Sächsische Ärzte fordern Knallhart-Impfpflicht für alle!

Dresden - Die Sächsische Landesärztekammer (SLÄK) hat genug von der aktuellen Corona-Politik und fordert jetzt Knallhart-Regeln! Sogar eine generelle Impfpflicht steht auf der Agenda.

Erik Bodendieck (54), Präsident der Sächsischen Landesärztekammer, fordert nun eine generelle Impfpflicht für Sachsen.  © Max Patzig

Am Mittwochabend malte die SLÄK ein düsteres Bild der aktuellen Lage, sprach gar vom "Worst Case in der Corona-Pandemie in Sachsen".

"Die Inzidenzen, die geringe Impfquote und die Belegung der Krankenhausbetten" seien "eindeutige Fakten". Ausbaden müssten es die medizinischen Angestellten.

Um die Herausforderungen der kommenden Wochen meistern zu können, sprechen sich die in der SLÄK organisierten Ärzte um Erik Bodendieck (54) für eine allgemeine Impfpflicht aus!

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In einem Beschluss der 65. Kammerversammlung wurde dies für alle Personen über 16 Jahre gefordert: "Denn mit den zugelassenen Impfstoffen gäbe es ein valides Mittel, die Pandemie zu beherrschen", hieß es in der Mitteilung.

Zur Begründung erklärten die Ärzte, dass es schon jetzt an "einer ausreichenden Anzahl an Mitarbeitern in Praxis und Klinik" fehle. Von anderen Stationen würden deshalb die Pfleger und Fachkräfte abgezogen werden, um dort zu helfen, wo es am nötigsten sei.

Die Bundespolitik sei in diesen Fragen "nicht präsent". Und weiter: "Die Prognosen zur Bettenauslastung sind erschreckend."

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Ärzte in Sachsen sollen mehr Booster-Impfungen ermöglichen, forderte Bodendieck.  © dpa/Daniel Karmann

Die Ärzte gehen aber noch weiter: Aufgrund des schlimmen Szenarios fordern sie die Ausrufung der Katastrophenlage in Sachsen. "Der anschließende Maßnahmenplan soll auch unter Beteiligung der Sächsischen Landesärztekammer zeitnah festgelegt werden."

Eine Abfuhr erhielten die Maßnahmen des Freihaltens von Klinikbetten und des Verschiebens von medizinischen Behandlungen. Im Sinne der Gleichbehandlung könne dies keine Lösung sein.

Bodendieck richtete sich in seinem Appell aber auch in die impfenden Ärzte. Sie sollen, "bei allem Verständnis für den aufgestauten Frust", verstärkt boostern. Nur so könnten möglichst viele Menschen vor einer Infektion geschützt werden.

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