Weil anderswo kaum Mundart lief: Erzgebirger gründet sein eigenes Radio

Annaberg-Buchholz - Erzgebirgische Mundart hört man kaum im Radio. Doch jetzt hat René Weigel (43) aus Annaberg-Buchholz dafür extra eine eigene Internet-Radiostation gegründet.

René Weigel (43) aus Annaberg-Buchholz gründete einen eigenen Radiosender.  © Uwe Meinhold

Bei "Radio Miriquidi" sind Donner & Doria aus Schlettau oder Wind, Sand & Sterne aus Zwönitz zu hören. "Ich möchte Künstler aus der Erzgebirgsregion unterstützen, indem ich ihre Lieder spiele und sie damit bekannter mache", sagt Weigel.

"Aber bei mir sind auch Rockklassiker, Kult- und Osthits wie von den 'Randfichten' zu hören." Auf Weigels Titelliste rotieren aktuell 3473 Titel von mehr als 400 Künstlern. Dazwischen moderiert der 43-Jährige mit Reimen und Sprüchen in Mundart.

"Ich hatte im Lockdown viel Zeit, das Radioprogramm zusammenzustellen", sagt der 43-Jährige, der beim DRK als Schulbegleiter zum Beispiel für Kinder mit ADHS arbeitet. "Im Lockdown gab es keine Schule." So ging "Radio Miriquidi" am 5. Juni erstmals auf Sendung.

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Seitdem wurden 6860 Stunden Programm von bis zu 200 Hörern gleichzeitig aus ganz Deutschland abgerufen.

Finanziert wird das Projekt mit lokaler Radiowerbung (z.B. von Autohäusern), von der auch die Tantiemen für die Künstler bezahlt werden. Weigel selbst hat bislang rund 250 Euro in CDs und MP3 investiert, die er auf der Radio-Plattform spielt - Lieder wie "Dort, wu de haarstammst" oder "Wie dr Schnobel stieht".

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Reinhören könnt Ihr unter www.laut.fm/miriquidi.

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