Von Rügen zum Fichtelberg: Chemnitzer radelt bei Extremrennen aufs Treppchen
Oberwiesenthal - Diese Radtour hatte es in sich: Rund 1150 Kilometer lang, 10.000 Höhenmeter - von Rügen bis auf dem Fichtelberg. Beim "Race Across East Germany" nahm der Chemnitzer Hagen Schanze (55) teil und sicherte sich auf Anhieb den dritten Platz.

Am Samstag gegen 13 Uhr erreichte Hagen Schanze sichtlich erschöpft, aber glücklich das Ziel auf dem Fichtelberg.
"Ich bin völlig fertig und freue mich auf mein Bett", sagte er nach der Zieleinfahrt.
Für ihn war es der erste Radmarathon mit über 1000 Kilometern. "Ich liebe die Herausforderung und wollte schon immer einmal eine Strecke über 1000 Kilometer fahren", ergänzte Schanze.
Gestartet war er am Donnerstag um 10.40 Uhr in Kap Arkona auf Rügen. Nach etwas mehr als 50 Stunden erreichte er das Ziel. Das Besondere an diesem Rennen: "Es gibt lediglich einen Start- und einen Zielpunkt - wie die Teilnehmer die Strecke dazwischen bewältigen, bleibt ihnen selbst überlassen", erklärt Veranstalter Steven Dornbusch (47).
Offiziell sind keine Pausen vorgesehen, die Fahrer können Tag und Nacht unterwegs sein. "Der Erstplatzierte hat die komplette Strecke ohne Schlaf absolviert", so Dornbusch.
Schanze selbst gönnte sich lediglich zwei kurze Powernaps - einen von 15 und einen von 30 Minuten. "Ansonsten bin ich durchgefahren", berichtet er.


Hagen Schanze: "Die Tour hat mir alles abverlangt"

Die Route führte von Rügen über die Mecklenburgische Seenplatte bis an den Rand Berlins, durch die Uckermark zum Brocken, weiter über den Kyffhäuser und den Rennsteig. Nach einem Abstecher ins Vogtland ging es schließlich Richtung Fichtelberg.
"Mit dieser Strecke wollen wir die landschaftliche Vielfalt des Ostens zeigen", so Dornbusch. Das Rennen fand in diesem Jahr zum ersten Mal statt, eine Neuauflage ist bereits geplant. Insgesamt nahmen 26 Radsportler teil - neun von ihnen erreichten das Ziel nicht.
"Die Tour hat mir alles abverlangt. Die teils schwierigen Straßenverhältnisse und die zahlreichen Anstiege waren extrem kräftezehrend", resümiert Schanze. Besonders der Schlafmangel machte ihm zu schaffen.
Bereut hat er die extreme Herausforderung dennoch nicht - die kommenden Tage will er jedoch erst einmal zur Erholung nutzen.
Titelfoto: Bildmontage: privat, Marie Ceres Dornbusch