Nach Waffenfund bei Soldaten in Sachsen: KSK-Chef verkündet "Null-Toleranz-Linie"

Collm/Berlin - Nach dem Fund eines Waffenverstecks bei KSK-Soldat Philipp S. (45) Mitte Mai in Nordsachsen (TAG24 berichtete) hat der Kommandeur des Kommandos Spezialkräfte (KSK), Markus Kreitmayr (52), rechtsextremistische Vorfälle in der Eliteeinheit des Heeres scharf verurteilt. Der Fund sei ein "schockierender Höhepunkt".

KSK-Chef Markus Kreitmayr (52) sorgt sich wegen des Rechtsextremismus in der Elitetruppe.  © Bundeswehr/KSK

"Ich meine nicht zu übertreiben mit der Feststellung, dass unser Verband derzeit die schwierigste Phase seiner Geschichte erlebt", heißt es in einem Schreiben an Soldaten. 

Extremisten würden entfernt, sollten die Einheit und die Bundeswehr aber auch aus eigenem Antrieb verlassen.

Den Oberstabsfeldwebel aus Sachsen hatte der Militärische Abschirmdienst (MAD) seit 2017 auf dem Schirm. Ab diesem Zeitpunkt war eine Reihe von Vorfällen im KSK bekannt geworden. 

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Das Verteidigungsministerium hat inzwischen u.a. eine Koordinierungsstelle für Extremismusverdachtsfälle eingerichtet. Denn es gibt beim KSK eine auffällige Häufung: Der MAD behandelt derzeit etwa 20 Fälle.

Der Fall in Sachsen hat erheblichen Groll bis in die militärische Führung ausgelöst. Kreitmayr kündigt nach dem Vorfall in Sachsen eine "Null-Toleranz-Linie" an. 

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Mitte Mai durchkämmten Einsatzkräfte in Collm (Nordsachsen) das Anwesen von Philipp S. (45) - und wurden fündig.  © Axel Kaminski

"Doch eines ist schon jetzt klar, dieser Fall stellt eine neue alarmierende Qualität dar."

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