FC St. Pauli: "Maschine" Jakov Medic zeigt bei Debüt eine reife Leistung

Hamburg - War das eine starke Leistung! So richtig konnte man beim FC St. Pauli nach dem überragenden 3:0-Auftakterfolg gegen Holstein Kiel keinen Spieler hervorheben.

Abwehrspieler Jakov Medic (22, links) und Torhüter Nikola Vasilj (25, rechts) freuen sich über den Zu-Null-Sieg.  © Axel Heimken/dpa

Dennoch stach ein Kiezkicker, nicht nur durch seine körperliche Statur, noch ein wenig hervor. Die Rede ist von Jakov Medic (22). Der Innenverteidiger, der vor der Saison vom Drittligisten SV Wehen Wiesbaden ans Millerntor wechselte, überzeugte, in vielerlei Hinsicht.

"Das war unglaublich. Das erste Spiel zu Hause, wir haben gewonnen. Mehr muss ich gar nicht sagen", sagte er nach der Partie. "Mit den Fans ist es unglaublich."

Gemeinsam mit Kapitän Philipp Ziereis (28) bildete der Kroate ein bärenstarkes und kaum zu überwindendes Innenverteidiger Duo.

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"Ziereis war in der Luft überragend, Medic hat immer wieder gegen oder durch den Mann verteidigt", erklärte Trainer Timo Schultz (43) nach der Partie. "Das ist seine große Stärke."

Medic überzeugte dabei mit einer Zweikampf-Quote von 62 Prozent und mit 84 Prozent angekommenen Pässen - den jeweils drittbesten Werten bei den Kiezkickern. Dabei sind laut seinem Coach viele "überragende Bälle" dabei gewesen.

"Und wenn man zu null spielt, war es auch eine reife Leistung", erklärte Schultz.

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St. Paulis Trainer Timo Schultz (43) freute sich nicht nur über den Sieg, sondern auch über die starke Leistung von Jakov Medic.  © Axel Heimken/dpa

Der junge Kroate habe bereits trotz seines Alters viele Spiele in der zweiten und dritten Liga absolviert und verfüge die entsprechende Erfahrung. "Er hat mit Druck kein Problem. Man hat in der Vorbereitung gesehen, welche Qualität er im direkten Zweikampf hat." Dort sei er schon auf einem Top-Level. Der Trainer wolle nur ungern mit Medic ins direkte Duell gehen.

Dennoch sah er auch die ein oder andere Schwäche bei ihm. "Er muss richtig einschätzen, wann er im Raum und der Tiefe verteidigt und mit welchem Risiko er in den Zweikampf geht", beschrieb der Coach die Schwächen, merkte aber auch an: "Er ist sehr umsetzungsstark und lernwillig."

Medic gab das Lob umgehend zurück. "Wir wussten als Team von Beginn an, was wir zu tun haben. Jeder von uns war hoch konzentriert."

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Auch seine Mitspieler sind von dem offenen und sympathischen Neuling beeindruckt. "Auf dem Platz ist er eine Maschine", sagte Leart Paqarada (26) über die 1,93 Meter große Abwehrkante. "Ich war auch verblüfft, wie schnell er sich angepasst und integriert hat."

Gegen Erzgebirge Aue kann Medic am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) zeigen, dass die Leistung gegen Holstein Kiel keine Eintagsfliege war.

Tabelle 2. Bundesliga

POS VEREIN Sp. +/- Pkt.
1 FC St. Pauli 1910 34 62:36 69
2 Holstein Kiel 34 65:39 68
3 TSV Fortuna 95 Düsseldorf 34 72:40 63
4 Hamburger SV 34 64:44 58
5 Karlsruher SC 34 68:48 55
6 Hannover 96 34 59:44 52
7 SC Paderborn 07 34 54:54 52
8 SpVgg Greuther Fürth 1903 34 50:49 50
9 Hertha BSC 34 69:59 48
10 FC Schalke 04 34 53:60 43
11 SV 07 Elversberg 34 49:63 43
12 1. FC Nürnberg 34 43:64 40
13 1. FC Kaiserslautern 34 59:64 39
14 1. FC Magdeburg 34 46:54 38
15 Eintracht Braunschweig 34 37:53 38
16 SV Wehen Wiesbaden 34 36:50 32
17 FC Hansa Rostock 34 30:57 31
18 VfL Osnabrück 34 31:69 28

Die Tabelle der 2. Bundesliga hat folgende Bedeutung: Wer am Ende der Saison auf Platz 1 steht, ist Zweitliga-Meister und steigt in die 1. Bundesliga auf. Letzteres gilt auch für Rang 2. Platz 3 spielt mit dem drittletzten Rang der Bundesliga um Aufstieg oder Verbleib in Deutschlands höchster Fußball-Spielklasse.

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