Er war der erste seiner Art: "Cyborg" im Alter von 64 Jahren gestorben!

Torquay (Großbrittanien) - Der britische Wissenschaftler Peter Scott-Morgan litt an einer schlimmen Krankheit. Die Ärzte gaben ihm nur noch wenig Zeit. Doch der Robo-Forscher wollte dieses Schicksal nicht akzeptieren und verwandelte sich in einen Cyborg.

Doktor Scott-Morgan (64) litt an ALS - einer heimtückischen Krankheit. Die Betroffenen verlieren mit der Zeit viele Körperfunktionen.
Doktor Scott-Morgan (64) litt an ALS - einer heimtückischen Krankheit. Die Betroffenen verlieren mit der Zeit viele Körperfunktionen.  © Dr Peter B Scott-Morgan

Ein Artbesuch im Jahr 2017 veränderte für Peter Scott-Morgan (64) und seinem Ehemann Francis alles. Bei dem bekannten Robotiker wurde ALS festgestellt.

Das ist eine heimtückische Krankheit des Nervensystems, die mit einem rapiden Verfall des Körpers einhergeht. Wer diese Schock-Diagnose erhält, hat nur noch wenige Monate oder Jahre zu leben.

Doch Doktor Scott-Morgan wollte kämpfen, wie "Daily Mail" berichtet. Er sagte: "Das ist eine unheilbare Krankheit, wie ihr sie noch nie gesehen habt. Doch was mich betrifft: Bring it on!".

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Seine Reaktion: Er begann sich operieren zu lassen, wurde immer mehr zum Cyborg.

"Fast alles an mir wird sich unwiederbringlich ändern - Körper und Gehirn", so der totkranke Wissenschaftler damals.

Trotz seiner Krankheit verlor er niemals seinen Sinn für Humor

Peter Scott-Morgan wurde zu "Peter 2.0"

Scott-Morgan hält eine Rede. Auf die Leinwand wird sein virtueller Avatar projiziert.
Scott-Morgan hält eine Rede. Auf die Leinwand wird sein virtueller Avatar projiziert.  © Twitter/Dr Peter B Scott-Morgan

Was folgte, war eine verblüffende Verwandlung. Er erhielt Laser-Operationen am Auge, damit er mittels "Eye-Tracking" einen Computer bedienen konnte, als ihn seine Hände schon längst im Stich gelassen haben. Später wurden ihm eine Ernährungssonde und ein Atemschlauch eingesetzt.

Zu diesem Zeitpunkt nutzte er schon längst seinen Hightech-Rollstuhl. "Hervorragend konstruiert" nannte er das Gerät, es erlaube ihm zu stehen, schlafen und sich "sehr schnell" fortzubewegen, ganz ohne fremde Hilfe.

Doch schließlich verlor Scott-Morgan auch noch seine Stimme. Mit einer "Voice-Box" kompensierte der Wissenschaftler auch das.

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Doch ganz besonders stolz war der 64-Jährige über einen virtuellen Avatar - ein digitales Abbild seiner selbst, basierend auf einem 3D-Scan seines Kopfes. So konnte er fortan seine Emotionen ausdrücken, denn sein Gesicht war gelähmt.

Seinen neuen Körper nannte Peter Scott-Morgan "Peter 2.0"

Peter Scott-Morgan starb friedlich im Kreis seiner Angehörigen

Doch seine Vision ging noch weiter

Mit seinem Ehemann Francis war Peter Scott-Morgan mehr als 40 Jahre zusammen.
Mit seinem Ehemann Francis war Peter Scott-Morgan mehr als 40 Jahre zusammen.  © Twitetr/Dr Peter B Scott-Morgan

Er wolle nicht einfach die Krankheit überleben, sondern trotz der Krankheit "gedeihen", sagte der 64-Jährige.

Scott-Morgans erklärtes Ziel war die vollständige Umwandlung in einen Cyborg. Er erhoffte sich so, das Leben von Menschen mit Behinderungen entscheidend zu verbessern.

Bis zuletzt kämpfte der geniale Wissenschaftler gegen die Krankheit. Doch seit April war sein körperlicher Verfall nicht mehr zu stoppen.

Doch selbst im Angesicht des Todes blieb er optimistisch: "Wir sind kurz davor, alles zu verändern. Ich sterbe nicht - ich verwandle mich!", sagte er.

Doktor Peter Scott-Morgan starb am 15. Juni friedlich im Kreise seiner Familie. Er gilt als Pionier der Kybernetik und der Medizin - viele experimentelle und sehr riskante Eingriffe wurden an ihm zuerst durchgeführt.

Titelfoto: Montage: Dr Peter B Scott-Morgan

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