Cranzahl füllt seine Talsperre mit dem Schlauch auf

Cranzahl - Weil die Trinkwassertalsperre Cranzahl knapp dran ist, muss jetzt sogar ein Bergwerk dem Stausee Wasser "pumpen" - im wahrsten Sinne des Wortes. 

Staumeister Kevin Neumann (29).  © Uwe Meinhold

Die Talsperre Cranzahl versorgt den Raum Annaberg-Buchholz und besitzt einen "Inselstatus". Das heißt: Es gibt keine Verbindung mit anderen Talsperren.

Die Talsperre Cranzahl greift ihr Wasser vom Fichtelberg ab. Weil der vergangene Winter so schneearm war, konnte das Bauwerk nicht ordentlich volllaufen.

"Derzeit liegt der Füllstand bei rund zwei Dritteln des Stauraums", sagt der Chef der Landestalsperrenverwaltung Sachsen, Heinz Gräfe. Zum Vergleich: Der durchschnittliche Füllstand aller Talsperren zusammen liegt aktuell bei 93,2 Prozent.

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Rund 300 Meter Schlauchleitung verlegte man nun, um die Talsperre Cranzahl auffüllen zu können. Mit dieser "Pipeline" können jetzt rund 15 Liter Wasser pro Sekunde (1300 Kubikmeter pro Tag) zusätzlich zugeleitet werden.

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Die Talsperre Cranzahl besitzt insgesamt ein Volumen von rund 3,1 Millionen Kubikmetern. Im Moment ist ihr Füllstand sehr niedrig.  © Uwe Meinhold

Das Wasser stammt aus dem Tagebau und dem Bergwerk in Hammerunterwiesenthal. Es wird durch Tauchpumpen aus den tiefsten Stellen gehoben."Die Güte des gehobenen Wassers ist sehr gut und wird regelmäßig überwacht", erklärt Gräfe.

Das Ende aller Wassernot ist damit aber nicht besiegelt. Hält die Trockenheit an, werden die Zuflüsse wieder knapp - aus der Natur und auch dem Bergwerk. 

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