Zoll öffnet Paket für Empfänger und ist schockiert über dessen Inhalt

Gießen - Geschmäcker sind ja bekanntermaßen durchaus verschieden - und das sollte in den meisten Fällen auch akzeptiert werden. Doch was das Internationale Postzentrum (IPZ) im osthessischen Niederaula im Landkreis Hersfeld-Rotenburg in einem aus Vietnam nach Deutschland verschifften Pakets fand, darf mit Fug und Recht als überaus geschmacklos bezeichnet werden.

Unter anderem fand sich in dem Paket eine Brieftasche aus Krokodilleder, auf dem auch der Kopf eines kleinen Reptils verarbeitet wurde.  © Hauptzollamt Gießen

Wie ein Sprecher des Gießener Hautpzollamts am Freitagvormittag berichtete, sei den Beamten kürzlich eine Sendung aus dem Staat am südchinesischen Meer ins Auge gefallen.

Beim Öffnen des Päckchens offenbarte sich den Kontrolleuren ein wahres Zeugnis der Grausamkeit!

Denn darin befanden sich allerlei Artikel, die allesamt aus Krokodil-Echtleder gefertigt waren. Hierbei waren mehrere Geldbörsen und ein Uhrenarmband noch die nahezu harmlosesten Entdeckungen.

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Denn zudem beinhaltete das Paket, das an einen Empfänger aus Thüringen adressiert war, eine Brieftasche, die nicht nur aus der Reptilienhaut bestand, sondern auf die noch der Kopf eines kleineren Krokodils eingearbeitet war. Doch hier war noch lange nicht Schluss mit dem Kabinett der Scheußlichkeiten.

Zu guter Letzt fanden die Beamten noch einen Schlüsselanhänger, der aus dem Fuß des wohl gleichen Krokodils gefertigt war. Der Fund, den die Gießener Zöllner hier gemacht hatten, war gleich in doppelter Hinsicht verwerflich.

Nicht nur, dass wohl hilflose Tiere grundlos für fragwürdige Accessoires ihr Leben lassen mussten. Darüber hinaus stehen alle Krokodilarten aufgrund ihrer Bedrohung unter dem Schutz des Washingtoner Artenschutzübereinkommens.

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Krokodile stehen aufgrund ihrer Bedrohung unter Artenschutz

In dem Paket aus Vietnam fanden die Zöllner noch viele weitere Krokoleder-Artikel.  © Hauptzollamt Gießen

Somit war es die unausweichliche Konsequenz, dass die Waren allesamt konfisziert wurden. Zudem erwartet den Einführer eine Strafe wegen des Verstoßes gegen die Artenschutz-Bestimmungen. Die überaus schockierende Entdeckung war nur eine von über 9000 verbotenen Sendungen, die allein die Zöllner im IPZ in Niederaula im Jahr 2020 abfingen.

Dabei geraten vor allem Sendungen aus dem asiatischen Raum immer wieder in den Fokus der Kontrollen.

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