"Tatort" aus Dresden: Die unsichtbare Gefahr, die Schmerzen verursacht

Dresden - Eine kerngesunde Café-Besitzerin leidet an starken und undefinierbaren Schmerzen, ehe sie auf offener Straße zusammenbricht. Alles spricht für einen natürlichen Tod. Doch im "Tatort: Unsichtbar", der Sonntagabend um 20.15 Uhr im Ersten läuft, ermitteln die Kommissarinnen Karin Gorniak (Karin Hanczewski, 39) und Leonie Winkler (Cornelia Gröschel, 33) trotzdem, weil eine von ihnen unter den gleichen Symptomen leidet.

Leonie Winkler (Cornelia Gröschel, 33, l.) und Karin Gorniak (Karin Hanczewski, 39) müssen einen mysteriösen Todesfall aufklären.  © MDR/MadeFor/Hardy Spitz

Das Opfer, Anna Schneider (Milena Tscharntke, 25), wurde von einem Stalker bedroht. Nach toten Ratten im Café und zahlreichen anonymen Anrufen plagen sie nun auch unerträgliche Schmerzen.

Die Rechtsmedizin kommt zu dem Urteil, dass Schneider an einem Herzstillstand ohne Fremdeinwirkung gestorben ist.

"Da stimmt was nicht, ich bin ganz sicher, es war Mord", sagt Gorniak und bittet ihren Chef Peter Michael Schnabel (Martin Brambach, 53), den Fall weiterzuverfolgen. Sie und Winkler bekommen 48 Stunden.

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Schnell gerät der Ex-Freund des Opfers, Nils Klotsche (Christian Friedel, 42), ins Visier der Ermittlerinnen. Er ist Wissenschaftler in einer Nanotech-Firma und arbeitet mit Martha Marczynski (Anna Maria Mühe, 36) an einem Medikament, das die Entwicklung von Tumoren hemmen soll.

Währenddessen geht es Gorniak immer schlechter - physisch wie psychisch. Sie erhält mysteriöse USB-Sticks, auf denen undeutliche Videos sind. Zudem werden ihre Schmerzen heftiger.

Irgendwann wird der Kommissarin klar, dass die Vergangenheit der Schlüssel ist, um diesen Fall lösen. Dabei kommt sie dem Mörder gefährlich nahe.

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Was erforschen Nils Klotsche (Christian Friedel, 42) und Martha Marczynski (Anna Maria Mühe, 36) wirklich?  © MDR/MadeFor/Hardy Spitz

JA! Fesselnd und mit Überraschungen kommt dieser "Tatort" daher - nicht zuletzt wegen der hervorragenden Schauspieler.

Anna Maria Mühe spielt die verbitterte Martha, nach außen beherrscht, aber innerlich von Hass zerfressen, perfide und eiskalt. Sie sei "eine gebrochene Frau, die trotz ihres Schicksals jahrelang versucht hat, ihr Glück zu finden. Wir zeigen hier eine junge Frau, der das allerdings nicht gelingt", sagt Mühe im MDR-Interview.

Christian Friedel überzeugt in seinem "Tatort"-Debüt als enttäuschter, zugleich wütender Mann, der ein gefährlicher Schwächling zu sein scheint. "Ich spiele lieber die Verdächtigen, zwielichtige geheimnisvolle Charaktere" als einen Kommissar, gesteht der Schauspieler.

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Martin Brambach zeigt als Peter Michael Schnabel dieses Mal, dass er nicht nur eine harte Schale hat. Als seine Kollegin an den unerklärlichen Schmerzen leidet, fühlt er mit ihr. "Er würde sein Leben für sie geben, wenn es drauf ankommt!", so Brambach.

Wenn man diesen "Tatort" sieht, leidet man vor allem mit Gorniak mit, weil "Karin Hanczewski, wieder einmal, sehr ergreifend und mit großer Verletzlichkeit in den Alptraum führt und den Zuschauenden spürbar auf diese Reise mitnimmt", findet der gebürtige Dresdner.

"Besonders macht diesen Film aber auch das ein bisschen 'science-fictionale' Thema", erklärt Brambach. Die Idee, dass Entwicklungen der Pharmaindustrie nicht nur zur Heilung von Krankheiten eingesetzt werden, sondern auch das Gegenteil bewirken können, hat schon etwas Erschreckendes. Dieser Fall hinterlässt beim Zuschauer aber auch ein mulmiges Gefühl, denn man fragt sich: Was davon ist auch in der Realität möglich?

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