Wenn E-Autos brennen: Dresden fehlen wichtige Löschcontainer

Dresden - Wehe, es brennt! Noch sind E-Autos auf Dresdens Straßen zwar die Ausnahme, doch ihr Anteil wächst.

Das Löschen brennender Autos ist für die Feuerwehr im Normalfall kein Problem.  © Ingo Wagner/dpa

Damit steigt auch die Gefahr, dass sie verunfallen. Kommt es dann zu einem Brand, können die Folgen dramatisch sein. Beim Unfall eines Tesla in den USA vor wenigen Wochen brauchte die Feuerwehr vier Stunden und mehr als 110.000 Liter Wasser, um das Auto zu löschen.

Die Lösung sind spezielle Löschcontainer, doch die gibt es in Dresden nicht. Das geht aus der Antwort des Rathauses auf eine Anfrage von Thomas Ladzinski (32, AfD) hervor.

"Kommt es zum Brand eines Elektrofahrzeugs, löscht die Feuerwehr diesen, analog zum Brand eines Fahrzeuges mit Verbrennungsmotor, mit Wasser ab", schreibt OB Dirk Hilbert (49, FDP). Die chemische Reaktion innerhalb einzelner Zellen des Akkus lässt sich dadurch aber nicht unterbinden und kann auch Tage später erneut einsetzen.

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Hier hilft nur eine längere Kühlung, für die sich Stadt und Feuerwehr aber nicht in der Verantwortung sehen.

"Bergung und Entsorgung sind keine Aufgaben der Feuerwehr. Die Rückzündungsgefahr eines Akkumulators stellt dabei ein durch das Bergeunternehmen zu berücksichtigendes Risiko dar", so Hilbert.

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OB Dirk Hilbert (49, FDP) sieht die Bergungsunternehmen in der Pflicht, wenn es um brennende E-Autos geht.  © Norbert Neumann
Ein brennender E-Auto-Akku verursachte jede Menge giftigen Rauch.  © Amstein + Walthert Progress AG/Empa/dpa

Feuerwehr Dresden hat keine Erfahrungen mit Bränden von E-Autos

Laut Sprecher Michael Klahre (41) hat die Dresdner Feuerwehr noch keine Erfahrungswerte beim Löschen von E-Autos.  © Steffen Füssel

Die Stadt schiebt die Verantwortung damit zu den Abschleppern. Eine stichprobenartige Nachfrage hat jedoch ergeben, dass es dort auch keine Löschcontainer gibt.

Wie im Ernstfall ein erneuter Brand verhindert werden soll, ist damit offen. Dazu ist es in den vergangenen fünf Jahren zum Glück noch nicht gekommen, wie die Feuerwehr auf TAG24-Anfrage mitteilt.

Lediglich zu vier Fällen brennender Akkus von Elektrorollern und E-Skateboards musste die Feuerwehr seit 2018 ausrücken. "Wir verfügen daher über keinen Erfahrungsschatz hinsichtlich der Bekämpfung derartiger Fahrzeugbrände", sagt Sprecher Michael Klahre (41).

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Zumindest die DVB-Busse (einer mit Elektro- und 17 mit Hybridantrieb) stellen keine Gefahr dar, versichert Sprecher Falk Lösch (56). Die Spezialakkus der Fahrzeuge brennen nicht.

Um zu verhindern, dass sich E-Autos nach dem erstmaligen Löschen erneut entzünden, braucht es spezielle Löschcontainer.  © Niko Mutschmann
Ein Feuerwehrmann misst mit einer Wärmebildkamera die Temperatur des Akkus.  © Christoph Soeder/dpa

In den Werkstätten und an den Stellplätzen für die neuen Elektrobusse gebe es zudem Frühwarnsysteme, die automatisch die Feuerwehr alarmieren.

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