TAG24 lüftet die fünf Geheimnisse des Rabensteiner Waldes

Chemnitz - Tragische Persönlichkeiten, unbekannte und Sagen-umwitterte Orte: Der Rabensteiner Wald in Chemnitz steckt voller Geheimnisse! Fünf davon verraten wir Euch hier - hättet Ihr's gewusst?

Luftfahrt-Pionier Georg Baumgarten hatte maßgeblichen Einfluss auf den Wirt Franz Keil.  © Heimatverein Grüna

Zwar ist die Geschichte um den sächsischen Luftfahrt-Pionier Georg Baumgarten (1837-1884) recht bekannt: Der damalige Oberförster des Rabensteiner Waldes führte dort seit 1871 Luftschiff-Versuche durch, war mit seinem bemannten Flug am 31. Juli 1879 Graf Zeppelin knapp 20 Jahre voraus.

"Was viele nicht wissen, ist, dass der damalige Forthaus-Wirt Franz Keil an Baumgarten geglaubt hat - und sein Vermögen in dessen Projekte gesteckt hat", sagt Jens Bernhardt (54), Vorsitzender des Heimatvereins Grüna.

Der mittellose Wirt nahm sich später das Leben. Baumgarten wurde 1882 seines Amtes enthoben und starb 1884 in der Colditzer Landes-Irrenanstalt.

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Südöstlich des Forsthauses steht eine alte, unbekannte Tor-Ruine. Sie könnte Teil einer Anlage am Poltermühlenteich gewesen sein.

Bernhardt: "Dazu müssen wir noch in den verschiedenen Archiven recherchieren."

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Für Franz Keil existiert in Grüna eine Gedenkplatte.  © Sven Gleisberg
Mysteriös: die Tor-Ruine am Poltermühlenteich.  © Sven Gleisberg
Jens Bernhardt (54) vom Heimatverein Grüna am heutigen Forsthaus. In einer früheren Version des Gebäudes arbeitete der unglückliche Wirt Franz Keil.  © Sven Gleisberg

Schaurig! Leichen wurden wohl auf dem Totenstein verbrannt

Herauf zum höchsten Punkt des Rabensteiner Waldes: So sieht der Wanderweg zum Totenstein aus.  © Sven Gleisberg

Der höchste Punkt des Rabensteiner Waldes ist mit knapp 485 Meter der Totenstein. "Tatsache ist, dass es so wenig gesicherte Erkenntnisse zu der Geschichte des Totensteins gibt und es doch nahe liegt, dass der Ort schon lange von Menschen aufgesucht wurde", schildert Peter Barthel (60), Geschichtskenner und Mitbetreiber des Rabensteiner Campingplatzes.

So sollen germanische Stämme ihre Toten auf dem Gipfel des damaligen Urwalds verbrannt haben. Auch das Alter des "toten" Grundes könnte eine Rolle spielen, wie Revierförster Ullrich Göthel (52) weiß: "Wusstet Ihr, dass das Grundgestein des Rabensteiner Waldes um die 600 Millionen Jahre alt ist?"

Das nächste Geheimnis können Neugierige selber lüften. Im Bereich und in kleinen Höhlen um den Totenstein soll Leuchtmoos zu finden sein, in der Wendezeit wurden diese zu seinem Schutz sogar abgesperrt.

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Wegen der Trockenheit der vergangenen Jahre wurde das "Moos des Jahres 2015" leider immer seltener.

Vielleicht erstrahlen sie bald wieder: die Leuchtmooshöhlen am Totenstein.  © Sven Gleisberg
Für Peter Barthel (60) birgt der Wald-Gipfel die größten Geheimnisse.  © Sven Gleisberg

Lehrerin (†52) am Rabensteiner Wald vergewaltigt und getötet

Der 850 Hektar große Rabensteiner Wald war auch Aufenthaltsort eines Mörders.

In der Nacht des 17. Mai 1966 wurde eine Rabensteiner Lehrerin (†52) von einem Hilfsarbeiter in der Nähe des Rabensteiner Krankenhauses zunächst vergewaltigt und später erschlagen.

70 Stunden später fasste die Kripo den bereits wegen Sittlichkeits- und Gewaltverbrechen vorbestraften Mann. Er bekam die Todesstrafe.

Sein Haupt-Hobby: Als Spanner Liebespaaren im Wald zusehen ...

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