.
Doch damit nicht genug: Laut der "Bild" soll auch ein Gespräch zwischen Moderatorin Barbara Schöneberger (48) und M'Barek der Zensur zum Opfer gefallen sein. Dabei soll der Schauspieler das Wort "Klitoris" in den Mund genommen haben.
Während Schöneberger dem Bericht zufolge noch kein Statement zu dem Verhalten des Senders abgeben wollte, fand M'Barek bereits deutliche Worte.
Der "Fack ju Göhte"-Star wünsche sich, dass" viel unverkrampfter mit weiblicher Sexualität" umgegangen werde "und auch generell mit Sexualität an sich", wie er betonte. Nach seinen Worten gehört dieses "Thema, wie alle anderen auch, zum Leben".
Trailer zu "Liebesdings"
SWR zeigte offenbar gekürzte Version des Film-Trailers
In dem mit dem Prädikat "Besonders wertvoll" ausgezeichneten Film von Anika Decker (46) trägt M'Barek auch einen gesichtsumsspannenden Hut, der dem weiblichen Genital nachempfunden ist.
Ein Sprecher des SWR erklärte auf Anfrage der "Bild"-Zeitung, dass sich die Redaktion gemeinsam mit der Produktionsfirma des Filmes zu einer verkürzten Version des Trailers entschieden hätten.
Es soll sich "einzig um eine dramaturgische Entscheidung" gehandelt haben, bei der "inhaltliche Tabus" keine Rolle gespielt hätten.
Titelfoto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa