Polizei-Gewerkschaft fordert Taser und kürzere Arbeitszeiten

Von Marco Rauch

Stuttgart - Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Baden-Württemberg fordert die Landesregierung auf, flächendeckend Polizisten mit Tasern auszustatten.

Die GdP in Baden-Württemberg setzt sich für die Ausstattung der Polizei mit Tasern ein.
Die GdP in Baden-Württemberg setzt sich für die Ausstattung der Polizei mit Tasern ein.  © Andreas Arnold/dpa

Damit stellt sie sich hinter den Vorstoß von Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (55, CSU), der sich für eine Einführung der Taser bei der Bundespolizei starkgemacht hatte. "Was für die Bundespolizei richtig ist, darf für die Landespolizei in Baden-Württemberg nicht länger tabu sein", sagte Thomas Mohr (63), stellvertretender Landesvorsitzender der GdP.

Angesichts der dramatisch gestiegenen Gewalt gegen die Polizei müsse auch in Baden-Württemberg endlich konsequent gehandelt werden.

"Das CDU-geführte Innenministerium lehnt den Taser-Einsatz im Streifendienst bislang mit Verweis auf die Kosten ab – das ist sicherheitspolitisch nicht tragbar. Der Schutz unserer Kolleginnen und Kollegen darf keine Frage der Haushaltslage sein", so Mohr weiter.

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Der Taser könne insbesondere in gefährlichen Einsatzlagen, etwa bei tätlichen Angriffen oder bei psychisch auffälligen Personen, eine entscheidende Lücke zwischen Schlagstock und Schusswaffe schließen.

Zudem könne schon die Androhung des Einsatzes deeskalierend wirken.

GdP macht sich auch für Reduzierung der Arbeitszeit stark

Die Elektroschocker gelten durchaus als umstritten.
Die Elektroschocker gelten durchaus als umstritten.  © Axel Heimken/dpa

Ein Taser ist ein Gerät, mit dem Elektroschocks aus etwas Distanz abgegeben werden. Diese führen zu schmerzhaften Muskelkontraktionen. Dadurch wird ein Mensch in der Regel handlungsunfähig.

Die Waffen sind allerdings umstritten, da sie beim Einsatz gegen Menschen etwa mit Herzerkrankungen oder Herz-Kreislauf-Problemen zu gesundheitlichen Folgen führen können.

Die GdP forderte zudem eine Herabsetzung der Arbeitszeit von 41 auf 38,5 Stunden sowie ein Lebensarbeitszeitkonto mit individuellen Übergangsmodellen. Die bisherige Ankündigungspolitik sei ohne Umsetzung nicht ausreichend.

Titelfoto: Andreas Arnold/dpa

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