Mulmiges Gefühl bei Testroet nach Sieg gegen Dynamo: "Ich kann in diesem Stadion nicht feiern"

Dresden - Diese Dramaturgie hätte auch der fernstudierte Sportjournalist kaum besser schreiben können: Pascal Testroet (31) war bei seiner ersten Rückkehr als Nicht-mehr-Veilchen nach Dresden der Mann des Spiels.

Winke, winke! Pascal Testroet (31, l.) war nach dem Spiel allerbester Laune - und hatte viel zu erzählen.  © imago images/Dennis Hetzschold

Als die Aufstellung des SV Sandhausen verlesen wurde, brandete bei dem Mann, der traditionell die Nummer 37 trägt, auch bei den Heimfans Applaus auf - im Rudolf-Harbig-Stadion eine absolute Ausnahme.

Als er nach 69 Minuten ausgewechselt wurde und den Rasen verließ, gab es einzelne Pfiffe.

Was nicht verwunderlich war, denn "Paco" hatte da wie befürchtet bereits sein Tagwerk erledigt und mit einem Supertor für die Dynamo-Niederlage gesorgt.

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"Unglaublich!", sei ihm nach seinem Treffer durch den Kopf gegangen. "Normalerweise, wenn ich hier ein Tor geschossen habe, ist das Stadion explodiert. Es war, glaube ich, mein erstes Tor in diesem Stadion gegen Dresden", so Testroet.

"Das war schon ein mulmiges Gefühl. Ich hab mich natürlich für mich und meine Mannschaft sehr gefreut. Aber ich kann nicht feiern hier in diesem Stadion, das geht nicht."

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Pascal Testroet empfand vor dem Duell mit Dynamo Dresden sowohl Vorfreude als auch Anspannung

Er sei voller Vorfreude hergefahren, berichtet der 31-Jährige, der im Sommer vom FC Erzgebirge Aue aussortiert und von Sandhausen dankend aufgenommen wurde. "Aber auch etwas angespannt, weil unsere Punkteausbeute bisher nicht so gut war. Deshalb mussten wir unbedingt gewinnen."

Dynamo-Trainer Alexander Schmidt (53) hatte extra noch vor "Paco" und dessen Killerinstinkt vorm Tor gewarnt. Nützte nichts. Der Mittelstürmer schlich sich bei einer Ecke in den Rücken der Abwehr und zog volley mit vollem Risiko ab.

"So ein Tor macht er nicht zufällig", schwärmte auch SVS-Trainer Alois Schwartz (54) im Anschluss an die Partie. Dynamo hätte ein abgezockter Torjäger wie Testroet nicht nur am gestrigen Samstag gutgetan. Eine Rückkehr nach Dresden war im Sommer aber leider nie ein Thema.

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Tabelle 2. Bundesliga

POS VEREIN Sp. +/- Pkt.
1 FC St. Pauli 1910 32 57:34 63
2 Holstein Kiel 31 61:37 61
3 TSV Fortuna 95 Düsseldorf 32 68:37 59
4 Hamburger SV 32 60:42 55
5 Karlsruher SC 32 64:46 52
6 Hannover 96 31 53:39 46
7 SC Paderborn 07 31 49:50 46
8 SpVgg Greuther Fürth 1903 32 48:49 46
9 Hertha BSC 31 63:52 45
10 SV 07 Elversberg 31 45:55 40
11 1. FC Magdeburg 32 44:51 37
12 FC Schalke 04 31 47:57 37
13 1. FC Nürnberg 32 39:60 37
14 1. FC Kaiserslautern 32 53:61 36
15 Eintracht Braunschweig 32 36:48 35
16 SV Wehen Wiesbaden 31 35:46 32
17 FC Hansa Rostock 32 28:53 31
18 VfL Osnabrück 31 28:61 25

Die Tabelle der 2. Bundesliga hat folgende Bedeutung: Wer am Ende der Saison auf Platz 1 steht, ist Zweitliga-Meister und steigt in die 1. Bundesliga auf. Letzteres gilt auch für Rang 2. Platz 3 spielt mit dem drittletzten Rang der Bundesliga um Aufstieg oder Verbleib in Deutschlands höchster Fußball-Spielklasse.

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