Nach Polizei-Hass-Kolumne: Hengameh Yaghoobifarah modelt für das KadeWe und erntet Kritik

Berlin - Die umstrittene "taz"-Kolumnistin Hengameh Yaghoobifarah (29) macht jetzt Werbung für das Berliner Luxuskaufhaus KaDeWe.

Hengameh Yaghoobifarah (29) steht vor dem Kaufhaus des Westens in Berlin. (Bildmontage)  © Screenshot/Instagram/habibitus (Bildmontage)

Als Model in einer Porträt-Strecke zeigt sie sich in einem Ledermantel für 3900 Euro und Stiefeln für 459 Euro. Yaghoobifarahs Kolumne über die Polizei ("All cops are berufsunfähig") hatte diesen Sommer Ärger ausgelöst und auch Bundesinnenminister Horst Seehofer (71, CSU) erzürnt.

Die KaDeWe-Werbung, in der die Kolumnistin eines von mehreren Models ist, schlägt einige Wellen. 

"Es ist schon verwunderlich, dass eine Dame, die sich den antikapitalistischen Kampf auf die Fahne geschrieben hat, für durchaus kostspielige Mode modelt", sagte Benjamin Jendro, Sprecher des Landesverbandes Berlin der Gewerkschaft der Polizei (GdP), dem "Tagesspiegel" vom Donnerstag.

Berlin Viel Sonnenschein und 25 Grad: So eröffnen die Berliner die Freibadsaison

"Mal abgesehen von dieser Scheinheiligkeit sollte sich das KaDeWe schon fragen, ob es nicht vielleicht auch Polizistinnen und Polizisten gibt, die dort einkaufen, und die dann die Person im Schaufenster sehen, die sie allesamt auf dem Müll entsorgen wollte."

Die Kolumnistin hatte bei Twitter Anfang der Woche selbst den Blick auf die KaDeWe-Kampagne gelenkt und gefragt: "Denkt ihr, Horst Seehofer kauft im Kadewe ein?" Man brauche dafür ja nicht zwangsläufig Style, nur Geld. Sie fände es schade, wenn er das Schaufenster mit ihrem Bild verpassen würde. 

Als die Debatte über ihren Auftritt losging, bezeichnete sie diesen als "linke Propaganda im Luxuskaufhaus".

Anzeige

"Das KaDeWe toleriert andere Meinungen"

Bundesinnenminister Horst Seehofer (71, CSU, l.) war erzürnt über die "taz"-Kolumne von Hengameh Yaghoobifarah (29). (Bildmontage)  © Christoph Schmidt/dpa, Screenshot/Instagram/habibitus (Bildmontage)

Die Pressestelle des KaDeWe reagierte bislang nicht auf eine Anfrage von TAG24 vom Dienstag. 

Der B.Z. liegt eine Erklärung vor, die nach Angaben des Blattes zuvor auch vom Kundenservices des Kaufhauses verschickt worden worden sei.

Darin heißt es: "24 ProtagonistInnen geben der Kampagne ein Gesicht (...). Sie verkörpern diese Vielfalt, vermitteln ihren Lifestyle und ihren speziellen Look. Zur Inspiration, aber auch zur Diskussion und zum Widerspruch. Sie lösen damit auch Kritik aus."

Berlin Drei Lehrer aus Berlin gehören zu den besten Deutschlands

Weiter zitiert die Zeitung: "Das KaDeWe toleriert andere Meinungen, auch wenn wir sie nicht immer teilen. Wir alle halten das aus."

Mehr zum Thema Berlin: