Neubau oder Sanierung? Die Hochhaus-Pläne von der Ammonstraße

Dresden - Bröckelnde Farbe, gesperrte Balkone und nur noch eine bewohnte Wohnung: Das Hochhaus der Sächsischen Wohnungsgenossenschaft Dresden (SWGD) neben dem World Trade Center hat seine besten Jahre lange hinter sich. Die letzte Sanierung ist zwanzig Jahre her. Als es 2017 dann Schäden an den Balkonen gab, entschied sich die SWGD zu handeln.

Abriss - oder Sanierung? Über dieses Hochhaus am WTC wird diskutiert.  © Steffen Füssel

Seitdem wurde das Haus sukzessive leergezogen. Gleichzeitig liefen die Planungen für eine Sanierung. Je weiter die allerdings fortgeschritten sind, desto höher wurden die Kosten.

Mittlerweile sind diese so hoch, dass das Gebäude auch gleich abgerissen und ein neues gebaut werden könnte. Das würde die Genossenschaft nach ersten Schätzungen sieben bis acht Millionen Euro kosten. Die ersten Entwürfe hat SWGD-Vorstand Torsten Munk (43) kürzlich der Gestaltungskommission vorgestellt.

Der Neubau soll die fast gleiche Grundfläche, aber nur acht Wohn-Etagen haben. Darüber gibt es noch ein Geschoss für Abstellräume, unter dem Haus eine Tiefgarage. Mit der geringeren Höhe würde das Gebäude nicht unter die Hochhaus-Richtlinie fallen, mit der bestimmte Vorschriften verbunden sind.

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Die Zahl der Wohnungen würde aber trotzdem von derzeit 40 auf 52 steigen. Der Neubau hätte aber noch einen weiteren Vorteil: Man wäre nicht mehr an die alten Grundrisse der Wohnungen gebunden.

Diese seien in ihrer jetzigen Form nicht mehr vermittelbar, sagt Munk. So hat das Bad beispielsweise drei Türen und ein Zimmer ist nur dadurch zu erreichen. "Wer in den Siebzigern eingezogen ist, war froh. Aber heute nimmt die Wohnungen keiner mehr", so Munk.

Ganz vom Tisch ist die Sanierung allerdings noch nicht. Momentan werden noch beide Varianten untersucht. Noch im ersten Halbjahr soll allerdings bei der Stadt ein Bauantrag gestellt werden. Im dritten oder vierten Quartal könnte entschieden werden. In einem Jahr würde frühestens gebaut, also abgerissen oder komplett saniert.

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Die Balkone sind bereits weg, Türen wurden gesperrt.  © Steffen Füssel
SWGD-Vorstand Torsten Munk (43).  © Steffen Füssel

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