Personalmangel in der Gastronomie: Carolaschlösschen führt 4-Tage-Arbeitswoche ein

Dresden - Die Gastronomie stöhnt über Personalmangel. Unattraktive Arbeitszeiten und Jobunsicherheit während Corona haben zum Abwandern der Arbeitskräfte in andere Branchen geführt. Der Dresdner "Carolaschlösschen"-Chef Moyd Karrum (42) hält jetzt mit einem Arbeitszeitmodell dagegen: der 4-Tage-Woche.

"Carolaschlösschen"-Wirt Moyd Karrum (42, v.l.n.r.), Serviceleiter Robert Meißner (42), Köchin Claudia Schiradin (32) und Restaurantleiter Frank Wiesner (44) freuen sich auf die 4-Tage-Woche.  © Petra Hornig

"Laut Bundesagentur für Arbeit hat jeder Sechste die Branche verlassen. Das zwingt uns, den Gastroberuf attraktiver zu machen - vor allem was die Arbeitszeiten betrifft. Ab nächster Woche starten wir unser Modell, zuerst in der Küche", so Karrum.

Ganz praktisch heißt das: Die Köche arbeiten nur noch in einer Schicht - von 11 bis 21 Uhr, vier Tage je zehn Stunden. Im Anschluss hat der Mitarbeiter drei Tage frei.

Die wöchentliche Arbeitszeit von 40 Stunden bleibt bestehen, verteilt sich nur anders. "Ich rechne damit, dass zwei Drittel der insgesamt 39 Mitarbeiter das Modell annehmen", so Karrum.

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Serviceleiter Roberto Meißner (42) findet die Neuregelung sehr gut: "Ich bin froh, dass das Modell noch vor der Weihnachtszeit umgesetzt wird. So habe ich mehr Zeit für meine Familie und kann drei Tage Freizeit genießen."

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Das Carolaschlösschen ist in Dresden Vorreiter beim neuen Arbeitszeitmodell.  © Petra Hornig

Für Lohnerhöhungen sieht Karrum keinen Spielraum: "Durch Trinkgeld, Nacht- und Feiertagszuschläge verdient man in der Gastronomie gut. Der springende Punkt sind wirklich die Arbeitszeiten."

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