Sächsischer Agrarbetrieb lässt tief blicken: Willkommen im "Gläsernen Kuhstall"

Leipzig - Ferien auf dem Bauernhof war gestern: Eine Agrargenossenschaft im Leipziger Südraum verfolgt ein viel ehrgeizigeres Projekt. Chef Thomas Rößner (39) will Besuchern mit einer Millioneninvestition die Prinzipien moderner Agrarproduktion näher bringen - und mit einem "Gläsernen Kuhstall".

Rund 900 Kühe stehen in den großzügigen Laufställen der Kitzener Agrar eG, Bürstenmassage inklusive.  © Eric Münch

Woher kommt die Milch? Was macht eine Kuh eigentlich den ganzen Tag? Antworten darauf gibt die Agrargenossenschaft Kitzen ab sofort mit "Durchblick".

Möglich macht das ein Besucherraum mit breiter Fensterfront im Obergeschoss des neuen Milchviehstalls. Von dort aus können Hofbesucher den Melkstand mit 17 vollautomatisierten Robotern beobachten oder zusehen, was am Behandlungsstand passiert.

"Wir haben dazu eigens einen Kooperationsvertrag mit der tiermedizinischen Fakultät der Uni Leipzig abgeschlossen, die hier einen Teil ihrer Studentenausbildung durchführen wird", sagt Vorstand Thomas Rößner (39).

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Das Herzstück des Projekts sollte Anfang Dezember mit einem Hoffest eröffnet werden. Wegen der Corona-Beschränkungen wurde es kurzerhand in einen Hofverkauf umfunktioniert.

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Unverfälschter Blick auf die moderne Tierhaltung: Genossenschaftsvorstand Thomas Rößner (39).  © Eric Münch
Einsteigen, anschnallen, los geht's! Im BatchMilking-System können vollautomatische Roboter 17 Kühe gleichzeitig melken.  © Eric Münch
17 vollautomatisierte Roboter können am Melkstand zum Einsatz kommen.  © Eric Münch
Das Projekt soll in diesem Jahr mit einem Hoffest eröffnet werden.  © Eric Münch

Genossenschaft investiert 6,5 Millionen Euro

Mega-Bauernhof im Aufbruch: Noch ist das 6,5 Mio. Euro teure Projekt nicht abgeschlossen.  © Eric Münch

Das Fest soll in diesem Jahr nachgeholt werden.

Dann wird auch der letzte Teil realisiert: Der alte Melkstand wird abgerissen und aus dem jetzigen Sozialgebäude ein moderner Hofladen. Insgesamt investiert die Genossenschaft 6,5 Millionen Euro.

Mal abgesehen von den 900 Milchkühen - mit einem Kfz-Service mit Tankstelle, über 3000 Schweinen und 3200 Hektar Boden für Getreide, Zuckerrüben und Raps ist die Genossenschaft breit aufgestellt.

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Das Wort "Umwelt" buchstabiert die Genossenschaft so: Photovoltaik, Biogasanlage, ökologische Beweidungsprojekte. Dafür gab es schon 2019 den sächsischen Umweltpreis.

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