"Widerlich, menschen-verachtend und asozial": Lok Leipzig verurteilt rassistische Shirt-Aktion

Leipzig - Nicht nur bei Fans sorgte die kürzlich bekannt gewordene rassistische T-Shirt-Aktion einiger Fans des 1. FC Lokomotive Leipzig für Bestürzung und Wut - auch der Verein selbst meldete sich nun zu Wort und bezog klar Stellung.

Die beiden Lok-Fans Johannes H. (23, l.) und Robert F. (22) wurden lediglich zu Bewährungsstrafen, Schmerzensgeld und "Mallorca-Verbot" verurteilt. Die T-Shirt-Aktion sollte sie nun "unterstützen".  © privat

In einer Mitteilung verurteilte der Klub die Shirts scharf: "Wir sind nach wie vor entsetzt über solch widerliches, menschenverachtendes und asoziales Verhalten".

"Die Werte des mitgliederstärksten Fußballvereins der Stadt Leipzig wurden dabei wieder einmal ganz bewusst mit Füßen getreten, um eigene (finanzielle) Interessen zu verfolgen", hieß es am Donnerstag in der offiziellen Mitteilung.

Die Shirts, die von Lok Leipzig-Fans entworfen und im Internet verkauft wurden, trugen neben dem Vereinswappen Aufschriften wie "Lok auf Malle – Nur Krawalle" oder "Inselverbot, wir kommen wieder" und sollten zwei kürzlich verurteilte Hooligans "unterstützen".

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Bei den beiden gewalttätigen Fußball-Fans handelt es sich um Johannes H. (23) und Robert F. (22), die den 46-jährigen Senegalesen Abdoulaye im Jahr 2019 auf Mallorca halb tot geprügelt hatten. Für die rassistische Attacke bekamen sie eine Bewährungsstrafe.

Doch selbst mit dieser äußerst milden Strafe wollten sich einige Lok Leipzig-Fans offensichtlich nicht zufriedengeben und kreierten die Shirts, die in Schrift und Bild sowohl den Angriff als auch das Opfer verhöhnten.

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1. FC Lokomotive Leipzig erteilt drei Personen Hausverbot

Lok Leipzig wolle sich weiterhin "ganz bewusst und klar gegen Diskriminierung, jegliche Arten von Gewalt, Homophobie, Nazis und Antisemitismus stellen und keinen Millimeter von dieser Nulltoleranz-Haltung abrücken". In enger Zusammenarbeit mit der Polizei werden momentan Ermittlungen geführt.

Wie der Verein am Donnerstag außerdem mitteilte, wurden bereits unbefristete Hausverbote an drei Personen ausgesprochen. Des Weiteren werde geprüft, ob Lok Leipzig Ersatzansprüche zustehen - da dem Verein mit der Aktion "ein signifikanter und vor allem ideeller Schaden" entstanden sei.

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Lok Leipzig distanziert sich von der rassistischen Shirt-Aktion einiger Fans.  © Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

"Wem das nicht gefällt und wer solche Taten sogar verteidigt oder bagatellisiert, hat in unserem geliebten Club keine Zukunft", stellte Lok Leipzig abschließend klar.

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