Riesige Überraschung: Trucker-Parade für ein kleines Schulkind
Riesa - Der kleine Fenrir Matthias (7) hatte keinen leichten Start ins Leben. Der Riesaer kam mit einem offenen Rücken ("Spina bifida") zur Welt, sitzt im Rollstuhl. Trotz seiner Schwerbehinderung ist er lebensfroh, freute sich auf seine Einschulung am Sonnabend. Was er dann erlebte, macht ihn überglücklich.
Fenrir spürt seine Beine nicht komplett. Er hat auch wegen weiterer Leiden schon einige OPs hinter sich, geht mehrmals die Woche zur Physiotherapie. Doch ob er jemals den Rollstuhl verlassen kann, ist fraglich.
Dennoch bleibt Fenrir tapfer: "Wenn seine Freunde um die Wette rennen, fährt er eben im Rollstuhl mit", sagt Vater Ricardo Binder (33).
Für Fenrirs Einschulungsfeier an einem Dresdner Förderzentrum bereiteten die Eltern jetzt eine riesige Überraschung vor. Beide arbeiten als Berufskraftfahrer, Fenrir ist großer Lkw-Fan.
Für die Rückfahrt hatte der Vater seinen Arbeits-Truck herbeigeholt. Sie fuhren darin ins Speedwaystadion Meißen, wo Papa eine Panne simulierte.
Ein dicker Abschlepper kam hinzu - und Fenrir war glücklich, als er eine Runde mit diesem Brummi mitfahren durfte. "Dann dachte er, das war's und es geht nach Hause", sagt Vater Ricardo.
Fenrir kam aus dem Staunen nicht mehr raus
Doch plötzlich fuhren weitere 15 Trucks ein - natürlich mit Hup- und Lichtkonzert! "Alles Gute zum Schulanfang", stand auf einem Transparent der bunt geschmückten Zugmaschinen. Fenrir strahlte, winkte, kam aus dem Staunen nicht mehr raus. "Das ist der beste Tag in meinem Leben", sagte er.
In hupender Kolonne fuhr die Trucker-Parade mit Fenrir und seiner Familie weiter in die Sachsenarena nach Riesa, drehte weitere Ehrenrunden - eine Szenerie, die Country-Fans an Jonny Hills Klassiker "Ruf Teddybär 1-4" erinnern dürfte. "Es war überwältigend. Uns fehlen immer noch die Worte", sagt Ricardo Binder. "Mit so vielen Trucks hatten selbst wir nicht gerechnet. Vielen Dank an alle Helfer und Firmen!"
Die schenkten auch noch 35 Zuckertüten - an diese Schuleinführung wird sich Fenrir sicher lange erinnern.
Titelfoto: Montage: Petra Hornig (2), privat